laut.de-Kritik
Up Tempo-Stücke und wunderschöne R'n'B-Balladen.
Review von Joachim GaugerWer aufgrund der ähnlichen Vergangenheit als Schauspielerin in der australischen Soap "Neighbours" eine zweite Kylie Minogue erwartet hat, wird enttäuscht sein. Holly macht ihr eigenes Ding, vermischt verschiedene Musikstilrichtungen in den einzelnen Liedern und reichert sie mit Tempowechseln gekonnt an. Dazu kommt ihr umfangreiches Stimmpotential, das auf "Footprints" leider nur in Ansätzen durchblitzt.
Überall auf ihrem Debüt-Album schimmert Hollys erotisch-exotisch-orientalischer Stil durch, den viele von ihrer Nr. eins Hit-Single "Kiss Kiss" (ein Remake des Tarkan-Hits "Simarik") kennen, am deutlichsten vielleicht bei Songs wie "Tuck Your Shirt In", "Down Boy" und "All In The Mind". Innovative Soul Beats wechseln sich mit groovigen Up Tempo-Stücken und wunderschönen R'n'B-Balladen ab, für jede Stimmungslage ist das Richtige dabei. Der R'n'B-Ecke wechselt sich ab mit softem Rap- oder Soul-Beats, ansatzweise ist auch Drum'n'Bass zu hören oder Ami-Pop like Spears und Aquilera in alten Tagen, sowie ein Hauch von Country bei "City Ain't Big Enough", bei dem man sich gut vorstellen kann, träumend im Cabrio über die Highways von Tennesee zu fahren.
Einfach zu verstehende Texte von Liebe, Freundschaft und Beziehungskisten heften sich bei Liedern wie "Tuck Your Shirt In", "Down Boy", "Whoop" oder "The Harder They Come" schnell ins Gedächtnis und animieren zum Mitsingen oder rytmischen Fußbewegungen im Takte der Musik. Aber auch heißere Textpassagen wie: "It's a red hot sex scene" oder "I'm a naughty girl, A bitch from hell" in "All In The Mind" oder "Been a naughty girl, real bad so and so" in "Naughty Girl" kommen, passend zu ihrem Äußeren und der sexy Stimme, nicht zu kurz. Mit Ausnahme des laschen "Send My Best" wirken selbst langsamere Lieder wie "Cocktails And Parties", "Connect" oder "Help Me Help You" nie einschläfernd, da immer wieder Tempowechsel oder Steps für Abwechslung sorgen.
Holly Valance ist mit "Footprints" ein ordentliches Album gelungen. Nun bleibt abzuwarten, in welcher Richtung sie sich in Zukunft entwickelt: ob sie sich dem einträglichen Kommerz-Pop widmet oder ihre eigenen Wege geht.
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