laut.de-Kritik
Und ewig dreht sich die Leier und dudelt der Sack.
Review von Alexander CordasUnd ewig dreht sich die Leier, dudelt der Sack und schlägt das Zeug. Richie geht konsequent mit Candice seinen Weg und schert sich einen feuchten Kehricht, was andere von seiner Musik halten.
Die beiden Haupt-Protagonisten variieren ihren Sound wieder nur in homöopathischen Dosen. Abgesehen vom Einsatz von so was wie Beats dreht sich einmal mehr alles rund um die Kreation schöner Popsongs, die - mal mehr, mal weniger - mit Renaissance-Elementen gepimpt sind.
Dabei kommen ganz hübsche Momente heraus. Hervorzuheben wären der Opener "Highland", der zeigt, dass Candice und Ritchie ein untrügliches Gespür für schöne Melodien und griffige Arrangements besitzen, selbst wenn es Fremdkompositionen sind. Die instrumentale Einleitung mit Synthie-Fanfaren tutet etwas blechern und künstlich, wird aber bald von einem wärmeren Klangbild abgelöst.
Weitere Highlights sind das perkussiv geprägte "All The Fun Of The Fayre", das - komischerweise - ohne richtige Schlagzeugbeats auskommt und das Doppelpack "Darkness" und "Dance Of The Darkness". Ersteres geht als Balladen-Glanzstück des Albums durchs Ziel. Letzteres nimmt die melancholische Melodie von "Darkness" auf und verleiht dem Stück im Galopp-Tempo eine komplett andere Stimmung.
Was beim ersten Höreindruck etwas befremdlich klingt, entwickelt sich mit der Zeit zu einem wirklich gefälligen, weil improvisiert klingenden Instrumental, in dem jeder mal seinen Teil zum Gedudel beitragen darf.
Laut Candice ist das neueste Werk von der gemeinsamen Tochter inspiriert, die im August zur Welt kam. Atmosphärisch könnte man dies an der gelösten Grundstimmung des Albums ausmachen. Zumindest dürfte das Töchterlein beim Hören keine Albträume bekommen, auch wenn in "Strawberry Girl" die Effekte auf Candice Gesang doch etwas gruselig wirken.
1 Kommentar
Ich bin zwar kein Fan, aber wäre ich einer, würde ich mich über den konsequent eingeschlagenen Weg von Richie und Candice freuen: Sich selbst treu zu bleiben hat eben was!