laut.de-Kritik
20 Jahre Karriere in 90 Minuten.
Review von Elena VasilicoDass Christina Stürmer einer der größten Popstars Österreich ist, steht außer Frage. Seit mehr als 20 Jahren teilt die 41-jährige Sängerin ihre Musik mit der Welt. Ein kurzes persönliches Outing am Rande, ja, ich bin Österreicherin und ja, meine Generation ist mit ihren Songs aufgewachsen. Natürlich verdient es die Sängerin, für ihre Karriere gefeiert zu werden, und "MTV Unplugged in Wien" tut genau das.
Bei der Show im Wiener Volkstheater führte Stürmer 90 Minuten lang ihre größten Hits auf. Die Zuschauer:innen in der Halle zeigten sich begeistert, und es gab auch einige helle Momente, aber leider auch einige nicht wirklich geglückte Arrangements. Zu den hellen Momenten zählt zum Beispiel die karibisch angehauchte Neuinterpretation von "Nie genug". Auch "Ich hör auf mein Herz" bietet einen erfrischenden Touch mit seinen Bläser-Arrangement und ähnlichen tropischen Vibes.
Das ein oder andere Feature kann sich ebenfalls sehen lassen, so macht "Scherbenmeer" gemeinsam mit Mathea richtig Spaß beim Zuhören. Die Stimme der Salzburgerin verleiht dem Song eine moderne Note und zeigt, dass die Hits von Stürmer noch lange nicht veraltet sind.
Doch leider fehlt genau diese Kreativität bei anderen Songs. Tracks wie "Ich lebe" und "Millionen Lichter" wirken uninspiriert, die Unplugged-Version trägt hier zur Studio-Fassung nichts weiter bei. Die Lieder klingen lediglich etwas sanfter als ihre Originale. Das Cover - wenn man es so nennen kann - von "Ein Kompliment" der Sportfreunde Stiller bietet zwar ein wenig Abwechslung durch die Zusammenarbeit der Sängerin mit der Band, jedoch fehlt es auch hier an musikalischen Einfallsreichtum.
Insgesamt klingt die Platte teils sehr eintönig, leider stechen die neuen Arrangements oft kaum heraus. 20 Jahre in nur 90 Minuten zu packen ist eben kein einfacher Job. Trotzdem spiegelt "MTV Unplugged in Wien" Stürmers Karriere in ihren Höhen und Tiefen wieder.
2 Kommentare
Hab gerade den Auftritt mit Ambros gesehen. Das wäre schon eine Notiz wert gewesen. Aber vielleicht bin ich dafür auch schon zu alt.
"Zwanzig Jahre Karriere in 3 1/2 Minuten" hätte besser gepasst. Formatradiomusik aus der Hölle.