laut.de-Kritik
Die Jungs veralbern Britney und sich selbst.
Review von Dorothee von PeterffyBusted wollen mit punkigem, gitarren-getriebenem Pop die Charts erobern. Ihre Texte sind frech und provokant, sie selbst jung und gut aussehend. Eigentlich keine schlechte Mischung. Aber eines sind sie dabei ganz sicher auch: Ein Produkt geschäftstüchtiger Musikproduzenten, die in dieser Art von Boygroup ihr finanzielles Glück suchen.
Das erste Lied auf dem Debut haben Busted gleich zur Single erkoren. Als einzigen Grund für ihren Besuch in der Schule geben sie die Lehrerin Miss Mackenzie an: "I fight my way to front of class, to get the best view of her ass, I drop a pencil on the floor, she bends down and shows me more." Soso, die Lehrerin von hinten. "Year 3000", die nächste Auskopplung, liegt auf der gleichen punkigen Schiene wie "What I Go To School For", was Charlie, Mattie und James durch häufige Gitarrenzwischenspiele erreichen.
Auch bei "Britney" ist der Text ganz schön gewagt. Die Jungs veralbern Britneys Songs, Videos und sonstige Sachen, die man mit ihr assoziiert. In jedem Satz kann man eine Anspielung auf sie finden, was automatisch ein verhöhnendes Lächeln hervorruft. Nur ein Beispiel unter vielen: "God must of spent a little more time on you, in school uniform you look so good, and you say that you're not a woman, I'll make you a woman." Musikalisch ist auch dieses Lied mit viel Gitarre unterlegt und erinnert so an Blink 182. Auch die amerikanische TV-Sendung Dawson's Creek bekommt ihr Fett weg. Die drei Boys nennen ihren Song Dawson's Geek, (Dawsons Besessener). Das hört sich mit musikalischer Untermalung dann im Refrain so an: "Step back take a look at where you're at. You're just a raving Dawson's maniac ..."
"Losing You" und "Crash And Burn" behandeln enttäuschte und unerfüllte Liebe mal eher im rockigen Stil, mal als ruhigere Ballade. Beide Texte handeln ziemlich oberflächlich von Mädels. Allerdings scheinen die Jungs noch nie eines abbekommen zu haben, denn positive Erfahrungen sucht man in den Lyrics vergebens.
"Without You" singt der Ältesten der Busted-Gang, immerhin stolze 18 Jahre, im Alleingang. Die sanfte Ballade mit Pianobegleitung, die von der tiefen Stimme geprägt ist, erinnert an den Sound von Nickelback. Allerdings trifft der Jungspund die Noten nicht immer hundertprozentig. Das schadet dem Gesamteindruck. Andererseits zeigt "Without You", dass die Jungs mehr als nur Punk drauf haben.
Mit "Loser Kid" schließt sich der Kreis des Albums, denn die Wünsche von "What I Go To School For" gehen endlich in Erfüllung. Busted haben es geschafft ihre Lehrerin Miss Mackenzie rumzukriegen und wohnen nun mit ihr zusammen. Die meisten Texte von Busted sind frisch und abwechslungsreich, während die musikalische Begleitung dazu eher eintönig bleibt. Ihre Klamotten sollen offenbar ihr Image und ihre Musik prägen, was im Gesamteindruck nicht glaubhaft rüberkommt.
Noch keine Kommentare