laut.de-Kritik
Eher für Goten-Mädels als für gestandene Rocker.
Review von Michael EdeleAuf dem letztjährigen Amphi Festival standen Lord Of The Lost und A Life Divided auf der Bühne, an unterschiedlichen Tagen zwar, aber zur gleichen Zeit. Wirklich überzeugte, was Chris Harms mit "Die Tomorrow" letzten August abgeliefert hat, allerdings nicht. Mal sehen, ob A Life Divided aus ihrem neuen Album mehr raus holen.
Die Frage beantwortet schnell einem klares Ja. Wo sich Lord Of The Lost mit Songfragmenten zufrieden geben und nur andeuten, statt abzurocken, zeigen die Tölzer, dass sie ihr Handwerk absolut verstehen. Sie tischen eine gefällige Mischung aus härteren Gitarren, poppigem Wave, melodischem Gesang und angenehmen Melodien auf.
So wirklich hart rockt auf "The Great Escape" nun aber leider nichts mehr. Dazu wurden die Ecken und Kanten zu sehr geglättet. Das große Bügeleisen schwang in dem Fall erstaunlicherweise Modern Metal-Guru Tue Madsen. Den kennt man zwar nicht gerade für dynamisch lebendige Produktionen, aber sonst doch zumindest für fulminante Gitarren.
"It Ain't Good", das doch recht rockige "Goodbye" oder das Duett mit Chris Harms in "Perfect Day" haben dennoch guten Drive und bieten somit ordentliches Tanztempel-Futter. Das trifft als Gesamtaussage auf das Album zu, auch wenn mir persönlich manche Nintendo-Effekte wie in "Game Over" oder dem Einstieg von "Feel" doch ein wenig zu viel des Guten sind.
Natürlich liefern "Clouds Of Glass" und "Feel" das notwendige Balladen-Material, um die Goten-Mädels dahin schmelzen zu lassen. Für gestandene Rocker ist die Schmalzgrenze schnell überschritten, aber ihr Zielpublikum haben A Life Divided mit der Scheibe durchgehend im Blick.
Dennoch schleichen sich gegen Ende des Albums ein paar Songs ein, die nicht so recht in Schwung kommen und unter ihren Möglichkeiten bleiben. Der ziemlich unspannende Abschluss mit "If You Want To" erscheint mir auch eher ungeschickt gewählt.
1 Kommentar
2 sterne sind immer noch zuviel....