laut.de-Kritik

House mit Hirn und Humor.

Review von

Einen Sinn für Humor kann man Danuel Tate beim Blick auf das Cover seines ersten Albums "Mexican Hotbox" zweifellos attestieren. Dort ist eine Marriachi-Band zu sehen, vor einem überwiegend pink gehaltenen, wild collagierten Hintergrund. Anstelle der Gesichter der Musiker lächelt einem Danuel Tate höchstselbst entgegen.

Getragen vom Witz des Amerikaners zeigen sich auch die elf Tracks, die er für sein Debüt zusammengestellt hat. Sie feiern den kreativen Moment, lieben die spontane Idee. In ihrer Skizzenhaftigkeit sind sie dem Coverkonzept von "Mexican Hotbox" durchaus ähnlich.

Bislang hat sich Danuel Tate mit seinen Produktionen weitgehend abseits des grellen Scheinwerferlichts aufgehalten. Zwar weist seinen Diskographie bereits zwei Maxi-Veröffentlichungen auf Wagon Repair für ihn aus. Dennoch stand er bislang stets im Schatten seines langjährigen Kumpels und Wagon Repair-Betreibers Mathew Jonson. Auch beim gemeinsamen international erfolgreichen Projekt Cobblestone Jazz hält sich Tate am liebsten mit seinem Keyboard im Hintergrund und überlässt Mathew Jonson und Tyger Dhula die erste Reihe.

Grund sich zu verstecken, hat Tate eigentlich nicht. Als langjähriger Keyboarder bei Cobblestone Jazz beherrscht er sein Handwerk aus dem FF. Und zwar einerseits die Arbeit mit Hard- und Software im Studio und andererseits aber auch jene live gespielten Improvisationen, die zum Markenzeichen von Cobblestone Jazz geworden sind. Sie prägen auch jeden einzelnen der Tracks auf "Mexican Hotbox". Allerdings nimmt sich Danuel Tate hier die Freiheit, die Sounds und Rhythmen ganz auf seine Bedürfnisse anzupassen. Und das heißt vor allen Dingen, Abwechslung ins Spiel zu bringen.

Jeder einzelne Track auf "Mexican Hotbox" klingt wie die Antithese zu House- und Technotracks, die sich in erster Linie in ihrer Gleichförmigkeit gefallen. Danuel Tate setzt dagegen viel lieber auf Gegensätze und entwickelt aus ihnen heraus den Charakter der Stücke. Stoische Grooves treffen dann auf ein nervöses Piano, zurückhaltende Melodien auf vertrackte Beats.

Für Spannung ist so stets gesorgt, ohne dabei den hohen Listening-Faktor der Stücke aus den Augen zu verlieren. Es ist die Unaufdringlichkeit des Anspruchs von Danuel Tate, die zeigt, wie viel Erfahrung als Musiker und Produzent in das Album eingeflossen sind.

Trackliste

  1. 1. Mexican Hotbox
  2. 2. Big Spender
  3. 3. If I Want To
  4. 4. Careful Mind
  5. 5. OK Then
  6. 6. California Can Can
  7. 7. Shooting Blanks
  8. 8. I'll Be Your Whatever
  9. 9. Cinnamon Sugar
  10. 10. Populatio
  11. 11. City Kids

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