laut.de-Kritik

Pure Exzentrik: Amazing, brother.

Review von

Irgendjemand auf Twitter erklärte es so: Baby Keem sei eins von Kendricks komischen Stimm-Experimenten, das ein Eigenleben und einen neuen Körper entwickelt hat. Besser könnte man es nicht erwischen: Aber auch, wenn der Mann mit Kung Fu Kenny verwandt ist und die beiden unter dem PgLang-Label nun wohl gemeinsam die Post-TDE-Ära beschreiten werden, etabliert ihn sein zweites Album "The Melodic Blue" als einen ganz anderen Artist. Es ist chaotisch, jovial und verdammt rallig, und Keem zeigt sich zwischen brutalen Kopfnickern und 808s & Heartbreak-Anbetung als unberechenbare kreative Kraft.

Immerhin hat er die Platte komplett selbst produziert, was bei der reinen Reichweite und Ambition hinter vielen dieser Songs schon ziemlich beeindruckt. Mehr aber noch, als dass er vielseitig daherkommt, fallen hier viele Elemente kreuz und quer zusammen. Keem kann binnen eines Verses ein cartoonhaftes Schwerenöter-Leben führen, eine Line darauf über gebrochene Herzen singen und eine weitere später seine zerrütteten Verhältnisse mit seinen Eltern beschreiben, und das alles in diesen chaotischen, überkandidelten Stimmlagen, die klingen, als hätte Young Thug in seinen "1017 Thug"-Zeiten sehr viel Kid Cudi gehört.

Schon der Opener "Trademark USA" ist schwer zu fassen. "I can't help but feel neglected", eröffnet er über melancholische, elektronisch verzerrte Vocal-Samples. Dann schlägt ein beinharter Trap-Beat ein, und mit Extra-Vocals von Rosalía rappt Keem über die Orgasmen seiner Freundinnen. Der Beatwechsel, einer von unzähligen auf dieser Platte, führt auf Dauer nur das Gefühl näher aus, dass Keem als Protagonist komplex und sprunghaft agiert. Allein besagtes "Trademark USA "schlägt einen langen Part später noch einmal um, damit Keem auf einem unsteten und angsty Groove Lines wie "I'm spiritual now, I pray in my sleep / Twenty years long, I never had dad / My dad was a fraud, I had to be tough" rappen kann.

Generell scheinen spontane Impulse und künstlerische Kurzschlussideen dieses ganze Projekt zu treiben. "Pink Panties" samplet einen Instagram-Freestyle von einem völlig unbekannten R'n'B-Typen. "Scapegoats" flippt für einen gerade einmal einminütigen Interlude-Verse Serpentwithfeet – und es klingt fantastisch. All die Songs wandern nach ihrer eigenen Logik zwischen den Themen und schlagen um oder enden, wann immer Keem keine Lust mehr auf ein Thema oder einen Sound hat. Es macht das Ding inkohärent und ein bisschen erschlagend, aber gleichzeitig wird es so absolut nicht langweilig. Über 16 Songs mit nur vier Features gibt es kaum eine Stelle, an der nicht irgendetwas Interessantes los ist.

Am meisten gilt das natürlich für die Flaggschiff-haften Kendrick-Kollaborationen. Der lebt hier sein bestes Leben, die Zusammenarbeit mit einem jungen und schrägen Rapper tut ihm spürbar irre gut. "Family Ties" war als links und rechts um sich schlagende Flow-Orgie schon vorab bekannt, aber das richtige Highlight setzt eindeutig "Range Brothers". Das klingt wie die noch abgefahrenere Version von "King's Dead". Kendrick rappt im letzten Refrain die wohl weirdesten Vocals seiner Karriere, dieser von Grund auf bizarre Fünfminüter könnte unterhaltsamer und markanter nicht klingen. Trotz allen Meme-Potentials hängt Kendrick Keem überhaupt nicht ab, die beiden gehen gut Hand in Hand. Ihre Gegensätze betonen die exzentrischen Persönlichkeiten nur noch mehr.

Trotz all der albernen Banger hat "The Melodic Blue" aber auch seine gute Hand voll langsamerer Nummern zu bieten, an denen man die Einflüsse von Kanye und Cudi nur noch spürbarer ablesen kann. "Issues" ist ein Highlight, weil der unterkühlte Electro-Trap-Song mit "808s & Heartbreak"-Sample zeigt, wie gut sich Keems stimmliche Absurdität auch als Vehikel für genuine und lineare Gefühle verwenden lässt. "Grandma and I missed you / You don't know what we been through / Don't let the wolves come get you": Das sind nicht die detailliertesten Lyrics der Welt, aber Keems Delivery und die Atmosphäre des Songs tragen sie wie auf Siebenmeilenstiefeln. "16" schließt mit einer Ballade ab, auf der all seine Indie-Vorlieben durchschimmern.

"The Melodic Blue" wirkt wie ein Album, auf dem Keem seiner Kreativität absolut freien Lauf ließ und über die ganze Spielzeit einen Heidenspaß damit hatte. Seine Produktion verwertet populäre Trap-Tropen und Pop-Ideen, ohne einen Funken Charakter dafür abgeben zu müssen. "I don't hate the trendy things, just don't like to feed the trends", erklärt er seinen Ansatz auf "Scapegoats". Es ist die pure Exzentrik im Gewand eines langsam fade werdenden Trap-Mainstreams. Die Beatwechsel, die Stimmlagen, die Flows, vor allem die Hooks wie auf "South Africa" oder "Lost Souls" sorgen für einen markanten Moment nach dem anderen. Der Junge scheint schräg wie Sau und ist seinem Cousin in vielerlei Hinsicht ein komplettes Gegenstück. Aber, verdammt, tut seine Präsenz dem Game im Moment gut.

