laut.de-Kritik

Hier wird auf höchstem Niveau geschmachtet.

Review von

Elton John feiert seinen 60. Geburtstag. Da fehlt das passende Best Of-Album natürlich nicht. Bei einer nun fast vier Jahrzehnte andauernden Karriere mit über 40 Alben stellt die Aufgabe, die besten 18 Songs herauszufiltern, schon eine Herausforderung dar.

Auch die Verkaufszahlen stellen keine große Orientierungshilfe dar. Allein zwischen 1972 und 1976 ging jedes Elton John Album auf Platz 1 der US-Charts. Über 200 Million verkaufter Alben sind es bis heute. Wo soll man also anfangen?

Vor vier Jahren erschien mit "Greatest Hits 1970-2002" die letzte Elton John-Sammlung auf dem deutschen Markt. Seitdem hat es Sir Elton ein bisschen ruhiger angehen lassen und "nur" zwei Album releaset. Mit "Tinderbox" hat es auch nur einer der neuen Songs auf "Rocket Man - The Definitive Hits" geschafft. "Tinderbox" entstand in Zusammenarbeit mit Bernie Taupin. Mit ihm komponierte Elton John den Großteil seiner Hits. 15 Songs der Compilation stammen aus der Feder des Duos, das zu den erfolgreichsten der Musikgeschichte zählt.

"Crocodile Rock" gibt den perfekten Einstieg. Locker swingt der Klassiker locker los. Der von der markanten Elektroorgel geprägte Song bringt das Thermometer auf jeder x-beliebigen Party noch heute in den roten Bereich. In dieselbe Kerbe schlägt "Saturday Night's Alright For Fighting". Bei den richtig rockigen Klängen hätte Elton fast vergessen, das geliebte Piano einzusetzen - aber nein, gegen Ende lässt er sich ein leises Klimpern doch nicht nehmen.

Das einzige Duett der Platte singt er mit Ann Orson. "Don't Go Breaking My Heart" eignet sich für jede Oldie-Party. Als herausragend darf man sicherlich "I'm Still Standing" bezeichnen. Hier kommt Johns Energie und Qualität als Entertainer und Selbstdarsteller noch zur vollen Entfaltung.

Dann hat es sich aber auch mit fetzigen Gassenhauern. Die restlichen Chansons sind durchweg von Eltons gefühlvoller, voluminöser Stimme und seinem Klimperkasten geprägt. Hier wird auf höchstem Niveau geschmachtet. Von "Candle In The Wind" über "Rocket Man" bis "Can You Feel The Love Tonight" ... aber nein, eigentlich muss man jeden einzelnen weiteren Song aufzählen. Sind sie doch alle Hymnen für gebrochene, einsame und verliebte Herzen.

Bei der Fülle an Hits, die Elton fabriziert hat, muss die ein oder andere Lieblingsnummer natürlich fehlen. So vermisst mancher sicher "Made In England" oder "Bennie And The Jets". Aber das Vorhaben alle Songs auf eine Scheibe zu pressen, fordert eben seinen Tribut. Klar ist auch: Die letzte Best Of liegt noch nicht so lange zurück. Zudem hört man eine gewisse Kommerzgier angesichts des runden Geburtstags natürlich förmlich heraus.

Jeder hat Eltons Sahnestückchen schon mal gehört. Zeitlos umschwimmen sie das Ohr, aber irgendwie auch an ihm vorbei. Es fehlt ein wenig an der Faszinationskraft des Musikers Elton John, der live um einiges besser wirkt als auf CD. Studioaufnahmen hinterlassen einen zu sterilen Eindruck. Live-Aufnahmen fangen Eltons unnachahmlichen Power schlichtweg besser ein. Nichts desto trotz bleibt die Compilation ein tauglicher Querschnitt durch sein Werk. Classic-Pop vom Feinsten!

Trackliste

  1. 1. Crocodile Rock
  2. 2. Daniel
  3. 3. Rocket Man
  4. 4. I Guess That's Why You Call It Blues
  5. 5. Blues Eyes
  6. 6. Don't Let The Sun Go Down On Me
  7. 7. Sacrifice
  8. 8. Candle In The Wind
  9. 9. Sad songs (say so much)
  10. 10. I'm Still Standing
  11. 11. Saturday Night's Alright For Fighting
  12. 12. Your song
  13. 13. Sorry seems to be the hardest word
  14. 14. Can you feel the love tonight
  15. 15. Nikita
  16. 16. Don't go breaking my heart
  17. 17. Goodbye Yellow Brick Road
  18. 18. Tinderbox

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