laut.de-Kritik
Ein soulig groovendes und warm atmendes Bassmonster.
Review von Martin TenschertGuy und Howard Lawrence aka Disclosure bereichern unseren Sommer mit ihrem neuen Werk "Settle". Danciger Pop mit souligen Einsprengseln, gern mal etwas dubbig und entspannt, das ist seit jeher ihr Stil und ihre Produktionsweise gewesen. Genau diese Art von Musik, die man hören möchte, wenn beim Festival die Sonne untergeht.
Hitpotential und Ohrwurmcharakter sind Grundsubstrate von Tracks wie "Latch", das Sam Smiths starke Stimme featuret. Ein shuffelnder House-Bass bildet eine saftige Grundlage. Ähnlich groovy bounced "January" vor sich hin. Ein grandioser Schieber mit charmanten Rhythmuswechseln und deepem Trance-Sound. Jamie Woons Soulstimme ist da schon fast zu viel, aber bringt eben die poppige Nuance mit sich, für die Disclosure eben stehen. Es ist auch eine Kunst, Deephouse, der eher funktional und Dancefloor-orientiert ist, mit Popstrukturen zu versehen.
Richtig "richtig" kommt der Vocaleinsatz bei dem Gassenhauer "White Noise". Alunas süßliches Organ, kombiniert mit tight programmierten Hi-Hats und einem Oldschool Acidhouse Appeal klingt schon ziemlich perfekt. "Freed From Desire", ick hör dir trapsen. Das dürfte den Festivalsommer ordentlich aufwirbeln. "Grab Her" arbeitet und spielt mit einem Sprachsample und dessen effektuösem Einsatz. Dazu stochert ein Sirenensynth ziemlich eingängig in die Synapsen des Hörers, so dass man sich seiner Sogwirkung kaum entziehen kann. Wenn dann noch die Cowbell herausgelassen wird, können viele andere Produzenten in permanente Vakanz gehen.
Disclosure liefern mit "Settle" ein qualitativ hochwertiges, soulig groovendes, warm atmendes Bassmonster ab. Vielleicht hätte man die Pop-Komponente zugunsten eines roheren Sounds reduzieren können, aber das ist dann schon Jammern auf sehr hohem Niveau.
4 Kommentare
kommt mir das nur so vor oder bekommt hier in letzter zeit fast jedes album eine 4/5. kann man doch nicht mehr ernte nehmen hier
ich bin auch gespannt, wann diese serie reißt
Die Redaktion hat vermutlich im Moment wenig Böcke, schlechte Alben zu rezensieren
Da hat aber mal so'n trendy groovender Hipster straight ins Denglisch-Fettnäpfchen gelangt. Der Credibility der Site is' dadurch nicht geholfen. Grausam geschriebene, selbstbeweihräuchernde und nichtssagende Kritik imo. Das Album ist geil.