laut.de-Kritik
Wunderbare Gitarrenrocksongs, denen die Sonne aus dem Arsch scheint
Review von Florian SchadeKeiner kann sagen, sie hätten uns nicht gewarnt. Nach "Perfect From Now On" präsentieren uns Built To Spill jetzt "Keep It Like A Secret" und halten sich genau an das, was schon der letzte Albumtitel versprach.
Bunt und farbenfroh kommt das Booklett daher und signalisiert, daß man vom dazugehörigen Silberling genau das gleiche erwarten darf. Locker, unbeschwert und irgendwie herrlich naiv präsentiert sich der Sound der drei Indie-Gitarrenrocker aus Seattle. Songs wie "Center Of The Universe" zum Beispiel umarmen einen geradezu und wollen alles abknutschen, was sich ihnen in den Weg stellt. Herrlich auch wie "Broken Chairs", der letzte Song, den geneigten Hörer liebevoll pfeifend aus der Platte geleitet.
Spätsommereuphorie könnte man das nennen. Auf jeden Fall muß die Sonne scheinen bei all der guten Laune, die "Keep It Like A Secret" versprüht.
Dabei erinnern mich einige Elemente an Bands, denen nicht gerade die Sonne aus dem Arsch scheint. Die Melodiefindung von "The Plan" an God Machine. Die Gitarren von "Sidewalk" an Fugazi und das Feeling von "Else" an die Smashing Pumpkins.
Doch Doug Martsch, Scott Plouf und Brett Nelson, das sind nämlich Built To Spill, sind anders: Sie verbreiten das Gefühl, über den Dingen zu stehen. Erhaben geleiten sie Besucher durch Ihr Musikuniversum voller Ideen und Einfälle und lassen vergessen für was der Stempel "aus Seattle" einst stand. Denn anstatt herzzerreißend (an-) zu klagen sorgen sie lieber dafür, daß es warm wird - ums Herz.
1 Kommentar
Klarer Fall von Kommerz würde Digger-Onkel InNo nu sagen, kommt ihm bloß nicht mit musikalischem Horizont, der steckt euch mit links in die Tasche.