laut.de-Kritik

Verfallsdatum erreicht.

Review von

Fettes Brot betreten die Bildfläche mit einem neuen Album voller alter Songs. Mit 15 Titeln aus den Alben "Mitschnacker", "Auf einem Auge blöd" und "Außen Top Hits, Innen Geschmack" und "Fettes Brot lässt grüßen" bestreiten die Brote die Show auf "Gebäck In The Days- Live In Hamburg".

Dokter Renz, König Boris und Björn Beton begrüßen ihre Fans mit dem 19 Jahre altem Klassiker "Da Draußen". Darauf folgt mit "Rock Mics" ein langweilender Kuschel-Rock-Beat, ausgeschmückt mit ein paar Opa-Rap Versen.

Die Abwechslung von ruhigen, eher öden Tracks wie "Das Lied Am Ende" und hyper aktiven, nervigen Titeln wie "Frikadelle am Ohr" zieht sich durch die gesamte Show. Zwischendurch kommen immerhin ein paar hörbare Songs. Zum Beispiel "Hallo Hip Hop", der für Fettes Brot-Verhältnisse fast schon ein Battlerap-Song ist.

Der Unterschied zu den originalen Tracks ist meist minimal, aber Fettes Brot wollten die Songs 'fetter', also heißt es: Hippe Features dazu holen. Die "Definiton Von Fett" wird von Fatoni neu definiert und kommt auf jeden Fall gut. Die drei Brotscheiben klingen bei der Live-Aufnahme allerdings erschöpft, die Performance wirkt deutlich schwächer als die Youtube-Version.

"Boy" liefern auf "Können Diese Augen Lügen" sicherlich das beste Feature auf der ganzen Platte, die Frauenstimmen des Duos ergänzen die Brote gut und bringt mehr Spannung in den Track. Immerhin ein Anlass zu Schmunzeln ist der neue Part, den Heißes Eisen zu "Friedhof Der Nuscheltiere" beitragen.

Nach der Hälfte der Show kommt der Skit "Reimheitsgebote" mit den Ex-Mitgliedern Tobi & Mighty. Kurzer Schreck - ist das Jan Delays Stimme? Zum Glück nicht, klingt aber so und damit ziemlich nervenaufreibend. Danke dass der Skit nur vierzig Sekunden dauert.

Die Ex-Brote mischen sich gemeinsam mit Das Bo ebenfalls unter den nächsten Track "Schlecht". Das Run DMC-Sample ist nicht zu überhören und trotzdem zu leise. "Ich bin Boris der König / Talente hab ich wenig / Deswegen lautet meine Attitüde ziemlich dämlich", da stimme ich Boris Lauterbach zu, auch wenn der es nicht ernst meint.

Ein Song übers Fremdgehen gefüllt mit Paarreimen: "Jein" beginnt mit schlechtem Englisch und geht über in schlechten Deutschrap. Dass Sven Regener von Element of Crime bei so einem Song mitwirkt, verwunderlich.

Mit ihrem Megahit "Nordisch By Nature" beenden Fettes Brot ihre Show. Es ist das erste und einzige Mal, dass sie den Song in Originalbesetzung performen. Selbst der Original DJ, DJ Rabauke, steht auf der Bühne. Der 80s Funk Beat macht gute Laune, aber für uns im Süden ist das leider nichts.

Insgesamt dauern die einzelnen Tracks einfach zu lang, sechs Minuten Paarreim-Rap sollte niemand hören müssen. Es gibt langsame und hyperaktive Lieder, aber der Rap-Stil verändert sich nie. Stets möglichst schnell irgendwelchen Humbug rauszulassen der sich halbwegs reimt, ist kein Erfolgsrezept für die Ewigkeit, mittlerweile gibt es neben Sprachgesang auch komplexen Rap. Selbst wenn es nicht so leicht verdirbt - selbst Brot hält halt nicht ewig.