Trackliste

  1. 1. Trademark USA
  2. 2. Pink Panties
  3. 3. Scapegoats
  4. 4. Range Brothers (feat. Kendrick Lamar)
  5. 5. Issues
  6. 6. Gorgeous
  7. 7. South Africa
  8. 8. Lost Souls
  9. 9. Cocoa (feat. Don Toliver)
  10. 10. Family Ties (feat. Kendrick Lamar)
  11. 11. Scars
  12. 12. Durag Activity (feat. Travis Scott)
  13. 13. Booman
  14. 14. First Order Of Business
  15. 15. Vent
  16. 16. 16

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LAUT.DE-PORTRÄT Baby Keem

Baby Keem kam wirklich ein bisschen aus dem Nichts. Erst kursierte da nämlich ein Haufen Gerüchte, bevor irgendwer wirklich seine Musik zur Kenntnis …

6 Kommentare mit 95 Antworten

  • Vor 3 Jahren

    Das ist die auditive Zusammenfassung aller Dinge, die ich an "moderner" Musik im Rap-Mainstream nicht mag. Absolut widerlich.

    • Vor 3 Jahren

      Igitt, jetzt weiß ich wie es ist, meine Beiträge zu lesen. :D

      Ich glaube, man muss das als zeitgemäße Popmusik betrachten und kann dem dann vllt textlich was abgewinnen.
      Für heute 20 Jährige ist das halt die normale Soundästhetik, die sie mit Rap verbinden. Für uns unter Rap Aspekten eben der South Park'sche Dauerfurz im Ohr, egal watte machst

    • Vor 3 Jahren

      Ich habe vor Zwei Jahren mal ein Album von Saba gehört, das auch ähnliche Produktionen und Flows aber interessante Texte hatte - das war eine gute Platte. Ansonsten klingt das absolut grenzdebil. Es gibt immer die Anekdote, dass zu Zeiten von Händel Kastraten die Rollen von Helden gesungen haben, weil ein Bariton oder Bass nicht als "edel" klingend galt. Dieser Sound ist in etwa genauso lachhaft wie der glockenhell singende römische Kaiser in einer alten Oper.

    • Vor 3 Jahren

      Waren römische Kaiser nicht oft eierlos?

    • Vor 3 Jahren

      Ich weiß nur, dass sich Kaiser Elagabal aus irgendwelchen historisch umstrittenen Motiven wohl den Penis mit einem Schwert massakriert hat. Ansonsten hatten alle ihre Hoden noch, glaube ich

    • Vor 3 Jahren

      Ich meinte auch eher charakterlich gesehen

    • Vor 3 Jahren

      Das kann durchaus sein. Ein paar von ihnen waren aber auch weise - ich bräuchte die innere Ruhe Marc Aurels, um diese Platte in Gänze zu hören und mir der Absurdität dessen, was ich gerade erlebe, bewusst zu werden.

    • Vor 3 Jahren

      Könnt ihr euch bitte einfach löschen.

    • Vor 3 Jahren

      Römische Kaiser haben wenigstens noch ordentlich CHRISten geXcigt.

    • Vor 3 Jahren

      Dieser Kommentar wurde vor 3 Jahren durch den Autor entfernt.

    • Vor 3 Jahren

      Ich glaube, den merkwürdigen Legasthentiker, der den Musikus im Forum überschreit, hätten sie nach einer Weile auch gexigt.

    • Vor 3 Jahren

      Vox populi vox dei

    • Vor 3 Jahren

      Ich check nicht was ihr alle für'n Problem miteinander habt ;)

      Gibt doch zig andere Schwachsinnsfäden hier, wo sich ebenso in Unwitzigkeit duelliert wird.

      Schönen Sonntag

    • Vor 3 Jahren

      Dieses Album ist übrigens bis auf 10 Sekunden ungehört und mir scheißegal. Kann gerne gut sein. Sei euch gegönnt. Es ist einfach komplett nicht meine Musik und mehr hab ich oben nicht geschrieben, der Rest waren Blödeleien über die Vortragsweise von Xc.

    • Vor 3 Jahren

      Ich mag Blödeleien, deswegen schreibe ich hier überhaupt - ist besser als die Platte zu hören

    • Vor 3 Jahren

      Man kann sich ja auf alles mögliche konditionieren. Deswegen ist das so albern hier ständig irgendwas von Engstirnigkeit zu schwafeln oder zu tun, als wäre man moderner und aufgeschlossener, wenn man sich an eine bestimmte Soundästhetik assimiliert hat. Das ist auch kein Qualitätsmerkmal für irgendwas.

      Andersrum ist deine Art der Kritik natürlich bewusst überspitzt, aber ja eher fast schon satirisch. Sollte man souveräner mit umgehen können.

    • Vor 3 Jahren

      Heißt nicht ich stimm dir immer zu. Bei Weitem nicht. Ich find es nur dennoch albern.

    • Vor 3 Jahren

      Niemand soll mir immer zustimmen, das wäre unsinnig.
      Aber, wie ich schon mehrfach gesagt habe, habe ich pauschal tatsächlich nichts gegen Trap Beats. Ich habe noch nichtmal was gegen merkwürdige Deliveries, ich könnte ja sonst Outkast nicht hören.
      Ich habe nur was gegen schlechte MCs, die ihre Unfähigkeit durch Gimmicks kaschieren.

    • Vor 3 Jahren

      Was ein schlechter MC ist, darf aber nur der Hai entscheiden, der kennt sich mit Biten aus ;)

    • Vor 3 Jahren

      Und ich habe was gegen schlechte User, die ihre emotionale und musikalische Beschränktheit mit dummer Überheblichkeit kaschieren. :-(

    • Vor 3 Jahren

      Ich kann deinen Selbsthass schon irgendwie nachvollziehen aber der Steht einer sinnvollen Diskussion öfter mal im Weg!

    • Vor 3 Jahren

      Nee, Gleep kannste nich haten

    • Vor 3 Jahren

      @Gleep: Kannst du ja selbstredend so sehen. Ich darf es dennoch unsouverän im Umgang miteinander finden.

      Zudem klingt es nicht so, als wären eure Meinungen zu dem Werk komplett diametral, auch wenn du das anfangs erhofft hattest. Oder?

    • Vor 3 Jahren

      Es ist immer so eine Sache mit dem "überheblich wirken". Wenn ich ein Album scheiße finde, dann finde ich es halt scheiße und das hier ist richtig, richtig scheiße. Die guten Aspekte kann ich ja rausstellen - ich finde die visuelle Seite des Projekts ziemlich ansprechend, also die Videos, das Cover etc.
      Aber in welchem Aspekt des Genres "Rap" diese Platte in irgendeiner Weise scheinen soll, bleibt mir suspekt.

