laut.de-Kritik

Janet Jackson kann sich schon mal warm anziehen.

Review von

So, so Def Jam möchte jetzt auch noch ein großes Stück vom Teenie-Popkuchen abbeißen. Anders kann ich es mir nicht erklären, warum zum Teufel ein renommiertes Label, das immerhin ernstzunehmende R'n'B-Artists wie Musiq Soulchild, Montell Jordan oder die Berlinerin Bintia beheimatet, ein junges, unschuldiges Lämmchen wie Christina Milian unter Vertrag nimmt, das aussieht wie ein perfekt produzierter Janet Jackson-Klon, und dessen Single "From Am To Pm" zudem mehr nach alter Britney klingt als die gute Frau Spears momentan selbst. Tja, und wenn man dann noch mit einer absolut nervigen Tanzchoreographie bei der Oberpflaume Kai in "Nur die Liebe zählt" auftritt, ist man nicht nur in Kritikerkreisen unten durch.

Doch nach genaurem Hinsehen und Hinhören muss ich meine geplante, harsche Kritik revidieren. Christina sieht nicht nur super süß aus (CD-Innencover!) und hat eine gute Stimme. Nein, sie schreibt sogar ihre Texte selbst. So was ist nun nicht allzu selbstverständlich in diesem Genre. Zählt man jetzt noch die erfrischende Naivität und Unbekümmertheit zu ihren positiven Eigenschaften, kann man Christina für ihr Debut gar nicht böse sein, selbst wenn man dem sogenannten Popsoul normalerweise wenig abgewinnt.

Die Beats sind zwar alles andere als innovativ, aber renommierte Produzenten wie Mark Hill (Artful Dodger, Craig David), Jermaine Dupri, Irv Gotti (Ja Rule) oder Newcomer Bloodshy zimmern ihr ein modernes R'n'B-Fundament, das mal hektisch im Clubgewand bounct und mal smooth balladesk daher kommt, sich jedoch meistens perfekt mit Christinas ungezügelter Energie verträgt. So sieht sie nicht nur aus wie Michaels Schwester, sondern besitzt auch ein ähnliches Charisma wie die junge Miss Jackson.

Denn erinnern wir uns, Janet galt lange Zeit nur als weibliche Discoversion des King Of Pop und kann sich heute vor Lobes-und Liebesbekundungen selbst der härtesten Hardcore-Rapper wie Method Man oder Busta Rhymes kaum retten. Und Fräulein Milian darf ja bereits in ihren jungen Jahren beim heißen "Get Away" (etwas abgekupfert von 2Pacs "Can U Get Away") mit einem Ja Rule zusammen arbeiten. Wo soll das bloß noch hinführen?

Trackliste

  1. 1. Get Away (feat. Ja Rule)
  2. 2. AM to PM
  3. 3. When You Look At Me
  4. 4. Spening Time
  5. 5. It Hurts When
  6. 6. You Make Me Laugh
  7. 7. A Girl Like Me
  8. 8. Twitch
  9. 9. Until I Get Over You
  10. 10. Satisfaction Guaranteed
  11. 11. Got To Have You
  12. 12. Thank You

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