laut.de-Kritik

Das balladeske Moment steht Candice besser zu Gesicht.

Review von

Ritchie und Maid drehen im Studio nunmehr Runde fünf. Neuerungen zu erwarten, wäre etwas vermessen. Aber Blackmore's Night auf ihrer Suche nach der perfekten Melodie zu begleiten, kann nie schaden.

Mit "25 Years" legen sie gleich einen bärenstarken Auftakt hin. Schöne, tiefe Drum-Sounds untermalen die zurückgenommene Instrumentierung, auf der Candice dann gewohnt engelsgleich ihren Gesang legt. Wenn es nach diesem Track ginge, könnte man vermuten, dass Blackmore und Night hier eines ihrer besten Alben überhaupt am Start haben. Dem ist aber leider nicht so.

Dem überaus guten Anfang mit dem Opener sowie dem Titeltrack folgt die erste kleine Enttäuschung mit "I Guess It Doesn't Matter Anymore". Nicht, dass der Song ausgesprochen schlecht wäre. Das nicht, nur eben etwas belanglos, zumal Ritchie hier wie in alten Tagen die Strat bearbeitet und somit einen eher gewöhnlichen Song kreiert. Dass Candices Stimme nicht unbedingt die einer Rockröhre ist, hört man hier auch deutlich. Das balladeske Moment steht ihr um einiges besser zu Gesicht.

In die luftigen Höhen schwingen sich die beiden erst wieder mit dem formidablen "World Of Stone" empor. Nach einem gregorianisch anmutenden Männerchor entfaltet sich nach und nach ein fesselnder Song, der zusammen mit "25 Years" zu den Highlights des Albums zählt. Pathetisch in Text und Rhythmik steigert sich die Band in einen wahren Rausch, dem stakkatoartige Fidelklänge letztendlich die Krone aufsetzen. Ein Text, der sich thematisch mit Johanna von Orleans auseinander setzt, darf jedoch ruhig bis zum Rande mit Pathos gefüllt sein. Die Melodie stibietzte sich Blackmore von seinen (gar nicht so heimlichen) Musen, den Geyers.

Bei der Auswahl der Coverversionen haben sich Blackmore's Night diesmal ein wenig vergriffen. Rainbows "Street Of Dreams" klingt in der neuen Version seltsam saft- und kraftlos, "Streets Of London" war ohnehin noch nie mein Fall, und das in "Mond Tanz" integrierte "Child In Time" kennt man von ihnen live auch schon zur Genüge. "St. Teresa" von Joan Osborne fällt in eine ähnliche Kategorie wie "I Guess It Doesn't Matter Anymore". Nett anzuhören, aber im selben Moment auch nicht sonderlich ergreifend.

Dazu gesellt sich mit "Old Mill Inn" das obligatorische Trinklied, das jedoch kaum Stimmung verbreitet und von der Melodieführung irgendwie an Peter Lustigs Gesangseinlagen bei Löwenzahn erinnert. Kurz vor Schluss rettet das hübsche "Windmills" über die voran gegangenen Seltsamkeiten hinweg, aber ein klein wenig Enttäuschung macht sich dennoch breit. Meiner bescheidenen Meinung nach hätte es ruhig mehr vom Schlage "World Of Stone" sein dürfen, der zurück gekehrte Rocker macht eventuell verklärt dreinblickende Purple-Fans selig, ergreifend ist aber anders.

Trackliste

  1. 1. 25 Years
  2. 2. Village Lanterne
  3. 3. I Guess It Doesn't Matter Anymore
  4. 4. The Messenger
  5. 5. World Of Stone
  6. 6. Faerie Queen - Fairie Dance
  7. 7. St. Teresa
  8. 8. Village Dance
  9. 9. Mond Tanz/Child In Time
  10. 10. Streets In London
  11. 11. Just Call My Name (I'll Be There)
  12. 12. Olde Mill Inn
  13. 13. Windmills
  14. 14. Street Of Dreams

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