    • Vor 3 Jahren

      Okay, das ist dann doch weit weg von Gleeps "überdurchschnittlich".

    • Vor 3 Jahren

      @Backi:

      Kann ich was so sehen? Auf dich habe ich mich hier gar nicht bezogen, falls das irgendetwas aufklärt. Mir ist es eigentlich auch relativ egal, wer hier was gut oder schlecht findet. Mir geht nur dieser demonstrativ hervorgetragene Objektivitätsanspruch auf den Sack. Du bist da ja deutlich lockerer untwerwegs, weswegen ich eigentlich auch finde, dass du hier manchnal eher zu viel Gegenwind von den anderen Halunken bekommst als zu wenig.

    • Vor 3 Jahren

      Nee Chris, das darf nicht ich entscheiden, aber du hast das Album ja garnicht gehört, also kannst du ja auch nicht entscheiden ob Keem ein guter oder schlechter MC ist, oder?

    • Vor 3 Jahren

      Der "Objektivitätsanspruch" bezieht sich darauf, dass das ein unterdurchschnittliches Rapalbum ist. Das wäre "sticky fingers" von den Rolling Stones auch, obwohl es ein Rock-Klassiker ist, es wäre allerdings gemessen an dem Genre "rap" und seinen Ansprüchen nicht besonders gut.
      Nebenbei bemerkt täte es dir gut, meine Beiträge auch mal mit einem Augenzwinkern zu lesen.

    • Vor 3 Jahren

      @gleep: Das mit der emotionalen und musikalischen Beschränktheit.

      Ich würde sie ihm jetzt nicht unbedingt unterstellen. Auch wenn ich weiß, dass das einige User nur darin bestätigt, mich mit in den Topf zu werfen. Bring mich schon in Löffelchen Stellung.

      Jeder hat halt seine Prägung und anhand derer bewertet er subjektiv. Ich kann seine Punkte nachvollziehen, auch wenn ich einige für mich relativieren würde und schon die Rap Kriterien hier sehe, die erfüllt werden. Nur eben auf eine Art, die für mich mit meiner Prägung und musikalischen Sozialisation ein Furz im Ohr bleiben. Hab Issues gehört und Reimschema etc sind natürlich nicht schlechter als der Mainstream Standard vor 20 Jahren. Nur anders.

    • Vor 3 Jahren

      @Hai: Ansonsten kann ich hier nichts zu sagen, das stimmt. Aber wenn zb Yannik K Pop feiert und du nicht, ist das dann dein und mein beschränkter Horizont, oder ist das wirklich scheiße? Und wer entscheidet das endgültig? Weißt du, was ich meine? Mit dem Reflexhaften tu ich mich schwer.

      Vllt bin ich gerade auch einfach ein birkenstockiger Demokratieverfechter, keine Ahnung

    • Vor 3 Jahren

      "es wäre allerdings gemessen an dem Genre "rap" und seinen Ansprüchen nicht besonders gut."

      Vielleicht solltest du auch einfach mal begreifen, dass du mit deinem Verständnis des Genrebegriffs inzwischen recht allein auf weiter Flur stehst. Im Rock'n'Roll rollen auch keine Steine vorm Mikro rum und ich verstehe auch nicht, warum du meinst, dass so eine Korinthenkackerei irgendwen interessieren sollte. Ist nicht deine Mucke, ist ja auch vollkommen okay, aber konstant meinen, das an einem Musikverständnis messen zu müssen, dass vielleicht vor Dekaden Relevanz hatte und das auch nur weil der Rahmen damals noch enger gesteckt war, wirkt halt einfach arg hängengeblieben.

      "Nebenbei bemerkt täte es dir gut, meine Beiträge auch mal mit einem Augenzwinkern zu lesen."

      Was soll'n das ändern. Meine Augen sind jetzt nicht so schlecht, dass ich irgendein unnötiges Geaffe beim Zwinkerlesen nicht mehr als solches erkennen könnte.

    • Vor 3 Jahren

      Ich finde auch einfach, dass "Gatekeeping", wie es immer vorgeworfen wird, nichts negatives ist. Es schadet einem Musikgenre letzten Endes nur, wenn man die Grenzen des Akzeptablen so sehr herabsenkt, dass jeder Idiot eine Platte in diesem Genre veröffentlichen darf und auch noch dafür gefeiert wird, weil es "anders" ist. "Anders" sein ist kein Mehrwert, wenn man nicht einsieht, worin man sich gegenüber früheren Werken des Genres besonders hervorhebt.

    • Vor 3 Jahren

      @ Gleep Glorp - Hip Hop fand als Musikrichtung fast nie im Mainstream statt und "meine" Sicht des Genres ist immer noch weit verbreitet bei Künstlern und Leuten, denen die Szene am Herzen liegt. Es ist ok, wenn du bspw. eher weit Weg vom Hip Hop zuhause bist, allerdings solltest du dann auch nicht versuchen, mir zu erklären, was es sei.

    • Vor 3 Jahren

      Ich check den Ansatz, aber wenn man ehrlich ist, war es ja früher kaum unpoppiger im oberen Mainstreambereich. Tupac und Biggie konnte ich aufgrund ihrer Beatwahl auch nie was abgewinnen, weil diese zu sehr auf's Radio gezielt hat, grässlicher R'nB etc. Trotz Biggies Skillz. Oder Em 10 Jahre später mit Rihanna Feature. Selber Käse. Dann lieber was Frisches. Innovation ist gut und richtig. Nur ist Innovation nicht immer automatisch mit einem guten oder besseren Resultat verbunden. Das ist für mich eher der Punkt. Ich muss nicht hängengeblieben sein, um etwas Neues legitim scheiße zu finden aufgrund bestimmter subjektiver Parameter. Hip Hop hat sich so sehr an Pop angebiedert bzw ist eine Symbiose eingegangen, mit der ich einfach nix anfangen kann. Ich check aber, warum es anderen nicht so geht, ohne sie blöd zu finden.

      Was stimmt ist, für mich zumindest, dass heute gefühlt jeder Horst nach 2 Wochen Raperfahrung eine grauenhaft getextete Single droppen kann und du wirst irgendeinen Feuilletonisten finden, der das für handwerklich geil hält. Zumindest in D.

