laut.de-Kritik
Reggae, Dub und Techno - ein starkes Trio.
Review von Daniel StraubWagon Repair ist eines der wichtigsten kanadischen Techno-Labels. Gegründet von Mathew Jonson und Konrad Black decken die Releases des Labels ein weites Feld der elektronischen Musik ab. Von jazzigen Improvisationssessions über clubtaugliche Techhouse-Nummern bis hin zu minimalistischen Dubtracks reicht die Palette.
Letztgenanntes Subgenre ist die bevorzugte Spielwiese von Scott Monteith alias Deadbeat. Monteith ist ein Landsmann der beiden Wagon Repair-Gründer und stammt aus der kanadischen Techno-Hauptstadt Montreal. Dort hat er zusammen mit Akufen 2003 das Label Musique Risqueé gegründet, auf dem unter anderem Guillaume & The Coutu Dumonts, The Mole, Bruno Pronsato und die Labelgründer selbst veröffentlicht haben. Keine Frage also, dass Guillaume seinem Kumpel Deadbeat bei "Deep Structure" ein paar zusätzliche Drums programmiert hat.
Den Anfang des abwechslungsreichen Albums bildet die Reggae-Nummer "Rise Again" mit Paul St. Hilaire alias Tikiman am Gesang. Der blickt bereits auf einige Erfahrung mit ausschließlich elektronischen Dub-Produktionen zurück. Seit Jahren ist er immer wieder auf Releases von Rhythm & Sound zu hören. Das Duo bestehend aus Moritz von Oswald und Marc Ernestus hat mit Rhythm & Sound den abstrakteren Sounds von Basic Channel ein wenig Erdung verliehen.
Diese verspürt man auch in Tracks wie Deadbeat. Nach dem Opener steigert sich "Roots And Wire" mit "Groundation" in einen dunkel grummelnden Tribalgroove. Eine Empfehlung für alle DJs, die nicht ohne eine Geheimwaffe im Gepäck zur Afterhour anrücken wollen. Auch im weiteren Verlauf des Albums finden sich zahlreiche Tracks, die sich dank ihrer deepen Grooves bestens dafür eignen, die Tanzfläche zu füllen.
"Roots And Wire" schließt wiederum mit einem Vocaltrack von Paul St. Hilaire. Deadbeat nutzen Reggae als thematische Klammer und fügen eine deepe Mischung aus Dub und House an. Ein durchdachtes Konzept, das bestens aufgeht, weil es die einzelnen Tracks in einen übergeordneten Zusammenhang einbindet. Das macht das Album zu einem kurzweiligen Hörvergnügen.
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