laut.de-Kritik

Zwischen Zuckungen und Gehirnschwapp-Massage.

Review von

Grave zollen den Toten Tribut. Wer hätte das gedacht? "Out Of Respect For The Dead": Album Nummer elf, Sound Nummer eins. Klingt immer noch wie in den 80ern. Es braucht sich also niemand beschweren, Grave hätten ihre Wurzeln verraten. Schön.

Ob man es merken würde, wenn statt dem neuen Output eine ältere Scheibe rotiert? Nein (ich hab's ausprobiert). Aber immerhin kann der Old School-Deather seine Sammlung komplettieren. Wer Grave will, bekommt Grave. Falsch machen kann man auch mit diesem Release im Grunde nichts. Wenn man weiß, worauf man sich einlässt. Alle mit Aversion gegenüber dem AC/DC-Syndrom (auch genannt Stagnation auf gleichbleibend gutem Level), lassen lieber die Finger von "Out Of Respect For The Dead", das sollte klar sein.

Der Vollständigkeit halber: Was gibt es auf der Platte denn nun zu hören? Eben jahrzehntelang bewährten Death Metal alter Schule. Die Gitarren quietschen wie bei Slayer, pflügen größtenteils im Up-Tempo durch den Friedhof, Ola Lindgren röchelt für halb verweste Körper. Ab und an schalten sie auch mal einen Gang zurück, was man bei zum Beispiel bei einer schönen Nummer wie "The Ominous 'They'" gut hören kann. Anfangsgalopp mit schönem Groove, hinten raus schwerer Doom. Ähnlich schleppt sich der Closer "Grotesque Glory" durch die Gegend. Mit Bloodbath-Flair geht das durchaus Anspieltipp durch und bildet trotz einer Länge von zehn Minuten den perfekter Abschluss.

In Sachen Headbang-Kompatibilität halten Grave eine schöne Balance zwischen ekstatischen Zuckungen und Gehirnschwapp-Massage. "Deified" würzt das Ganze mit bösem Bass-Interlude. Für den Sound bemühen wir mal wieder die vielmissbrauchte Vokabel #roh', man könnte aber auch zu 'altmodisch' greifen.

Mehr gibts im Grunde wirklich nicht zu sagen. Keine Überraschungen, keine größeren Ausfälle, aauch wenn man mit etwas mehr Arbeitsmoral das "Plain Pine Box"-Solo vielleicht nicht sofort mit einem Fade-Out hätte gekoppeln müssen. Alles wohlig modrig. Wers mag langt zu, wer nicht, verpasst nichts. Respektiert Grave, respektiert die Old School und alles wird gut.

Trackliste

  1. 1. Intro / Mass Grave Mass
  2. 2. Flesh Before My Eyes
  3. 3. Plain Pine Box
  4. 4. Out Of Respect For The Dead
  5. 5. The Ominous 'They'
  6. 6. Redeemed Through Hate
  7. 7. Deified
  8. 8. Trail Of Ungodly Trades
  9. 9. Grotesque Glory

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