    • Vor 3 Jahren

      2Pac und Biggie sind gute Vergleichspunkte, allerdings musst du bei denen auch beachten, dass sie ein bisschen agbeschichtet haben zwischen Tracks für's Radio und für die Fans im engeren Kreis - zu meinen Top 20 MCs gehören die aber wegen dem Popzeug auch nicht.

      Aber um in dem Zeitraum zu bleiben - als sich damals neues Zeug im Westen wie Myka 9 oder Aceyalone entstanden ist, konnte man klar sehen, dass sie zwar anders sind als was es bisher gab aber auch, dass sie dem in Nichts nachstehen. Das sieht man bei Platten dieses Stils hier nicht.

      Und diese Bemerkung bezogen auf Deutschland ist wahr - für einen Hit in den USA und Pushs durch Labels brauchst du einen Hit in den Clubs bzw. Promo durch Verwandte (wie hier gesehen). In Deutschland herrscht ein sehr inzestuöses Verhältnis zwischen Medien und Rappern, tat es früher schon als die Juice Anfang der 2000er Hofknecht bei Eimsbush war.

    • Vor 3 Jahren

      Dachte die Backspin wurde immer als Hofknecht belächelt aufgrund der Seilschaften?

      Das hier steht auch vielem in nichts nach, es hat nur eine komplett andere Ästhetik, mit der wir nix anfangen können. Trag denselben Text anders intoniert über Boom Bap vor und wir meckern weniger, finden es höchstens langweilig, aber nicht komplett scheiße. Das gehört auch zur Wahrheit.

      Ich würde mich im weitesten Sinne zu "Künstlern und Leuten, denen..." zählen. Dennoch hast du auch hier eher ein diffuses Bild. Die Meinung eines Savas, Samy oder erst recht Bogy (oder R.A. in den Staaten) ist mir dann doch deutlich zu hängengeblieben ;) Abgesehen von den musikalischen Verbrechen, die diese selbst dann und wann begangen haben und begehen.

    • Vor 3 Jahren

      "Es schadet einem Musikgenre letzten Endes nur, wenn man die Grenzen des Akzeptablen so sehr herabsenkt, dass jeder Idiot eine Platte in diesem Genre veröffentlichen darf und auch noch dafür gefeiert wird, weil es "anders" ist."

      Was du hier laberst, ey. Als ob ein Musikgenre irgendwie eine lebende Person oder ein außerhalb deines Kopfes existierendes strukturelles Konstrukt ist, dass irgendwie in sich zusammen fallen könnte. Allein die Idee schon, dass man einem Genre, was halt letztendlich nur Heuristik zur Musikkategorisierung ist, schaden könnte ist doch schon vollkommen hirnverbrannt.

      Wird Illmatic oder was auch immer wir jetzt mal als Referenz nehmen wollen dadurch schlechter, dass Baby Keem auch als HipHop kategorisiert wird? Müssen wir die Tonstudios dieser Welt "rein" und frei von minderwertigen Einflüssen halten, damit da weiter "gute" Musik aus ihnen schallt? Bist du etwa der leibhaftige Genre-Hitler?
      Dein Geschwafel zeugt halt einfach nur davon, wie fundamental du das Konzept von Kreativität nicht verstehst. (Emotional und musikalisch beschränkt halt)

      ' "Anders" sein ist kein Mehrwert, wenn man nicht einsieht, worin man sich gegenüber früheren Werken des Genres besonders hervorhebt.'

      Würde ich nicht einmal so sehr widersprechen wollen. Nur dass Trap und viel neuerer Rapkram ja durchaus Sachen zu bieten haben, die sich mit klassischerem Rap nicht oder schlechter ausdrücken lassen. Silbenzählen, feine Metrik und ausgeklügelte Texte sind da mitunter sogar eher hinderlich, wenn man direkte, spontane Emotionalität oder bestimmte Stimmungen zum Ausdruck bringen will, Adlibs und Autotune hingegen eignen sich dafür mituner vorzüglich.
      Das kann man aber halt nur verstehen, wenn man so etwas auch nachempfinden kann und nicht krampfhaft versucht, alles an älteren Standards zu messen. Wenn man nicht emotional und musikalisch beschränkt ist also.

    • Vor 3 Jahren

      Feiner Text zum Sonntag, @Gleep,

      von dem ich mich zumindest in Teilen meiner Rolle hier auch ein Stück weit angesprochen fühle. ;)

    • Vor 3 Jahren

      Muss hier mal wieder den Fanboi miemen und aus einem Homme-Interview zitieren:

      "Q: There’s a lot of talk that rock is embattled these days.

      A Yes, people have said, “Are you saving rock ‘n’ roll?” And I was like, “Is it drowning? What are you talking about?” It’s always one song away. And the rest of that discussion, I don’t have time for that discussion."

      Die thematisch ähnlich relevante "...And You Will Know Us By The Trail Of Dead"-Passage darf dann souli re-zitieren.

    • Vor 3 Jahren

      Hab ich glaub ich in den letzten Monaten in diesen Hallen bereits zweimal, einmal als kenntlich gemachtes Zitat und einmal als übersetzte Adaptation in einen eigenen Kommentar.

      Entweder kennen wir uns langsam zu gut oder unsere Meinung zu Musik und Kreativität ist zu relevant. Ich hoffe ja auf ein multifaktorielles Modell. ;)

    • Vor 3 Jahren

      Hip Hop ist für viele Menschen sowas wie eine "Person", das war ja auch immer einer der besonderen Punkte dieser Musikrichtung bzw. darüber hinaus noch der Bewegung in anderen kreativen Bereichen. Ich habe nie gerappt oder war an den Turntables aber habe gemalt als ich noch ein junger Mensch war. Das aktive Teilnehmen ging irgendwann verloren, je älter man wurde aber im Herzen ist man immer true geblieben, wenn das nicht bloß eine Phase deines Lebens war.

