laut.de-Kritik

Melodisch, heavy, groovy - für die großen Bühnen.

Review von

Die Liebe zu lauten Gitarren, fetten Drums und catchy Melodien eint die Truppe aus Los Angeles. Angriffslustigen Baroness-Rock und psychedelische Soundgarden-Momente mit modernem Touch biete "Weightless", so die vier Musiker. Die Band möchte zudem originell, vielschichtig und melodisch zugleich klingen.

Das Titelstück lebt gleich mal von Mike Lands treibenden Drums und den kraftvoll eingängigen Akzenten der beiden Sänger und Gitarristen Kemble Walters und Cory Clark. Tony Baumeister liefert am Bass das solide rhythmische Fundament. Ein guter, knackiger Opener mit einprägsamer Hook.

"Save Us" fährt das Tempo runter und lässt mit leicht orientalischer Note im Gitarrenspiel in der Tat an Soundgardens aktuelle Platte "King Animal" denken. "A Reason Why" legt den Schwerpunkt wiederum auf den energetischen Gesang, der über weite Strecken ziemliches Festival-Flair versprüht. "Clear" besitzt dynamische Gitarrenmomente samt Stoner-Riff - beiden Songs fehlt gleichwohl die griffige Hook.

"Another Wasteland" erinnert dann mit riffbetontem Gitarrensound und straightem Schlagzeug an Oceansize, auch wenn sich die proggigen Nuancen nicht so ausgeprägt gestalten wie bei den Briten.

Und so ist man mittlerweile mittendrin in einer soliden heavy Rockplatte. "Nothing To Prove" dürfte als Riffwalze samt "Oh-Oh"-Einschüben live gut funktionieren, das anschließende "Better" bleibt dafür wieder blass.

Die Progrhythmen und der variable Aufbau von "Drown" bringen die Amis gleichwohl wieder in die Spur. Das Zusammenspiel der beiden Sänger mit harten Shouts und melodischen Gesang funktioniert hier ausgesprochen gut. Die aggressiven "Listening" und "Drying Out" halten den Level.

Am Ende wollen Aeges den Rockfans eine modern groovende Mischung bieten, sich aber gleichzeitig nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Die Platte klingt so zwar knackig und lässt auch an den Fähigkeiten der Musiker keine Zweifel aufkommen. Über die Gesamtspielzeit hat man aber doch das Gefühl, dass sie im Zweifel lieber den Weg des Kompomisses statt den der Kreativität gehen. Für die großen Rockbühnen taugt das schon.

Trackliste

  1. 1. Weightless
  2. 2. Save Us
  3. 3. A Reason Why
  4. 4. Clear
  5. 5. All of Me
  6. 6. Another Wasteland
  7. 7. Echoes
  8. 8. What If
  9. 9. Nothing To Prove
  10. 10. Better
  11. 11. Drown
  12. 12. Listening
  13. 13. Drying Out

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