laut.de-Kritik
Die Österreicherin träumt vom EM-Sieg.
Review von Artur SchulzChristina Stürmer hat's anscheinend mit Laut: Nach "Lebe Lauter" ist ihr neues Werk nun mit "Laut-Los" betitelt. Klarer Fall für laut.de also!
Bei "Laut-Los" handelt es sich nicht um ein Album mit komplett neuen Songs. Nur fünf von insgesamt dreizehn Tracks sind neu, das Gros rekrutiert sich aus Titeln bereits erschienener Alben. Doch bedeutet diese Veröffentlichung kein liebloses Best Of, garniert mit ein paar alten, ranzigen Studio-Abfällen. Vielmehr präsentieren Christina Stürmer und Band Neueinspielungen im Unplugged-Stil und dokumentieren damit, wie sehr Sängerin und musikalische Mitstreiter handwerklich und künstlerisch mit den Jahren gewachsen sind.
Die Vorab-Single "Träume Leben Ewig" geht als melodiestarke, romantisch-melancholische Balladen-Nummer sanft ins Hörer-Ohr. Die neuen Songs ergänzen das bisherige Christinaversum stets passend und führen ihre Text-Themen zwischen Leben und Lieben weiter fort. Die Bearbeitungen der eigenen Stücke kitzeln eine Menge überraschender Details aus den alten Bekannten heraus.
So etwa veredeln pastellige Jazz-Tupfer "Geh Nicht Wenn Du Kommst". "Augenblick Am Tag" ist mit federndem Country-Gewand ausgestattet. Bei "Glücklich" stehen eine virtuos gespielte Akustik-Gitarre und Christinas klare, saubere Stimme im Vordergrund.
Der "Optimist" ist als durchaus nachdenkliche Botschaft an die Fans konzipiert und überzeugt als sehr persönlicher Titel samt Selbsteinschätzungen zum Star-Sein: "Da hängen Bilder an der Straße / Die sind doppelt so groß wie ich / Auf denen sieht man, wie ich ausseh' / Aber sieht man darauf mich?" Das Verliebtheits-"Orchester In Mir" gefällt durch seine zurückhaltende Note mit dezent ausgeführter Piano- und Streicher-Arbeit.
"Fieber" stellt Österreichs offiziellen Song zur bevorstehenden Fußball-EM im Sommer dieses Jahres dar. Mitsamt eingängiger Hookline zeigt sich Christina textlich problemlos Sportfreunde-mitsingtauglich: "Wir haben Fieber / Komm fieber mit / Einhunderttausend folgen Dir auf Schritt und Tritt". Rechtzeitig zum Großereignis wird der Titel später zusätzlich in einer speziellen EM-Version veröffentlicht.
Als Team-Patriotin träumt die Österreicherin mit der Zeile vom "Jubel in den Gassen" womöglich vom bevorstehenden Sieg unseres Nachbarlandes gegen ein gewisses Jogi Löw-Team. Träume seien erlaubt, keine Frage! Sind sie doch ohnehin nicht ungewichtiger Bestandteil so mancher Stürmer-Songs.
Einen ganz besonderen Sound-Spaß stellt die neue Version des Single-Hits "Engel Fliegen Einsam" dar. Die einst angerockte Ballade taucht hier in ein unerwartetes Swing-Bad ein - ein Kunstgriff, der bei diesem Titel wunderbar funktioniert. Behende steppt Christinas Stimme über ein luftiges, zum Mitschnippen animierendes Arrangement. Transparente Klangbilder bietet die ebenfalls rundum gelungene, aktuelle Variation von "An Sommertagen".
"Laut-Los" ist ein höchst charmanter Zeitvertreib fürs Warten zwischendurch. Eine Bestands- und Momentaufnahme, die ewigen Casting-Mäklern erneut vor Augen führt, dass es sich bei Christina Stürmer und Band um ernstzunehmende, junge Künstler handelt. Können, Einsatz und Spielfreude dominieren auf "Laut-Los" eindeutig - mit ihrem mittlerweile schon einige Jahre andauernden Erfolg sollte inzwischen klar sein, dass es sich bei der Österreicherin nicht um eine lediglich kurz aufglimmende Sternschnuppe handelt.
5 Kommentare
Orchester in mir?
The Servant lassen grüßen?
Sie is wohl zurecht die am längsten Lebende Castingfigur ever.
Macht wirklich hörbaren Pop find ich.
@Concealed (« Orchester in mir?
The Servant lassen grüßen?
Sie is wohl zurecht die am längsten Lebende Castingfigur ever.
Macht wirklich hörbaren Pop find ich. »):
Find ich nicht -.-"
Grausam trifft es in meinen Augen eher
Christina Stürmer hat's anscheinend mit Laut: Nach "Lebe Lauter" ist ihr neues Werk nun mit "Laut-Los" betitelt. Klarer Fall für laut.de also!
haha, ich lach mich tot
@Concealed («
Macht wirklich hörbaren Pop find ich. »):
für mich wären solche Phrasen eine Beleidigung... hörbarer Pop, das tönt so nach Dieter Bohlen oder noch seichterem Niveau.
Östereich schickt seine musikalisch grosse Vergangenheit schön den Bach runter mit solchen Casting püppchen und Schlager Hansis
Guten Tach!
Nur zwei kurze Momentaufnahmen von heute ...
1. Interview (oder sollte man es eher Kreuzverhör nennen?) beim Raab
2. Wirklich alles - live.
Heute will ich mal nicht ins Detail gehen.
Ich frage nur einfach mal in die Runde:
wie wird man das in 10, 20 Jahren beurteilen ?
Klar - Kichererbse alias Moderator -
eine coole, bewußte junge Frau, die leicht verunsichert wirkt aufgrund des sehr tiefhängenden Niveaus des Fragestellers ...
Warum verdienen solche Deppen eigentlich so viel Geld mit ihrer Sch ... ???
Nix gegen Stefan!
Aber im Fernsehen?