      Illmatic wird dadurch nicht schlechter, ganz im Gegenteil - durch diesen Vergleich werden alle Unzulänglichkeiten dieser Platte hier in den Vordergrund gerückt. Ich verstehe Kreativität, allerdings ist Kreativität kein Freifahrtschein, scheiße zu sein. Diese Debatte gab es auch in der klassischen Musik und Ligeti sagte dazu: "Now there is no taboo; everything is allowed. But one cannot simply go back to tonality, it’s not the way. We must find a way of neither going back nor continuing the avant-garde. I am in a prison: one wall is the avant-garde, the other wall is the past, and I want to escape. "

      Der letzte Punkt ist ziemlich schwach - der Sinn von Kreativität ist es ja gerade, in gesetzten Grenzen bzw. mit sinnvollem Aufweichen älterer Grenzen bestimmte Dinge auszudrücken. Dass du Illmatic erwähnt hast, beweist das nur noch mehr, weil Nas das komischerweise besser hinbekommt als jeder Song auf dieser Platte, obwohl er in den "starren" Grenzen des alten Genres gefangen ist. Sinnvolles Aufweichen ist bspw, dass Ka Platten ohne Drums bzw. nur mit minimalen Drums produziert - er hat auch unheimlich komplizierte Texte aber erreicht eine enorme emotionale Durchschlagskraft, gerade auch dadurch unterstützt.
      Und hier - hier hast du einen Typen, der im Sing-Sang ein bisschen neben dem Takt mit furchtbarem Stimmeinsatz plumpe Texte stottert und schreit. Du kannst noch so gute "Themen" haben, wenn du scheiße rappst, zieht das das Gesamtprodukt runter. Bob Dylan wäre auch nicht Bob Dylan, wenn er nur einen Akkord spielen könnte.

    • Vor 3 Jahren

      Gut, aber ein bisschen beschränkt sind wir alle durch unsere Präferenzen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass du Spontanität und Emotion eines Textes goutieren kannst, wenn dieser über übelsten Eurodancetrash vorgetragen wird, zb. Aber straf mich ruhig Lügen.

      Ansonsten haste recht. Was mich heute am Mainstream stört, tat dies immer schon. Und wahrscheinlich würde ich in guten Trap Alben meine 2-3 Songs finden, mehr sind es oft im klassischen Soundgewand auch nicht. Nur finde ich halt keinen Zugang. Aus meiner rein subjektiven Sicht heraus hat man Kanye damals für die ersten Alben so überhöht, dass fortan jede seiner Innovationen unreflektiert als geil übernommen wurde und so hat zb Autotune und käsige Betonung eine Legitimation und Nachahmung erfahren, sowie eine Gewichtung bekommen, die es für mich nicht gebraucht hätte. Dies und weitere Faktoren haben das moderne Soundbild entscheidend mitgeprägt. Mir persönlich wäre eine andere Entwicklung einfach mehr entgegengekommen. Ich check aber, dass man das durchaus anders sehen kann.

    • Vor 3 Jahren

      Stehe also meinungsmäßig irgendwo zwischen euch beiden. ;)

    • Vor 3 Jahren

      @Xc:

      Ich hatte mit den anderen Elementen nie was am Hut, bzw nur als faszinierter Konsument. Mit Breakdance zb kann ich nix anfangen. Das unterscheidet mich von der vorherigen Generation und die nachfolgende unterscheidet sich von mir. Das ist normal. Leben und leben lassen. Auch hab ich nix gegen die von Realkeepern so verhasste FL Software, wenn das Ergebnis stimmt wie damals bei 9th.

      Ob, wie und wann man dennoch bestimmte Parameter zur Bewertung einer Rapplatte anbringen kann - sonst dürften wir ja gar keine Meinung mehr vertreten, ziemlich kontraproduktiv für ein Forum - wurde anderweitig schon ausreichend besprochen.

    • Vor 3 Jahren

      Ich habe Breaken mal probiert aber war nicht athletisch genug, um über die Grundschritte hinauszukommen, da lag mir das kreativere eher. Allerdings würde ich, in Analogie zur jetzigen Diskussion, nicht auf einem Bein Hüpfen und meine Nase zuhalten und der Rocksteady Crew sagen, dass ich ein neues Genre des Breakdancing erfunden habe.

    • Vor 3 Jahren

      'Hip Hop ist für viele Menschen sowas wie eine "Person" '

      Das habe ich ja auch nicht bestritten, habe dich ja sogar als Beispiel genannt. Ändert halt nur nichts daran, dass sie dasin der Realität nicht ist und sich von daher nur sehr begrenzt ihm solche Merkmale zuschreiben lassen. Du kannst der Aussage "Die Erde ist keine Scheibe" ja auch nicht mit "Für viele Menschen ist sie das" entgegnen, zumindest nicht, ohne dich zum Affen zu machen.

      Ansonsten verstehe ich nicht, wie der Rest deines Posts deinem Argument dienlich sein soll, weil's halt damit steht und fällt, dass deine Maßgaben für erlaubtes Regelbrechen richtig sind, was du halt bei Kreativität nicht kannst. Drums wegnehmen bei Ka ist kreativ und cool, aber Flows aufbrechen und Singsang nicht, weil wegen warum genau? Läuft halt alles immer wieder darauf hinaus, dass du auf exakt genau deinen Maßgaben und nichts Anderem pochst wie so ein Hirsekuchen und einfach nicht merkst wie sehr du dich damit jedes Mal zum Vollhorst machst. Chris ist da ja deutlich reflektierter, wenn er darauf hinweist, dass wir alle unsere Prägungen und stilistischen Scheuklappen und Präferenzen haben und unsere Grenzen mitunter nicht so einfach anerkennen/überspringen können.

    • Vor 3 Jahren

      "er hat auch unheimlich komplizierte Texte aber erreicht eine enorme emotionale Durchschlagskraft, gerade auch dadurch unterstützt."

      Deswegen wirst du mit einem komplizierten Text aber trotzdem nie die emotionale Direktheit eines verzweifelten Urschreis oder eines gut gesetzten "Yeah" haben. Genauso wie dich ein paar simple Akkorde richtig gespielt manchmal mehr mitnehmen können, als jede noch so melodisch hochkomplexe Komposition. Ist natürlich sehr beruhigend sich an halbwegs ersichiche Kriterien wie lyrische Komplexität, Metrik etc klammern zu können. Nur sollte man solche Heuristiken in Ermangelung eines ungebundeneren Einfühlungsvermögens halt nicht mit dem emotionalen Herzschlag eines Songs verwechseln.

