laut.de-Kritik

Das Wave- und Gothic-Duo zeigt sich angriffslustig.

Review von

Viel zu lange waren Faith And The Muse von der Bildfläche verschwunden. Zwar hat uns Monica Richards mit "Infra Warrior" 2006 unter Mithilfe von William Faith so etwas wie einen Rückblick auf die frühen Jahre der Band gewährt. Neues Material des Duos liegt nun aber bereits sechs Jahre zurück.

Einen gelungeneren Einstieg als Monicas unverwechselbaren Gesang kann es wohl kaum geben und so besteht "The Woman In The Snow" nur aus Chants der Sängerin mit leichter Untermalung. Auch das kurze "Kamimukae" im Anschluss hat eher einleitenden Charakter, ehe es mit "Blessed" fast schon punkig nach vorne abgeht. So rockig und angriffslustig kennt man das Duo aus L.A. eigentlich kaum.

Aber warum nicht? Monicas immer noch jugendlich-freche Stimme passt auch hier perfekt und schwebt immer wieder sphärisch über Gitarren und Drums. Die Frau weiß ganz genau, wie sie ihre Stimme einsetzen muss und besteht sowohl neben elektrischen Gitarren, als auch flächigen Keyboardsounds.

Ein kurzer 'Tribal-Zyklus' startet mit dem orientalischen "Battle Hymn". Der Song hat was treibendes, aber nicht zu aufrührerisches, er reißt mit, bringt einen aber auch gleichzeitig in eine gewisse Trance.

Die setzt sich mit dem rein perkussiven "Bushido" nahtlos fort, ehe William für "Nine Dragons" zum ersten Mal das Mikro übernimmt. Auch hier sorgen die Tribals für eine mitreißende Stimmung, die durch die Ziehharmonika-Klänge einen möglicherweise ungewollt humoristischen Anstrich bekommt.

Sozusagen typische Gothic Rock-Kost liefern Faith And The Muse mit dem Tanzflächenfeger "When We Go Dark" und dem einmal mehr von William gesungenen "Sovereign" ab. Der Track ist fast schon als rockig zu bezeichnen und erinnert von der gelösten Stimmung im Refrain her ein wenig an die besseren Solo-Sachen von Devin Townsend.

Dafür hat das schwebende "Kodama" doch einiges von Nick Caves "The Weeping Song". Was die Nummer natürlich keinesfalls schlechter oder weniger eindringlich als das abschließende, sountrackartige "To Be Continued" macht.

Die Bonus-DVD liefert neben den Videos zu "Battle Hymn" und "Blessed" auch ein Interview, in dem das Duo seine Geschichte erzählt. Das gerät zumindest in dieser Form nur bedingt spannend, genau wie die Diskographie (wieso klopft man sowas noch auf DVD?). Doch es gibt ja noch ein einstündiges Konzert und ein paar kleine Raritäten, die die DVD sehr schön abrunden.

Trackliste

  1. 1. The Woman In The Snow
  2. 2. Kamimukae
  3. 3. Blessed
  4. 4. Battle Hymn
  5. 5. Bushido
  6. 6. Nine Dragons
  7. 7. Harai
  8. 8. When We Go Dark
  9. 9. The Red Crown
  10. 10. Kodama
  11. 11. She Waits By The Well
  12. 12. Sovereign
  13. 13. To Be Continued

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