laut.de-Kritik
Calex Christmas, I Gave You My Heart - Weihnachten in der Wüste.
Review von Ingo ScheelTja, was soll man sagen: Es ist halt ein Weihnachtsalbum von Calexico. Wer sich schon bei Bands wie Bad Religion fragte, durch welchen Inspirationskamin der olle Santa da wohl gerutscht ist, damit am anderen Ende die 14.678. Christmas-Collection herauskommt, der wird auch hier eher keine Antworten finden. Vielleicht zäumt man am Ende eines Jahres, wie dieses eines war, Rudolph, den rot-zinkigen Klepper, eh anders auf als sonst. Übt sich noch ein Stück mehr in Milde und Nachsicht, in versöhnlicher Stimmung, Eggknock und Lichterketten-Schein. Wenn man den Modus erst einmal erreicht hat, dann, ja, dann klingen die Weihnachtsglocken kaum süßer als hier bei Joey Burns und John Convertino.
"Es ist eine Platte für diese Jahreszeit", so Burns. "Es geht um Veränderungen, darum wie die Welt sich entwickelt und verändert und was es in dir auslöst. Dass die Platte so werden würde, wie sie jetzt vorliegt, hätte ich nie gedacht. Eine E.P. mit sechs Stücken war geplant, aber wir haben einfach weitergemacht." Und unter Mitwirkung so verschiedener Gäste wie Bombino, Gaby Moreno, Gisela João, Nick Urata (DeVotchKa) und Camilo Lara ein ganzes Album an den Start gebracht.
"Hear The Bells" zum Auftakt schunkelt direktemang so schmachtvoll, dass Vater Kelly sich auf seiner Wolke vor Freude den Bart krault. Ähnlich schwärmerisch geht es weiter, "Christmas All Over Again", im Original von Tom Petty, klingt, als hätten die Travelin' Wilburys eine Wichtelwerkstatt überfallen.
"Seasonal Shift" könnte prima im Hintergrund laufen, während man das Geschenkpapier zusammenknüllt und Eierpunsch nachfüllt, "Sonoran Snoball" wirkt ein wenig, als hätten zwei 11-Jährige am 1. Weihnachtstag noch nicht ganz den Bogen raus, wie man mit diesem neuen Songcomputer nun tatsächlich eigene Lieder programmiert. Wobei, Moment mal, Jungs, die Trompeten klingen doch ganz dufte.
Am Ende gibt es traditionelle Seasonal Greetings aus allen möglichen Ländern, sogar Leipzig kommt zu Wort. Was bleibt von "Seasonal Shift"? Es ist, wir sagten es bereits, ein Weihnachtsalbum. Merry Christmas.
5 Kommentare mit einer Antwort
ja, im Inspirationskamin stecken geblieben. Das passt.
Langweiligste Band aller Zeiten
Langweiligster Kommentar aller Zeiten
es gibt NUR EIN weihnachtsalbum, das man wirklcih gehört haben sollte
angry johnny & the killbillies- bang bang merry christmas
https://www.youtube.com/watch?v=3Jzdqgpeynw
gern geschehen
Dieser Kommentar wurde vor 4 Jahren durch den Autor entfernt.
Yippie Yah Yey Schweinebacke