laut.de-Kritik
Metalcore mit geilen Soli und Ohrwurm-Melodien.
Review von Michael EdeleMit" Shadows Of Vanity" legen Hell Within ihr mittlerweile drittes Album vor und versuchen einmal mehr, sich im Dickicht unzähliger Metalcore-Bands zu behaupten. Schon der Vorgänger "Asylum For The Human Predators" war eine richtig gute Scheibe, aber finanziell leider nicht mehr als nur Achtungserfolg. Außerdem herrschte dort noch ein recht deutlicher Death Metal-Einfluss vor.
Davon ist auf der neuen Scheibe kaum noch was zu hören, und mittlerweile hätten es die Jungs wirklich verdient, in einer ähnlichen Liga wie Killswitch Engage oder Shadows Fall zu zocken. Dass die Band aus Massachusetts oftmals mächtig die Thrash-Keule kreisen lässt, sollte dabei eigentlich auch kein Schaden sein.
Ein mächtiger Shout läutet "Shadows Of Vanity" ein, allerdings fährt Matthew in der Nummer direkt mal das komplette Spektrum sein Stimme auf. Die taugt nicht nur für derbe Shouts und aggressive Screams, sondern auch hervorragend für einen rauen Gesang, der stellenweise sogar an Chuck Billy zu "Practice What You Preach"-Zeiten erinnert.
Konzentriert sich seine Hintermannschaft weitgehend darauf, die Raubsau kräftig durch den Wald zu peitschen, versteht sie es durchaus auch, an den richtigen Stellen auf Melodie zu setzen. In Kombination mit den Sangeskünsten von Matt springt dabei schon der eine oder anderen Ohrwurm raus.
Die Gitarrenwand von Tony Zimmermann und Isaias Martinez kann sich wirklich hören lassen, denn technisch lassen die Jungs nichts anbrennen. Schön zu hören, dass man auch vor ein paar Soli nicht zurückschreckt, die wie in "Lay Down Your Arms" manchen Mund offen stehen lassen.
"In The Abscence Of Fire" zieht das Tempo mal nicht so an wie die restlichen Nummern und sorgt damit im Midtempo-Bereich für ordentliche Grooves. Vor allem sind auch die doppelten Leads interessant, die mitunter ein leichtes Maiden-Feeling verbreiten. Davon ist bei "Between The Dead And The Deceived" aber bestimmt nichts zu hören. Der Track ist einfach nur verdammt schnell und hart und wohl eine Reminiszenz an die alten Tage. Anstatt Cleangesang gibt es hier das volle Brett wie zu frühen The Haunted-Zeiten.
Während "Merciless" auch für eine Band wie Testament eine sehr gute Nummer wäre, geht es im abschließenden "A Silent Prayer For The Haunted" noch mal eher in gezügelten Geschwindigkeitsbereichen zur Sache. Vor allem der Chorus walzt dabei aber alles platt und macht fast vergessen, dass nach gerade mal einer knappen halben Stunde alles schon wieder vorbei ist.
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