laut.de-Kritik
Thrash-, Death- und Black Metal, alles auf einmal.
Review von Michael EdeleObwohl Bleeding Through jetzt schon eine ganze Zeit lang dabei sind, kann man ihnen beim besten Willen nicht vorwerfen, wie viele ihrer Genrekollegen im Laufe der Jahre immer trendiger geworden zu sein. Fast das Gegenteil ist der Fall, denn "Declaration" lässt neben den schon bekannten Thrash und Death Metal-Klängen auch immer mal wieder ein paar Black Metal-Elemente einfließen.
Nach einem guten, klassischen Intro, das sich auch gut als Soundtrack eignen würde, wird kurz König Leonidas aus "300" zitiert, bevor es mit dem Titeltrack ordentlich aufs Fressbrett gibt. Ausgesprochen guter Deathcore, der durch die Keys von Marta Peterson eindeutig an Atmosphäre gewinnt und immer mal wieder in den Black Metal abdriftet.
Grenzen zwischen den Stilen lassen sich kaum ziehen und gerade das macht den Reiz des Albums aus. Setzen Nummern wie "Orange County Blond And Blue" oder "French Inquisition" vor allem in den Refrains sehr auf Black Metal-Elemente, geht es in den Strophen gern auch mal mit gutem Groove und Drive los.
Die für den Metalcore typischen Breakdowns sind dabei weitgehend überflüssig, was die Jungs scheinbar anders sehen. Immerhin präsentieren sie uns mit "Sellars Market" auch eine fast reinrassige Hardcore-Nummer, die herrlich stumpf nach vorne weg mörsert.
Der cleane Gesang von Fronter Sheep wurde deutlich zurückgeschraubt, was der Härte natürlich entgegen kommt. Gerade mal bei "There Was A Flood" tauchen klare Vocals auf, die aber eher monoton gehalten sind und etwas an Dark Tranquillity erinnern. Auch in "Death Anxiety" erklingen im Refrain ein paar klare Vocals, dennoch geht der Song als atmosphärisch sehr dichter Death Metal-Brecher durch.
Die Band aus Orange County versteht es immer wieder, ein paar ruhige Elemente in ihre Songs einzubauen und mit "The Long Memory Of England" sogar ein kurzes, durchgehend ruhiges, melancholisches Zwischenspiel nur mit akustischer Gitarre und Gesang einzuschieben. Die Erinnerung an England scheint ja recht trübe zu sein. Im abschließenden "Sister Charlatan" kommt ein sehr symphonisches Intro zum Vorschein, das aber schnell wieder in Black Metal-Geballer umschwenkt und mit einem langen Klavieroutro und Regengeplätscher endet.
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