laut.de-Kritik
Mit Zuckerbrot und Peitsche.
Review von Kai ButterweckLängst im Schwermetall-Olymp angekommen, rücken Five Finger Death Punch auch auf ihrem neuen Studioalbum "Afterlife" nicht von ihrer Erfolgsformel ab. "Welcome to the shit show, just another freak show!", grummelt Frontbär Ivan Moody im Opener "Welcome To The Circus" ins Mikrofon, während sich im Hintergrund die altbewährte Powerchord-Maschinerie aufplustert. Im wilden Galopp schiebt der Midtempo-Kracher alles beiseite, was ihm in die Quere kommt. Da springen die zahlreichen Fans der Amis vor Freude im Dreieck, und dieser Zustand hält auch an, denn die Mannen um den grollenden Glatzkopf an vorderster Front ziehen auch in der Folge alle gängigen Register.
Der Titeltrack ist ein perfekt durcharrangierter Pop-Song im Modern-Metal-Gewand. "Times Like These" vereint halbakustische Gelassenheit mit viel Pathos. Plötzlich erinnert man sich an massentaugliche Alternative-Momente aus den Häusern Seether und Lifehouse. Direkt im Anschluss hauen Ivan und Co. aber wieder mächtig auf den Putz ("Roll Dem Bones").
Das rockig angehauchte "Pick Up Behind You" flacht dann ziemlich ab. Der Versuch, den ureigenen Metal-Sound mit modernen Rock-Strukturen zu verbinden, scheitert schon vor dem ersten Refrain. Auch wenn sich die Band wieder einmal sehr facettenreich aufstellt und dabei auch oft punktet: Diese Kombination hinterlässt so gut wie keine Spuren. Das nahezu komplett elektronisch vor sich hin dümpelnde "Judgement Day" schließt einen Mittelteil ab, der extrem viel Neues zu Tage fördert, aber nur ganz selten beeindruckt.
Produktionstechnisch macht der Band keiner was vor. Selbst die schwächeren Album-Parts klingen konzeptionell ausgearbeitet, genauso gewollt und bezüglich der musikalischen Storyline unverkennbar und bis ins kleinste Detail durchdacht. Am Ende scheitert es bisweilen an der fehlenden Emotion, auch wenn das bei einer so extrem dynamisch und explosiv zu Werke gehenden Band wie Five Finger Death Punch kaum vorstellbar erscheint.
Ein Song wie "Thanks For Asking" dient da als Paradebeispiel. Abermals fahren die Gitarren zurück, elektronische Beats vermischen sich mit der Arbeit von Drummer Charlie Engen, und ganz vorne mimt Ivan Moody den leidenden Rockradio-Shouter. Das kann man machen, verkauft sich sicherlich auch gut, bringt die Band aber keinen Schritt weiter.
Wie man es besser macht zeigt die Band mit dem balladesken "All I Know". Hier ist man als Hörer sofort mittendrin, wenn sich mediterranes Gitarrenzupfen, Melodien aus dem Folk-Bereich und eine sich stetig aufplusternde Wall of Sound zu einem intensiven großen Ganzen vereinen.
Ein bandtypisches Metal-Brett ("Gold Gutter") und ein melodisches Feuerwerk ("The End") sorgen schließlich für einen versöhnlichen Abschluss. "It's never over, not 'til it's over", singt Ivan Moody, ehe sich das neunte Albumkapitel endgültig schließt. Gerade in Bezug auf den Mittelteil des Albums bringt der Sänger das Ganze so doch noch sehr treffend auf den Punkt.
7 Kommentare mit 19 Antworten
Dieser Kommentar wurde vor einem Jahr durch den Autor entfernt.
Jeremy Spencer sitzt schon seit einigen Jahren nicht mehr an den Drums
"Musik" für Menschen, denen Limp Bizkit noch zu anspruchsvoll sind.
Kirmesmucke.
Perfekte Mucke, um in Bad Godesberg das Wax von den Curbs zu kratzen. 1/5
Dieser Kommentar wurde entfernt.
Uff.
Knorke Gegend, btw.
Das Bild paßt aber ziemlich gut.
Fred Durst ist doch eher der Prototyp Dadboarder, oder? Vllt noch Tony Hawk?
Ja, wobei dieser Knilch hier ja ausschließlich dafür existiert einen gewissen Altuser auszulösen und sensible Inhalte mehr oder weniger verklausuliert preiszugeben.
Craze, bitte freundlich bleiben, hm? Du könntest auch mal ein bisschen gönnen, statt unentwegt die Ochsentour zu stisen. Freilich bin ich nicht alt - hätte ja auch gar kein Problem damit es zuzugeben, aber es stimmt halt nicht. Aight.
Ich finde, Ageism hätte im lautschen Kosmos noch jede Menge Entwicklungspotenzial.
Ist Craze nicht selbst schon mindestens 35?
Bah, ekelhaft... Dann hat er ja längst schon Schambehaarung...
Ragism hat (wie so oft, außer beim Thema Achselhaare Recht.
@argemongo: Na, ganz so glasklar ist es auch wieder nicht. Aber wenn man 2+2 zusammenzählen kann, ist das in diesem Fall schon hilfreich ^^
Es fakaliert. Anzeigen sind raus.
Mach dir nichts draus, FairMiddler. Die Diskussionskultur auf dieser Seite war schon immer bescheiden. Ich hab ja mal ein wenig über diesen Sancho, mit dem die hier immer ankommen und ich nicht mal weiß, wer das eigentlich sein soll, recherchiert und der war noch einer der letzten mit denen man sich hier vernünftig unterhalten konnte.
@argemongo und ragisn: Wow, selten sowas selten dämliches gelesen. IHR habt ja den leitfaden für gute Körperbehaarung verfasst oder?
@Schwings: Word!
Hol dir lieber einen runter, molti.
gemeldet, drohfakes sind hier absolut unerwünscht!
Cool, die Bösen Onkelz für Trump-Wähler
Hab sie mal live gesehen und gedacht, ich wäre auf einer Wahlveranstaltung der Republikaner ...