Trackliste

  1. 1. Da Draussen
  2. 2. Rock Mics
  3. 3. Hallo Hip Hop
  4. 4. Frikadelle Am Ohr
  5. 5. Mal Sehen
  6. 6. Meh' Bier (mit Tobi)
  7. 7. Reimheitsgebot
  8. 8. Schlecht (mit Mighty,Tobi & Bo)
  9. 9. Definition Von Fett (mit Fatoni)
  10. 10. Friedhof Der Nuscheltiere (mit Heißes Eisen)
  11. 11. Jein (mit Sven Regener)
  12. 12. Das Lied Vom Ende
  13. 13. Können Diese Augen Lügen (mit Boy)
  14. 14. Wo Die Wilden Kerle Wohnen (mit DJ Rabauke)
  15. 15. Nordisch By Nature (Pt.1) (mit DJ Rabauke, Gaze, Tobi & Bo)

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7 Kommentare mit 13 Antworten

  • Vor 6 Jahren

    Dat klingt ja als hätte mann fettes brot bei mtv unplaqued nich gewoll.t

  • Vor 6 Jahren

    Leider ein weiteres Zeugnis des Abstiegs der Band seit der Pause. Die Auswahl aus den Alben der 90er zu treffen ist sicher auch nicht die allerbeste Idee. Die hatten ihre beste Phase einfach von 2001 bis 2010 (Demotape und Am Wasser gebaut und dann die Konzerte mit das Nervengetüm von 2006 bis 2010, Strom und Drang zwischendrin 2008 war auch ok).

    • Vor 6 Jahren

      Naja, das ist aber auch deine persönliche Meinung. Meine FB-Lieblingszeit geht bis zum Jahr 2000 und das geht vielen anderen Langzeitfans auch so, ansonsten hätte es dieses Livealbum nicht gegeben. "Außen Tophits, innen Geschmack" ist in meinen Augen immer noch eines ihrer besten Alben und ein Zeitzeugnis für Deutschrap Mitte der 90er.
      Leider versteht die Rezensentin weder die Band noch ihre Beweggründe dazu. Das ist leider eine der schlechtesten Rezensionen, dich ich seit 15 Jahren auf laut.de gelesen habe.

    • Vor 6 Jahren

      klar, entspricht ja auch nicht deiner meinung. also muss sie schlecht sein. außerdem hat die rezensentin, wie du ja auch schon anmerkst, die band nicht verstanden. liegt bestimmt an ihrem intellekt. denn wenn sie so schlau wäre, fettes brot zu verstehen, fänd sie die band auch sooooo geil, sie würden ihnen ihr leben opfern.
      hab ich deinen gedankengänge richtig zusammengefasst?

    • Vor 6 Jahren

      Keine Sau braucht 2017 noch Fettes Brot.

    • Vor 6 Jahren

      keine sau brauchte 2003 noch Fettes Brot.

    • Vor 6 Jahren

      2003 brauchte keine sau irgendein 90er-Jahr- Rap-Hampel. 2003 war aggro

    • Vor 6 Jahren

      Was soll der Aggrotrip, mein lieber Paranoid Android? Es geht weder um meine persönliche Meinung zur Band noch um irgendeinen Intellekt. Sondern lediglich um den Aufbau und vor allem die Begründung der Rezension. Hör auf, hier direkt ausfallend zu werden.

    • Vor 6 Jahren

      aus der Rezi:
      "Insgesamt dauern die einzelnen Tracks einfach zu lang, sechs Minuten Paarreim-Rap sollte niemand hören müssen. Es gibt langsame und hyperaktive Lieder, aber der Rap-Stil verändert sich nie. Stets möglichst schnell irgendwelchen Humbug rauszulassen der sich halbwegs reimt, ist kein Erfolgsrezept für die Ewigkeit, mittlerweile gibt es neben Sprachgesang auch komplexen Rap. Selbst wenn es nicht so leicht verdirbt - selbst Brot hält halt nicht ewig."

      begründete kritikpunkte

      vs.

      "Leider versteht die Rezensentin weder die Band noch ihre Beweggründe dazu. Das ist leider eine der schlechtesten Rezensionen, dich ich seit 15 Jahren auf laut.de gelesen habe."

      und ich fahre die aggro-schiene. Alles klar :koks:

    • Vor 6 Jahren

      Lies dir deine Antwort oben noch einmal ganz genau durch. Und dann versuch es nochmal.

    • Vor 6 Jahren

      ich habe mich über deine "band nicht verstanden"-argumentation, die nur von kleingeistigen nichtsblickern in den raum geworfen wird, lustig gemacht.
      du laberst im wesentlichen scheisse. jammern über die schlechte rezi, irgendwas von aggrotrip faseln.
      aufbau und begründung der rezi waren in deinem ersten posting überhaupt kein thema.
      steck dir bitte einen tannenbaum in den arsch und verpiss dich!

    • Vor 6 Jahren

      süßer die glocken nie kliiiiingen
      als zu der weihnachtszeit.
      es ist als ob engelein siiiingen
      wieder von frieden und freud lalalalalala.

    • Vor 6 Jahren

      :lol: Floerschi schlachtet Knechte.