    • Vor 3 Jahren

      "Drums wegnehmen bei Ka ist kreativ und cool, aber Flows aufbrechen und Singsang nicht, weil wegen warum genau?" - weil er das, was beim Sound fehlt, durch seine Texte und Vortragsweise kompensiert. Der Sing-Sang macht nichts, ist vage neben dem Takt und die Texte werden dadurch simpler und, im Ergebnis, wesentlich dümmer bzw. schrammen komplett am Thema "Rap" vorbei.

      Peinlicher als meine Beiträge finde ich ein renitentes Dafürhalten für "Kreativität" und "Neues", als ob das irgendeinen Eigenwert hätte.

    • Vor 3 Jahren

      Rap war mal eine Musikrichtung, bei der es um's Anheizen eines Publikums bei einer Party ging. Aber spätestens seit Rakim und Kool G Rap kannst du den technischen Aspekt aus dem Genre nicht wegdenken, ohne dass es irgendetwas total verfremdetes wird.

      Ich sehe deinen Punkt bspw. bei Rockmusik ein - viele meiner Lieblingssänger (mein Lieblingssänger ist Michael Stipe zB) sind technisch sicherlich nicht die versiertesten. Allerdings ist das nicht der Punkt bei Alternative Rock. Es ist aber der Punkt bei Rap.

    • Vor 3 Jahren

      So strange das klingt, für mich habt ihr weiterhin beide recht. Es kommt auf die Perspektive an, die man auf Rapmusik hat. Und beide sind legitim und für mich nachvollziehbar. Musikalisch bin ich eher bei Xc, auch in seiner Bewertung, in puncto Mindset deutlich eher bei Gleep.

    • Vor 3 Jahren

      Dann gibt es ja noch den Faktor X: Das ein Song uns plötzlich catcht, der komplett unserem Paradigma widerspricht. Kennt jeder von uns.

    • Vor 3 Jahren

      Zudem sind wir nicht nur evolutive Wesen, sondern auch noch Tagesform und Zyklen unterworfen, die unsere Parameter verschieben. Tue mich da wie Gleep sehr schwer mit einer zu konsistenten Meinung.

    • Vor 3 Jahren

      Ich meine - natürlich kann es sein, dass plötzlich irgendwas daherkommt, dass einen überrascht und total umhaut! Das war halt etwa mit Ka so. Oder mit Saba, den ich hier häufiger lobenswert erwähnt habe und der auf Trapbeats rappt, was mir halt zeigt, dass es bei mir nicht nur ein "ich mag kein Trap"-Problem mit neuerer Musik ist.

    • Vor 3 Jahren

      *dass* im vorletzten Beitrag, bevor ähnlich eklige Klugscheißer wie ich um die Ecke kommen ;)

    • Vor 3 Jahren

      Ihr liegt auch total falsch, wenn ihr glaubt, ich höre nur Sachen, wie wie Premo klingen.
      https://www.youtube.com/watch?v=ceXXFuV-88k
      Das hier ist zB so weit weg wie sonstwas von 90er Boom-Bap, was die Soundästhetik angeht. Aber Flow, Text und Delivery machen das Ding spitze. Ich bin nicht "musikalisch eingeschränkt." Ich mag halt nur Rap.

    • Vor 3 Jahren

      Also ich für meinen Teil höre selbstredend nur Sachen, die wie Premo klingen. Also wie ein alter, fetter Kettenraucher.

    • Vor 3 Jahren

      "Peinlicher als meine Beiträge finde ich ein renitentes Dafürhalten für "Kreativität" und "Neues", als ob das irgendeinen Eigenwert hätte."

      Wo habe ich denn behauptet, dass Neues zwangsläufig Eigenwert hat? Nur Weil ich Wert in Sachen sehe, in denen du sie nicht siehst? Und weil da wo du keinen Wert siehst auch keiner sein mann, muss ich deshalb zwangläufig einfach nur hohl Neues feiern? Ich hab dir ja auch zumindest ansatzweise versucht nahezubringen, wo ich da den Wert sehe (Mal davon abgesehen bin ich ja nichtmal besonder großer Trap-Fan und finde Vieles davon aggressiv uninteressant)

      Es ist halt wirklich müßig mit dir zu diskutieren, weil du dich halt wirklich kein Stück von deiner Sichtweise und deinen Richtlinien lösen kannst.

    • Vor 3 Jahren

      Und dass du auch was anderes als 90er Boom-Bap feiern kannst, ist nicht zwangsläufig Indiz dafür nicht musikalisch beschränkt zu sein, es kann auch einfach heißen, dass deine beschränkten Grenzen anders markiert sind, als dass sie sich mit "90er Boom-Bap" genau umreißen ließen.

    • Vor 3 Jahren

      Soll heißen dass der eigene Geschmack hier eher sekundär ist. Ich glaub dir auch dass du wahrscheinlich mehr Zugang zu Trap hast als zb ich. Es geht Gleep vorrangig um eine faire Bewertung, so hab ich das zumindest verstanden, ist ja auch keine verkehrte Forderung. Viel hat aber einfach auch mit deinem Standing im Forum zu tun. Haine zb stützt deine Bewertung der Platte ja, seine Meinung ist ähnlich polemisch formuliert (auch wenn ich seiner Expertise meist vertraue), wird ihm aber wahrscheinlich eher zugestanden, könnt ich mir denken. Einfach locker machen ;)

    • Vor 3 Jahren

      "weil du dich halt wirklich kein Stück von deiner Sichtweise und deinen Richtlinien lösen kannst." - Nannte man früher "keeping it real".
      Aber Spaß beiseite - ich verstehe schon, dass man Fan von jedem Scheiß sein kann, egal wie grottig er ist. Das ist nicht mein Problem. Mein Problem ist, dass der Standard von Musik drastisch gesenkt wird, wenn die einzigen Ansprüche an sie auf die Möglichkeit der Erregung eines Gefühls abzielen. Gefühle sind ja toll, allerdings nicht alles.

    • Vor 3 Jahren

      Lel.

      Ansonsten klinke ich mich hier jetzt aber mal aus. Denke Chris hat da schon den richtigen Schlusssatz gefunden.

