laut.de-Kritik

Starke Songs statt Selbstdarstellungseskapaden.

Review von

Ok, bei Ozzy ist Zakky-Baby raus. Music is business, daran hat Sharon Osbourne noch nie einen Zweifel gelassen. Jetzt ist eben ein anderer in Sachen Gitarren angesagt. Persönliche Gefühle sind dabei Nebensache.

Das sollte den Mann aber nur am Rande kratzen. Schließlich läuft es für Zakk mit seiner eigenen Truppe Black Label Society besser denn je, und auch von einem schlappen Blutgerinnsel im Bein lässt sich der Mann nur zeitweise aufhalten.

Während Ozzy mit "Scream" verlorenen Boden einigermaßen wieder gut macht, konzentriert sich die fleischgewordene Biervernichtungsmaschine namens Zakk Wylde auf das, was sie kann - und das seit Jahren in bestechender Form: auf satte Metal mit bluesgetränkte Riffs, irrwitzige Soli und einen mal mehr, mal weniger an Ozzy erinnernden Gesang.

"Wir sitzen zusammen, spielen ein paar Riffs und wenn wir die Schnauze davon voll haben, setz' ich mich ans Klavier und schreib' eben ein paar ruhigere Sachen. Sobald ich davon genug hab, greifen wir wieder zu den Klampfen und legen wieder los." So kurz und knapp kann man Black Label Society beschreiben, so prägnant bringt das die Situation auf den Punkt. Zu Beginn war ihnen wohl nach ein paar Riffs. Die gibt es im bärenstarken Opener "Crazy Horse" um die Ohren.

Dass Zakk ein begnadeter Sologitarrist und Schreddermeister ist, muss es das Urvieh schon lange nicht mehr beweisen. Entsprechend legt er sein Augenmerk auch mehr auf starke Songs denn auf Selbstdarstellungseskapaden. Dass er, wie in "Parade Of The Dead", "Black Sunday" oder dem kurzen "Chupacatra", auch mal vom Leder zieht, ist ja wohl Ehrensache. Dass der Kerl aber auch über Humor verfügt, zeigt das Ende von "Overlord", das an alte Schellack-Platten erinnert.

Die Momente, in denen er keinen Bock mehr auf fette Riffs hatte, finden sich in "Darkest Days", dem vielleicht 'ne Spur zu schmalzigen "Time Waits For No One" oder dem tatsächlich etwas an Radiohead erinnernden "Shallow Grave". Streicher scheinen es dem Mann eine Spur zu sehr angetan zu haben: "January" kommt zwar als einzige Ballade ohne Klavier, jedoch nicht ohne Geigen aus. Dabei hat sich Zakk auf "Shot To Hell" in diesem Bereich doch bessere Sachen einfallen lassen.

Das ändert natürlich gar nichts daran, dass auch "Order Of The Black" als ein starkes Album durchgeht. Wenn der Meister die Klampfe so richtig qualmen lässt, bleibt eh kein Auge trocken. Steht nur zu hoffen, dass sich Black Label Society die nächsten Jahre auch bei uns wieder öfter blicken lassen.

Trackliste

  1. 1. Crazy Horse
  2. 2. Overlord
  3. 3. Parade Of The Dead
  4. 4. Darkest Days
  5. 5. Black Sunday
  6. 6. Southern Dissolution
  7. 7. Time Waits For No One
  8. 8. Godspeed Hell Bound
  9. 9. War Of Heaven
  10. 10. Shallow Grave
  11. 11. Chupacatra
  12. 12. Riders Of The Damned
  13. 13. January
  14. 14. Can't Find My Way Home

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