laut.de-Kritik

Ausbrechen aus dem Wahnsinn der Großstadt!

Review von

Deep Dyed aus Hamburg machen Songs, die mal psychedelisch klingen, mal in Richtung Folk-Rock schwingen oder im eleganten Dream-Pop verharren. 2020 gab es bereits eine EP, die den Namen der Band trägt. Das erste Album "Unmade Beds" erscheint auf dem Hamburger Indie-Label La Pochette Surprise Records. Hier ist das Quartett in angenehmer Gesellschaft mit Bands, wie Swutscher, Melting Palms oder Die Cigaretten.

Mit dem Einstiegssong "Since I Can't Sleep" beginnt das Debüt angenehm ruhig. Gitarren und Gesang von John Hintz und Aylin Sengül harmonieren und erinnern an die Zeit, in der man fast täglich von diversen Promotern folkrockige Lofi-Indie-Popmusik im Postfach liegen hatte.

Abwechselnde Gesangsstimmen, die füreinander bestimmt sind, behandeln zwischenmenschliche Beziehungen und alltägliche Hektik, begleitet von dynamischen Gitarren-Melodien, die sofort hängen bleiben, ohne zu nerven. So klingt die zweite Singleauskopplung "Rush" und ist nicht nur ein radiotauglicher Hit, sondern auch ein Zeichen mal innezuhalten! Ausbrechen aus dem Wahnsinn der Großstadt: "I don't need to rush".

Da muss man jetzt auch nicht gleich aufs Land ziehen, sondern einfach mal zurücklehnen und diesen frischen Melodien lauschen. Die erinnern an Pixies, aber auch an die melodiöse Gelassenheit von The Elephants oder Camera Obscura. Gäbe es noch selbst aufgenommene Mix-Kassetten, dann wäre die erste Single-Veröffentlichung "Memory Starts To Bloom" für den Lieblingsmenschen auf der A-Seite ganz weit oben platziert.

Aber man sollte jetzt auch nicht zu nostalgisch in die Erinnerungskiste greifen. Halten wir kurz fest, Indie-Musik ist nicht tot. Man muss sie weiter unterstützen, damit sie nicht vom Mainstream verschlungen wird.

Man sollte auch anmerken, dass Deep Dyed noch gar nicht so lange zusammen harmonieren. Die Songschreiber John und Aylin haben sich Schlagzeuger Lukas und Bassist Hauke 2018 dazu geholt und gaben in ihrer Heimatstadt Hamburg das erste Konzert. Das Quartett hat sich schnell eingespielt, schon vor Veröffentlichung des Albums "Unmade Beds" brillieren die Singleauskopplungen. So auch die dritte Single "Dracula Force". Eine sehr gute Rock-Garage mit treibenden Beats, die man sofort auf sämtlichen Festivals dieser Welt hören möchte. Sommer, Sonne, Deep Dyed. Von dieser Band werden wir hoffentlich noch mehr hören.

Trackliste

  1. 1. Since I Can’t Sleep
  2. 2. Rush
  3. 3. Outworn
  4. 4. Crystal Ball Sensation
  5. 5. Memory Starts To Bloom
  6. 6. Tired Eyes
  7. 7. Dracula Force
  8. 8. City Lights
  9. 9. Dead Grass
  10. 10. Laundromat
  11. 11. Drowned

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