    • Vor 3 Jahren

      Ich hab' schon gemerkt, dass es hier eine Insider-Kultur in den Kommentaren gibt, in die ich wahrscheinlich auch irgendwann unweigerlich gerate. Die Reviews habe ich ja schon vorher gelesen aber anderthalb Jahre Home-Office haben mir so sehr den Rest gegeben, dass ich mich auch hierher gewagt habe

    • Vor 3 Jahren

      Diese Insider-Kultur ist über ca 20 Jahre gewachsen und auch wenn es ab und an nervt, gerade wenn man eher (höchstens) zur Peripherie gehört, ist das eigentlich schon eine geile Sache in unsteten Zeiten. Und so restriktiv es manchmal wirkt, gibt es auch einen gemeinsamen Wertekanon, der zb in der Aluhutphase gut als Regulativ funktioniert hat. Man darf das alles nur nicht zu ernst nehmen, musste ich auch lernen ;) Dann sind die Freaks sogar sympathisch.

    • Vor 3 Jahren

      Dieser Kommentar wurde vor 3 Jahren durch den Autor entfernt.

    • Vor 3 Jahren

      Dieser Kommentar wurde vor 3 Jahren durch den Autor entfernt.

    • Vor 3 Jahren

      "Ich hab' schon gemerkt, dass es hier eine Insider-Kultur in den Kommentaren gibt, in die ich wahrscheinlich auch irgendwann unweigerlich gerate."

      Für jemanden, der Gefühle unterordnet, bist du hier stellenweise schon ziemlich hart am Saugen, ma sagen.

    • Vor 3 Jahren

      Reg dich nicht auf, Xc. Rap ist ein Feigling, der entweder denkt, nur weil er jemanden kennt, der Autotune heißt, kann er hier auf einen Kreuzzug gehen und alles anprangern was vermutlich neu und ohne Adlibs ist oder er denkt, mit mir kann er es ja machen. Für letzteres spricht auch die Tatsache, dass er nur einen von drei Personen geantwortet hat, welche sich abfällig über die Aktion äussern. So oder so, es ist mir scheiss egal was so ein Möchtegern schreibt. Wers braucht...

      ... denn "unweigerlich" gerätst du bei uns nirgends rein. Wir haben schon auch Ansprüche an die eigene Forenkunst und -kultur, ganz ähnlich wie du an neuen Rap.

      Sonst würd es ja ausreichen durchs Behaupten eines regulär erworbenen Masterabschlusses als Zeichen eigener Intellenz sowie das wahllose um sich schmeißen von Aufforderungen zum Suizid hier rein zu geraten. So funktioniert das aber bei uns nicht. :)

    • Vor 3 Jahren

      Muss man nicht seine Gefühle unterordnen, um hart zu saugen? Deshalb wollt ich nie dass Frauen mich so verwöhnen wie die schlechtbezahlte Porno-Deepthroat-Expertin. Auch wenn es eher was für den hohlen Zahn gewesen wäre.

    • Vor 3 Jahren

      Ach Mist, das mit den Ansprüchen an die Forenkultur hätte ich vorher lesen sollen...

    • Vor 3 Jahren

      Ich verzichte gerne darauf, Teil der Forenkultur zu sein und schreibe einfach meine Möchtegern-Meinungen. Aluhutträger bin ich nicht, auf meinen Kopf kommt selbstverständlich nur meine NY-Flachschirmmütze, die mir neben meinen auch im Sommer getragenen Timbs Schutz und Sicherheit gibt.

    • Vor 3 Jahren

      "Ich verzichte gerne darauf, Teil der Forenkultur zu sein und schreibe einfach meine Möchtegern-Meinungen."

      Das ist das mindset, du gehörst jetzt wohl dazu. Wir sind ja eine sehr inklusive Gemeinschaft hier, wir tolerieren sogar Menschen, die glauben Kunst sei etwas anderes als Vehikel für Empfindungen. Tolerieren, nicht akzeptieren, sollte klar sein.

    • Vor 3 Jahren

      Kunst ist auch die Zurschaustellung eines Talents, das nicht jeder sein eigen nennen kann. Gefühle hat jeder.

    • Vor 3 Jahren

      Das Talent, die eigenen Gefühle im Kunsterlebenden auslösen zu können.

    • Vor 3 Jahren

      Bzw bestimmte Gefühle

    • Vor 3 Jahren

      Bei dieser Platte bekomme ich Gefühle von Sprachfehlern - ein unangenehmes Kribbeln im Bauch, dass mir sagt, dass Schweigen Gold sein kann.

    • Vor 3 Jahren

      Ich find das immer süß, wenn die frischen Stufe 0-Fakes immer noch denken, es sei ihre Entscheidung, ob sie letztlich hier dazu gehören werden - selbst, wenn sie es vielleicht irgendwann nicht (mehr) wollen liegt das letztlich zu keinem Zeitpunkt nach Erstanmeldung in deren Händen. :lol:

    • Vor 3 Jahren

      Was du hier laberst, ey. Als ob eine Forumcommunity irgendwie eine lebendes Wesen oder ein außerhalb deines Kopfes existierendes strukturelles Konstrukt ist, über dass [sic!] irgendjemand entscheiden könnte, wer dazu gehört. Allein die Idee schon, dass man einer Gruppe, was halt letztendlich nur Heuristik zur Menschkategorisierung ist, vorstehen könnte, ist doch schon vollkommen hirnverbrannt.

    • Vor 3 Jahren

      U wot mate? Jetzt gib ma lieber Flosse, malosse, denn selbst wenn meine Aussage deine ausschließlich persönlicher Phantasie entsprungenen Unterstellungen enthalten hätte ist das noch lange kein Grund hier so aus der Rolle zu fallen. Es sei denn natürlich, du wärst gerne viel mehr oder weniger Teil dessen, was die hiesigen Kommentarspalten-Gerüchteküche ausmacht.

      Das und nichts anderes enthält mein Beitrag - dass eben so manches von manchen sowe manche selbst hier stattfinden oder eben nicht stattfinden und zwar unabhängig davon, ob sie sich selbst oder Teile von sich hier gerade stattfinden sehen möchten oder halt auch nicht. :)

    • Vor 3 Jahren

      Wie wenig dieser malosse Fake die laut-Community verstanden hat, ist schon fast putzig. :D

      Vllt wäre es bald mal wieder Zeit für einen Sermon über Altvordere usw, dass diese Frischlinge mal verstehen wie lang und steinig ihr Weg hier sein wird.

