Beirut - " March Of The Zapotec / Realpeople: Holland"
VÖ: 13. Februar 2009 (Pompeii (Indigo)) Alternative
Während Zach Condon mit den Erfolgsalben "Gulag Orkestar" und "The Flying Club Cup" musikalisch in den Balkan blickte und letzteres zudem seine Leidenschaft für das französische Chanson aufzeigte, geht er mit dem vorliegenden Werk verschiedene Wege.
"March Of The Zapotec / Realpeople: Holland" ist …
Das Beste an Z.Condon ist doch eh, dass man sich denken kann: Egal wie kreativ u. toll das jetzt ist, es ist noch lange nicht Schluss, von dem kommt noch viel.
@matze73 (« Unbedingt. Er kann doch gar nicht schlecht. »):
Man muss sich natürlich vor Augen halten, dass Condon ein Paradebeispiel für die postmoderne Abkehr von dem klassischen Paradigma der "Qualitätsmusik" so im Sinne technischer Perfektion, Stimmbildung, Instrumentenvirtuosität usw. usf. ist. Die Faszination des Phänomens "Beirut" ist allein mit musikalischen Kriterien nicht erklärbar.
Der Konzertveranstalter und Spex-Autor Berthold Seliger schreibt zu Beirut folgendes: @Berthold Seliger (« Musikalisch ist das alles nicht völlig talentfrei dargeboten - in den (wenigen) besseren Momenten, also in denen, in denen Condon pures amerikanisches Songwriting bietet, ist es sogar ganz hübsch, Condon singt gut und ist vielleicht einmal in der Lage, ordentliche Songs in der Klasse sagen wir der "Magnetic Fields" abzuliefern. Doch das Indie-Business könnte ihn davon abhalten, denn schon jetzt gilt "Beirut" als hottest shit im Königreich, und die hiesigen Indie-Magazine werden nicht lange brauchen, den Hype nachzuplappern. Und dann wird es wieder eine dieser interessanten Situationen des postmodernen "Anything goes" geben: daß Multiplikatoren, die vor jedem authentischen Balkan-Album sagen wir des Kocani Orkestar oder der Taraf de Haidouk Reißaus nehmen würden, daß Leute, die sich Balkanklänge nicht ohne die mund- (also: westeuropäisch-pop-) gerechte Zubereitung z.B. eines Shantel anhören können, plötzlich ein mittelmäßiges Album eines jungen Amerikaners bejubeln und kaufen, das behauptet, "irgendwie" Balkan, "irgendwie" östlich, eben: irgendwie "Beirut" zu sein. Sowas nennt man wohl Pop. »):
Haha. Der Mann hat - auf seine Art - sogar vollkommen recht.
Er läuft in die Authentizitätsfalle. Er unterstellt, dass ein Musiker aus den Karpaten quasi die Pflicht hat, authentische Balkanmusik und ein Musiker aus Santa Fe eben authentischen Americana-Folk. Und die Zuhörer ein Recht darauf. Er ist eben Konzertveranstalter.
In Wirklichkeit sind es aber die sozusagen in Musik entäußerten Persönlichkeiten, die die Fasizination udn Strahlkraft ausmachen. Dass das nicht ohne musikalisches Handwerk geht, steht noch auf einem anderen Blatt. Es ist aber jedenfalls sekundär.
Und das Album hier muss ich mir unbedingt anschaffen.
ich hatte bei der veröffentlichung von gulag orchester mal in die scheibe reingehört, aber trotz meiner musikalischen verehrung von mangums nmh mit ihren ähnlich "schiefen" bläserklängen, habe ich damals keinen zugang zum album gefunden. heute der zweite versuch. nach der hälfte raus.... ich komm nicht klar damit.
ganz anders die flying club cup. bin jetzt bei der hälfte. ganz großes kino. ich muss nach der arbeit sofort zum cd-dealer.
also jetzt so nach dem flying cup hab ich irgendwie grade keine lust mir das anzuhören. naja, wenn sie mir über den weg läuft, dann schau ich mal rein.
debut war awesome. zweitling driftet eine minimale spur ab.
hatte extrem hohe erwartungen an dieses gute stück. und irgendwie bin ich noch so unschlüssig.
ich muss sagen, ich find es nicht so richtig vergleichbar mit den vorgängern. besonders der holland-part ist so gar nicht beirut mäßig. das kann echt vielen gefallen, die sonst mit den platten nicht soviel anfangen konnnten.
fazit: definitiv hörenswert. für mehr bin ich noch nicht bereit.
