laut.de-Kritik
Die Briten laden zum Reste-Essen.
Review von Tobias LitterstKaum haben Coldplay ihr viertes Album veröffentlicht, drängt schon das nächste Werk auf den Markt. Die EP "Prospekt's March" enthält acht Tracks, die bei den Aufnahmen zur letzten Scheibe "Viva La Vida" entstanden und es nicht auf das Album schafften.
Die Jungs um Chris Martin liefern uns fünf bislang unveröffentlichte Stücke und drei Neubearbeitungen. Das eher experimentelle Songwriting von "Viva La Vida" bleibt auch hier ständig präsent. So reihen sich die neuen Nummern nahtlos in das Gesamtbild ein.
Den Auftakt übernimmt allerdings ein bekanntes Stück. "Life In Technicolor" wartet neben dem bereits verwendeten Instrumental jetzt auch mit Lyrics auf. Das tut der Nummer durchaus gut. Der Text beschreibt bildreich unsere turbulenten Zeiten, passt also perfekt, man kann das getrost unter gelungener Restauration verbuchen.
Anschließend perlt das neue "Postcards From Far Away" aus den Boxen. Überrascht und freudig lauscht man der klassisch gehaltenen Komposition für Klavier. Nach ein paar Sekunden ist schon Schluss, und das ebenfalls frische "Glass Of Water" schlägt wieder poppigere Töne an. Klanglich hat das Glas Wasser einiges zu bieten. Ruhige, Gitarren-dominierte Parts stürzen sich in einen vollen Refrain mit hohen Synthie-Wänden. In der Mitte trifft man dann sogar das klassische Piano wieder.
Bei "Rainy Day" hebt sich der Chorus mit seiner Streicheruntermalung schön vom Rest ab. Im Titel gebenden "Prospekt's March/Poppy Field" spielt die Band außergewöhnlich leise auf. Streckenweise vernimmt man nur Martins Gesang und die Akustische.
Für das Remake von "Lost" verpflichteten die Briten Rap-Veteran Jay-Z. Der macht die Sache aber nicht wirklich spannender. Er wirkt deplatziert und wie von DJ XY halbherzig in den Song gemixt. Diese Kollaboration wirft außer Schlagzeilen nicht viel ab.
Genauso verhält es sich auch mit dem Remix von "Lovers In Japan". Außer fetteren Beats und ein paar zusätzlichen Sounds bleibt alles beim Alten. Dafür ist "Now My Feet Won't Touch The Ground" eine schöne Ballade mit viel Gefühl.
"Prospekt's March" hält also durchaus hochwertiges Material bereit. Wahre Highlights oder Überraschungen sind aber nicht darauf zu finden. Die EP ist eine schöne Erweiterung für alle, die das Album besitzen und sich an Coldplay nicht satthören können. Als eigenständige Veröffentlichung bietet die CD jedoch zu wenig.
5 Kommentare
haha...
die kritik an lost kann ich kein bisschen nachvollziehen! Jay-Z macht den Song fast noch besser als er eh schon ist!
@momomu (« die kritik an lost kann ich kein bisschen nachvollziehen! Jay-Z macht den Song fast noch besser als er eh schon ist! »):
Also jetzt mal ehrlich: Was besonderes ist dieser Mix nun wirklich nicht...
im Gegenteil, eher nervig. Ich bin ja sonst schon kein Rap-Fan, aber wie lustlos der das dahinblabbert... nö danke, skippen!
@momomu (« die kritik an lost kann ich kein bisschen nachvollziehen! Jay-Z macht den Song fast noch besser als er eh schon ist! »):
jay-z ist schon ein toller hecht, mit einem gespür für musik.