laut.de-Kritik
Allstar-Album mit Billy Idol, Slash, Yngwie Malmsteen u.v.a..
Review von Michael EdeleNormalerweise kennt man Derek Sherinian ja als Inbegriff des Workaholics, doch seit seinem letzten Album "Mythology" vor zwei Jahren, hat sich der Mann mit eigenen Veröffentlichungen doch merklich zurückgehalten. Nun liegt "Blood Of The Snake" vor, und der Kalifornier setzt seine Reigen an Allstar-Gästen munter fort.
Sein ehemaliger Dream Theater-Kollege John Petrucci duelliert sich mit dem Tastenwizard beispielsweise gleich im Opener "Czar Of Steel". Das geht zum Teil sehr jazzig zur Sache und endet schließlich in einem furiosen Finale, in dem der Metalbackground beider Musiker deutlich zum Vorschein tritt. Der Rhythmusteppich von Basser Tony Franklin und Drummer Simon Phillips (schätz ich jetzt mal, ist leider nicht angegeben) ist derweil durchgehend zurückhaltend, aber markant.
Deutlich straighter und rockiger geht es in "Man With No Name" zu. Die Nummer prägt Zakk Wylde nicht nur mit seinem Gitarrenspiel, sondern auch mit seiner Stimme. Dies ist das erste von nur zwei mit Gesang versehenen Stücken und geht doch ganz gut in die Black Label Society-Richtung. Gleich danach wird's aber dermaßen funky und jazzy, dass man gar nicht mehr weiß wohin. Fusion ist bei "Phantom Shuffle" angesagt, Basser Jimmy Johnson und Saxophonist Brandon Fields ziehen richtig schön vom Leder.
Sanfte und entspanne Töne sind danach in "Been Here Before" angesagt. Ein nettes Stück, das aber im Vergleich zu den anderen Sachen fast schon unspektakulär erscheint. Dieses Schicksal bleibt dem Titeltrack erspart, quälen doch sowohl Zakk Wylde, als auch Schwedenkönig Yngwie Malmsteen die Saiten. Dass hier meist ein wenig mehr Tempo angesagt ist, sollte nicht weiter verwundern.
Ruhig und verträumt und fast schon bluesig präsentiert sich dafür "On The Moon". Brandon Fields steuert noch ein paar wunderschöne Soli bei und bestätigt meine Meinung, dass kein Instrument derart gefühlvoll den Blues spielt wie das Saxophon. Gleich hintendran gibt es den "Moonsong", der mit ein paar sehr geilen Metalsoli aufwartet. Nicht der aufregendste Track auf dem Album, aber trotzdem nicht von schlechten Eltern.
Mit orientalischen Klängen bereitet "Prelude To Battle" auf den Angriff der Wikinger vor. Den leitet natürlich stilecht einmal mehr Oberschwede Ying Yang und lässt das Griffbrett in "Viking Massacre" kräftig qualmen. Kaum sind die Wikinger aber wieder in ihren Drachenbooten und auf dem Weg nach Hause, denkt man prompt, man ist im falschen Film.
Als letzte Nummer präsentiert uns Derek doch tatsächlich die Mungo Jerry-Nummer "In The Summertime". Die Vocals steuert Billy Idol bei, mit dessen Band Derek im Juli schon wieder unterwegs ist. Das Solo dazu schießt Slash aus der Hüfte und rundet einen absolut coolen Song entsprechend ab.
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