@scumsurfer (« ok, dass ist wirklich ein sau gelungenes album.
ernsthaft.
aber dieser elektronische klangteppich funktioniert in meinen ohren wirklich richtig gut. »):
Und genau darunter leide ich wie ein Hund! Krieg ich nicht gebacken.
Ween dürfen sowas, aber doch nicht Beirut. Den habe ich mir so vorhersehbar gewünscht. Wer will schon überrascht werden, wenn man sich auf den Kuss einer schönen Frau einstellt!
naja der kuss ist halt jetzt ein blowjob von einer schönen frau..
nee mal im ernst.
zach condon ist nicht berechenbar. erst dieses gypsy-ding, dann die frankreich-schiene und jetzt halt ein bißchen texmex auf der einen und indietronic auf der anderen seite.
kein widerspruch.
zumal ich es natürlich begrüße, wenn ein künstler vor gar nichts scheu hat und einfach aus neugier alles mögliche ausprobiert. wenn dieser künslter dann noch mit dem songwriting-talent eines condon gesegnet ist.. fantastisch.
Ich habe ihm doch auch nichts unterstellt! Er kann ja machen was er will. Aber mit seinem Gulag Orchestra hat er mich so geflasht. Ich wollte immer und immer mehr davon.
Nun machter halt auch anderes. Aber das ist halt nicht meins! Hab ja seine genannte Scheibe. Wir sehen uns wieder. Da mach ich mir keine Sorgen. Gulag!! wird kommen. Irgendwann!
Während Zach Condon mit den Erfolgsalben "Gulag Orkestar" und "The Flying Club Cup" musikalisch in den Balkan blickte und letzteres zudem seine Leidenschaft für das französische Chanson aufzeigte, geht er mit dem vorliegenden Werk verschiedene Wege.
"March Of The Zapotec / Realpeople: Holland" ist …
werd ich mir definitiv besorgen müssen. großartiger künstler, großartige musik.
Unbedingt. Er kann doch gar nicht schlecht.
nee, das kann er wirklich nicht.
alles alles alles wirklich immer genial.
unfassbar gut, der bursche.
Das Beste an Z.Condon ist doch eh, dass man sich denken kann:
Egal wie kreativ u. toll das jetzt ist, es ist noch lange nicht Schluss, von dem kommt noch viel.
@matze73 (« Unbedingt. Er kann doch gar nicht schlecht. »):
Man muss sich natürlich vor Augen halten, dass Condon ein Paradebeispiel für die postmoderne Abkehr von dem klassischen Paradigma der "Qualitätsmusik" so im Sinne technischer Perfektion, Stimmbildung, Instrumentenvirtuosität usw. usf. ist. Die Faszination des Phänomens "Beirut" ist allein mit musikalischen Kriterien nicht erklärbar.
Der Konzertveranstalter und Spex-Autor Berthold Seliger schreibt zu Beirut folgendes:
@Berthold Seliger («
Musikalisch ist das alles nicht völlig talentfrei dargeboten - in den (wenigen) besseren Momenten, also in denen, in denen Condon pures amerikanisches Songwriting bietet, ist es sogar ganz hübsch, Condon singt gut und ist vielleicht einmal in der Lage, ordentliche Songs in der Klasse sagen wir der "Magnetic Fields" abzuliefern. Doch das Indie-Business könnte ihn davon abhalten, denn schon jetzt gilt "Beirut" als hottest shit im Königreich, und die hiesigen Indie-Magazine werden nicht lange brauchen, den Hype nachzuplappern. Und dann wird es wieder eine dieser interessanten Situationen des postmodernen "Anything goes" geben: daß Multiplikatoren, die vor jedem authentischen Balkan-Album sagen wir des Kocani Orkestar oder der Taraf de Haidouk Reißaus nehmen würden, daß Leute, die sich Balkanklänge nicht ohne die mund- (also: westeuropäisch-pop-) gerechte Zubereitung z.B. eines Shantel anhören können, plötzlich ein mittelmäßiges Album eines jungen Amerikaners bejubeln und kaufen, das behauptet, "irgendwie" Balkan, "irgendwie" östlich, eben: irgendwie "Beirut" zu sein. Sowas nennt man wohl Pop. »):
Haha. Der Mann hat - auf seine Art - sogar vollkommen recht.
