laut.de-Kritik
Vielseitiges Spätwerk mit Überlänge.
Review von Toni HennigAl Di Meola unterstrich als Mitglied von Chick Coreas Return To Forever schon in jungen Jahren seine virtuosen Fähigkeiten an der Gitarre und lieferte sich auf den Live-Platten "Friday Night In San Francisco" sowie "Saturday Night In San Francisco" packende Saitenduelle mit John McLaughlin und Paco De Lucía. Nun krönt der US-Amerikaner seinen 70. Geburtstag mit einem Doppelalbum namens "Twentyfour".
"Twentyfour" war als akustische Soloarbeit angelegt, entwickelte sich jedoch während der Pandemie zu einer vollwertigen, komplexen Produktion mit teils orchestralen Arrangements, was Di Meola als gigantischen "Sprung" in seiner "Entwicklung" ansieht. Dabei zeichnen Fabrizio Festa und Derek Wieland für die Orchestrierung verantwortlich, während auch für Jazz-Verhältnisse recht ungewöhnliche Instrumente wie Tabla oder Cajon zum Einsatz kommen.
In "Fandango", das vom Wechselspiel aus flinken Akkorden und mexikanisch geprägten Melodien lebt, nimmt das Orchester noch eher eine untergeordnete Rolle ein. Mehr in den Vordergrund rückt es in "Tears Of Hope", das eine Soundkulisse wie in einem 50er-Jahre-Hollywood-Film besitzt. Dabei setzt Di Meola zu Beginn noch recht ruhige, sparsame Töne, bevor es in der zweiten Hälfte deutlich rhythmischer zur Sache geht.
Insgesamt lassen sich die Highlights der Platte vor allem in der ersten Hälfte ausmachen. "Esmeralda" beweist, dass man Di Meola nicht nur auf sein technisches Können beschränken sollte, bietet die Nummer doch eine wunderschöne und eingängige Flamenco-Melodie. Zurückgelehnte, temperamentvolle Saiten-Töne bekommt man, unterstützt von Tablaklängen, in der "Capriccio Suite" und in "Immeasurable Part 2" geboten, während "Ava's Dance In The Moonlight", das der US-Amerikaner seiner vierjährigen Tochter gewidmet hat, eine Lehrübung in Sachen Fingerfertigkeit und Virtuosität darstellt.
In der zweiten Hälfte findet man viel Licht, aber auch viel Schatten. "Eden" stellt mit seiner trippigen Ausrichtung und dem schwebenden Gesang von Siuxx beileibe kein schlechtes Stück dar, wirkt aber musikalisch wie ein Fremdkörper auf diesem Album. Richtig schlimm fallen "Close Your Eyes" und "Genetik" aus, die mit ihren seichten Melodien und den programmierten Drums einen Rückschritt in die Beliebigkeit darstellen.
Besser machen es dagegen das nahtlos an "Immeasurable Part 2" anschließende "Immeasurable Part 3" oder das gefühlvolle und gediegene "For Only You", das es als einziges Solo-Stück auf die Platte geschafft hat. In "Paradox Of Puppets" und "Testament 24" greift Di Meola außerdem noch vermehrt zur E-Gitarre, so dass wohliges 70er-Jahre-Jazz-Rock-Feeling aufkommt.
Am Ende bleibt "Twentyfour" nur ein sehr gutes, aber kein überragendes Album. Dafür hat es zu viel Überlänge und so manche Idee, die man zugunsten des Hörflusses auch hätte weglassen können.
1 Kommentar mit 11 Antworten
Ich steh mehr auf Li Dl Meola.
Nun gut, Du hast aber auch keinerlei Ahnung und das ist hinreichend bekannt.
Ok, aber was ist mit Pen Ny Meola?
Muahahahaha!
Pseudi mehr so der Fan von Ned To.
Gar nicht wahr, bei Latin- und Fusion Jazz greife ich nur seit Ionen lieber zu Ed Eka!
Seid mal alle nicht so denn's hier, danke.
Trve? Meola ist gar nicht Real?
Re We Meolas Freejazz-Core war da aber bedeutend unterhaltsamer
Jetzt is aber mal te gut, mhh?
Obacht beim Suchen nach den ganzen Tipps, Google Vorschlag "meinen sie evtl. Nor Ma Melona?" passt hier eher nicht rein!
Te Di Meola