laut.de-Kritik
Wie ein Mix aus AC/DC und Six Feet Under, die AC/DC covern.
Review von Michael EdeleAls Letztes kann man Debauchery vorwerfen, dass sie ihre Fans nicht einbeziehen: Bevor Thomas die Songs der neuen Scheibe schrieb, konnte man online abstimmen, ob sie eher in die rockige oder lieber metallische Ecke gehen sollten. Das Ergebnis war in etwa gleich verteilt, und so gibts nun sechsmal auf die Mütze und fünfmal darf gerockt werden.
Klar, dass die Scheibe so zur zweischneidige Sache wird. Aber auch wenn man dies als gegeben hinnimmt, ist "Rockers And War" ein nicht ganz einfaches Album geworden. Der Einstieg von "There Is Only War" grummelt im Bassbereich in bester Bolt Thrower-Manier los und zieht das Tempo ordentlich an. Wenn dann die Keys einsetzen, wird aber etwas problematisch: Die Melodien sind zwar nicht schlecht, klingen aber aufgesetzt.
Ähnlich läuft die Sache bei "Killing Ground" ab, und das schwer auf Black Metal getrimmte "Wolves Of The North" klingt mit seinem Keyboard ebenfalls wenig überzeugend. Der Sound kommt dabei in etwa so heroisch daher wie Feta-Käse. Doch wie ernst das gemeint ist, weiß man bei Thomas und Gang ja nie, trotzdem grenzwertig.
Dann nimmt man doch lieber fröhlich auf die Nüsse mit "Primordial Annihilator" oder "Honour And Courage", das ebenfalls mit relativ vielen Konservensounds aufwartet. Vor allem was die Streicher angeht, hört man interessante Sachen, obgleich der Dosensound insgesamt negativ ins Gewicht fällt.
Mit "3 Riff Hit" geht der Rockerteil los und - wer hätte es gedacht - der durchaus gute Song klingt wie eine Mischung aus AC/DC und Six Feet Under, die AC/DC covern. Genau wie im ebenfalls okayen "New Rock" gibts textlich mal klare Aussagen an alle Nörgler und eine eindeutige Abfuhr an den Hip Hop.
Das ungewöhnliche "Hammer Of The Blood God" und "Rockers" überraschen mit Klavier als melodiegebendem Instrument. Dabei sollte noch erwähnt werden, dass sich Thomas als Brain Johnson-Stimmdouble zuvor in "Demon Lady" nicht schlecht macht.
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