Er läuft in die Authentizitätsfalle. Er unterstellt, dass ein Musiker aus den Karpaten quasi die Pflicht hat, authentische Balkanmusik und ein Musiker aus Santa Fe eben authentischen Americana-Folk. Und die Zuhörer ein Recht darauf. Er ist eben Konzertveranstalter.
In Wirklichkeit sind es aber die sozusagen in Musik entäußerten Persönlichkeiten, die die Fasizination udn Strahlkraft ausmachen. Dass das nicht ohne musikalisches Handwerk geht, steht noch auf einem anderen Blatt. Es ist aber jedenfalls sekundär.
Und das Album hier muss ich mir unbedingt anschaffen.
ich hatte bei der veröffentlichung von gulag orchester mal in die scheibe reingehört, aber trotz meiner musikalischen verehrung von mangums nmh mit ihren ähnlich "schiefen" bläserklängen, habe ich damals keinen zugang zum album gefunden.
heute der zweite versuch. nach der hälfte raus.... ich komm nicht klar damit.
ganz anders die flying club cup. bin jetzt bei der hälfte. ganz großes kino. ich muss nach der arbeit sofort zum cd-dealer.
Dann heute Abend Kopfhörer auf und mit allem was sie hergeben wenigstens "Prenzlauerberg"
noch ein letztes Mal probieren.
Dann darfst du aufgeben!
Einfach großartig!
"scenic world", "postcards from italy"!!!
den flying club cup hatten sie nicht
da hab ich mir erstmal die march... geholt.
was ich bisher gehört habe, gefällt mir sehr gut.
wie geil ist denn bitte der realpeople holland teil.
also jetzt so nach dem flying cup hab ich irgendwie grade keine lust mir das anzuhören. naja, wenn sie mir über den weg läuft, dann schau ich mal rein.
endlich ein thread!!
debut war awesome. zweitling driftet eine minimale spur ab.
hatte extrem hohe erwartungen an dieses gute stück. und irgendwie bin ich noch so unschlüssig.
ich muss sagen, ich find es nicht so richtig vergleichbar mit den vorgängern. besonders der holland-part ist so gar nicht beirut mäßig. das kann echt vielen gefallen, die sonst mit den platten nicht soviel anfangen konnnten.
fazit: definitiv hörenswert. für mehr bin ich noch nicht bereit.
ok, dass ist wirklich ein sau gelungenes album.
ernsthaft.
aber: überhaupt nicht beirut-mäßig, der zweite teil. aber dieser elektronische klangteppich funktioniert in meinen ohren wirklich richtig gut.
@scumsurfer (« ok, dass ist wirklich ein sau gelungenes album.
ernsthaft.
aber dieser elektronische klangteppich funktioniert in meinen ohren wirklich richtig gut. »):
Und genau darunter leide ich wie ein Hund!
Krieg ich nicht gebacken.
Ween dürfen sowas, aber doch nicht Beirut. Den habe ich mir so vorhersehbar gewünscht. Wer will schon überrascht werden, wenn man sich auf den Kuss einer schönen Frau einstellt!
naja der kuss ist halt jetzt ein blowjob von einer schönen frau..
nee mal im ernst.
zach condon ist nicht berechenbar. erst dieses gypsy-ding, dann die frankreich-schiene und jetzt halt ein bißchen texmex auf der einen und indietronic auf der anderen seite.
kein widerspruch.
zumal ich es natürlich begrüße, wenn ein künstler vor gar nichts scheu hat und einfach aus neugier alles mögliche ausprobiert. wenn dieser künslter dann noch mit dem songwriting-talent eines condon gesegnet ist.. fantastisch.
Ich habe ihm doch auch nichts unterstellt!
Er kann ja machen was er will. Aber mit seinem Gulag Orchestra hat er mich so geflasht. Ich wollte immer und immer mehr davon.
Nun machter halt auch anderes. Aber das ist halt nicht meins! Hab ja seine genannte Scheibe. Wir sehen uns wieder. Da mach ich mir keine Sorgen. Gulag!! wird kommen. Irgendwann!
ich für meinen teil mag "the flying club cup" sogar noch eine nuance mehr als das allerdings auch fantastische "gulag orkestar"..
gibt und nimmt sich aber nicht viel.
kann es sein, dass ich hier gerade ein meisterwerk verpasse?
Wenn du das Gulag Orkestra meinst, dann definitiv!
@dein_boeser_Anwalt (« kann es sein, dass ich hier gerade ein meisterwerk verpasse? »):
ähhh,
ja!