    • Vor 3 Jahren

      Hoffe das Schwert der Rechtgläubigen ist noch scharf und frei von Rost...

    • Vor 3 Jahren

      Es ist scharf und glänzend af...nur der Rechtgläubige selbst ist zT müde, wenn er hier den immerselben Müll von irgendwelchen Wieseln, Oldheads und zig unlustigen Fakes lesen muss. ;)

    • Vor 3 Jahren

      "Ich find das immer süß, wenn die frischen Stufe 0-Fakes immer noch denken, es sei ihre Entscheidung, ob sie letztlich hier dazu gehören werden - selbst, wenn sie es vielleicht irgendwann nicht (mehr) wollen liegt das letztlich zu keinem Zeitpunkt nach Erstanmeldung in deren Händen. :lol:"

      Das gilt aber in umgekehrter Weise genau so für Dich in Bezug auf die Zugänglichkeit ;). Es ist demnach quasi doppelt komisch.

    • Vor 3 Jahren

      "Was du hier laberst, ey. Als ob ein Musikgenre irgendwie eine lebende Person oder ein außerhalb deines Kopfes existierendes strukturelles Konstrukt ist, dass irgendwie in sich zusammen fallen könnte. Allein die Idee schon, dass man einem Genre, was halt letztendlich nur Heuristik zur Musikkategorisierung ist, schaden könnte ist doch schon vollkommen hirnverbrannt"

      Da Malosse einfach nur Gleep zitiert hat und "Musikgenre" durch "Forencommunity" ersetzt hat, hat er wohl mehr verstanden, als man auf den ersten Blick denken mag ;)

    • Vor 3 Jahren

      Hommagiert af.

    • Vor 3 Jahren

      Und gleichzeitig manegiert.

      Af.

    • Vor 3 Jahren

      Hommanegiert af.

    • Vor 3 Jahren

      Dieser Kommentar wurde vor 3 Jahren durch den Autor entfernt.

    • Vor 3 Jahren

      Bin nicht überzeugt und bleibe in OBACHT bzgl. Genosse malosse. Zu viele Integritätsbrüche in der Origins-Backgroundstory, die er bisher auszugsweise anbot.

      Hommanegiert latürnich trotzdem definitiv naisester Neologismus der Woche. Ja, heute schon.

    • Vor 3 Jahren

      I am more like a broken mirror, earthling.

    • Vor 3 Jahren

      Dieser Kommentar wurde vor 3 Jahren durch den Autor entfernt.

    • Vor 3 Jahren

      Pass auf wie du mit Andromedanern auf Forschungsexkursion spricht, du Knilch, sonst offenbar ich dir das Äquivalent zum aufrichtigen Versuch, sich nen ganzen Nachmittag lang durch West Philly zu "U wot mate?"n.

      Bloody amateur! :nerved: :mad:

  • Vor 3 Jahren

    Habe den obigen Post mal als Indiz dafür verstanden, dass das musikalisch eventuell tatsächlich interessant sein könnte und mir mal n paar Songs gegeben. issues find ich dann tatsächlich auch ganz gelungen. Die anderen Songs, die ich mir gegeben habe wirken auf mich wie überdurchschnittlicher Trap, der mir trotz der angesprochenen, teils etwas memeigen Exzentrik wahrscheinlich noch etwas zu formelhaft daherkommt, als dass mich das groß mitnehmen könntem

    • Vor 3 Jahren

      Das Video von "Issues" ist ziemlich cool, so viel sei eingestanden.

    • Vor 3 Jahren

      Grundsätzlich isses ja auch wirklich ein Qualitätsmerkmal, wenn die üblichen Verdächtigen reflexhaft loshaten. Hast dir "cocoa" angehört Gleep, das find ich auch sehr naise.

    • Vor 3 Jahren

      "reflexhaft" hate ich nichts, ich bin fair und höre zumindest immer etwa die Hälfte einer Platte, bevor ich einen Kommentar gebe. Manchmal mag ich sogar was - Denzel Curry oder Saba oder Mick Jenkins sind Rapper mit "modernem" Sound, denen ich was abgewinnen kann.
      Das hier dagegen - naja.

    • Vor 3 Jahren

      Samma leudde, das ist doch einfach nur so'n "i'll fuck you"-Shit ey ...

  • Vor 3 Jahren

    4/5 geht auf jeden Fall klar, ist echt ein naises Album mit vielen ansprechenden Sounds, Highlights sind für mich "issues", "cocoa", "family ties"und "16".

  • Vor 3 Jahren

    Finde das Album ziemlich mies, 2/5 wären angemessen. Das Beste an Keem ist wirklich noch sein Artwork. Ansonsten sind das trashige Lines, mittelmäßig gerappt, die krampfhaft seinen großen Cousin zu imitieren versuchen. Stumpfer Rap ist nicht per se negativ, so lange er zu unterhalten weiß. Das hier ist aber nur langweilig. Genauso wack wie Die for my bitch. Keem hätte ohne Family ties gar keinen Hype imo.

  • Vor 3 Jahren

    Brett, 4/5. Entweder man findet es absolut geil oder total beschissen, aber dazwischen is nicht. Baby Keem polarisiert eben und niemand klingt wie er.

    Außerdem Extrapunkte dafür, dass er Beats macht.

  • Vor 3 Jahren

    Seit 2010 gibt es kaum sogenannte Überalben. In den 90ern und 2000ern wurden wir damit verwöhnt. Heutzutage gibt es gute Alben - das hier gehört definitiv nicht dazu - aber eben sehr wenige, die das Prädikat besonders herausragend verdienen.

    • Vor 3 Jahren

      Das stimmt in der Breite nun nicht wirklich - ich habe in den 2010er Jahren alleine wegen des Internets auch Platten aus älterer Zeit entdeckt, die ich sonst nie gefunden hätte. Und inzwischen kann man auch als Nischenkünstler Musik produzieren, ohne sich dafür zu verschulden. Es gab in den 2010ern vermutlich mehr gute Alben als zur Golden Era. Ob sie gehört werden ist aber eine andere Frage.