Porträt

laut.de-Biographie

Dr. Alban

"Mama, Mama, er hat gar nicht gebohrt!" Nein, statt dessen hat er gesungen, die Euro-Dance-Szene aufgerollt und ganz nebenbei über fünf Millionen Alben und sechs Millionen Singles verkauft; mehr als genug, um ihm Superstar-Status zuzusprechen. Bei der bloßen Erwähnung schrauben sich seine Hits "Sing Hallelujah", "It's My Life" und "Hello Afrika" unaufhaltsam zurück in die Gehörgänge: Dr. Alban präsentiert in einer für einen schwedischen Zahnarzt beispiellosen Weise "Hip Hop-Ragga in a Dancehall-Style".

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Alban Nwapa kommt am 26. August 1957 in Nigeria zur Welt; später verschlägt es ihn in den hohen Norden, nach Schweden. Seine Kindheit steht unter dem Einfluss der Werke Fela Kutis und James Browns: Offenbar die richtige Einstiegsdroge für einen talentierten Jungspund. So bildet die Musik schon bald mehr als nur eine Leidenschaft: Alban nimmt im Alter von 23 Jahren ein Studium der Zahnmedizin auf, seinen Lebensunterhalt verdient er sich währenddessen als DJ im Stockholmer Club Alphabet Street.

Albans Masche, zu den Platten, die er auflegt, zu singen, spricht sich herum; entdeckt ihn DJ René. Alban widersteht allerdings der Verlockung, sofort ins Musikgeschäft einzusteigen; erst will das Studium abgeschlossen und eine Zahnarztpraxis eröffnet sein. Als Alban 1990 auf Deniz Pop vom Label SweMix trifft, gibt es dann kein Halten mehr. Gemeinsam mit dem schwedischen Erfolgsproduzenten, der auch für die Backstreet Boys, N Sync, Ace Of Base und Michael Jackson arbeitete und mit der Unterstützung von Leila K., nimmt Dr. Alban seine erste Platte auf. Weltweit verkaufen sich über eine Million Einheiten von "Hello Afrika"; die Zahnmedizin hängt fortan am Nagel.

Wann sollte man sich auch noch mit Karies, Zahnstein und Plaque befassen? 1992 erscheint "One Love"; allein die Nummer "It's My Life" wandert 1,6 Millionen Mal über die Ladentische, schafft es in Großbritannien auf Platz 2 der Charts, im restlichen Europa holt der Titel die Spitzenposition. Später findet der Song in einem Werbespot für Tampons Verwendung. "One Love" und "Sing Hallelujah" kommen ebenfalls bestens an, "No Coke" untermalt gar eine schwedische Antidrogen-Kampagne.

Dem Re-Release von "No Coke" folgt 1994 - immer noch fest im Euro-Dance verwurzelt - "Look Who's Talking Now". "Born In Africa" aus dem Jahr 1996 stellt Dr. Albans erste Veröffentlichung dar, die komplett im eigenen Studio entsteht: Das mittlerweile ins Leben gerufene Label erhält den passenden Namen Dr.Records. Dr. Alban produziert inzwischen auch für andere Künstler.

Den Singles "Because Of You" und "What Do I Do" lässt Dr. Alban ein weiteres Album folgen, das sich - sehr zur Enttäuschung der Fans - vom inzwischen doch arg durchgenudelten Euro-Dance abwendet. Dr. Alban bewegt Tony Rebel und Anthony B. zu Gastauftritten. Unter anderem mischen auch Sly & Robbie, Beenie Man und Freddie McGregor auf "I Believe" von 1997 mit, "Long Time Ago" erscheint als Single. Im gleichen Jahr folgt außerdem eine Best Of-Collection.

Sash und DJ Quicksilver nehmen sich remixend der Songs von Dr. Alban an; Sash veröffentlicht mit "Colour The World" einen Track, der Dr. Alban-Vocals verwendet. 2002 benutzt auch DJ Alligator dieses Erfolgsrezept: Er verwurstet "I Like To Move It", eine Reel II Reel-Coverversion. Ein Jahr später gibt Dr. Alban der Welt mit "Work Work" ein erneutes Lebenszeichen; an seine Erfolge von Anfang bis Mitte der 90er kann er allerdings nicht mehr anknüpfen.

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