laut.de-Kritik

Du hast es geschafft: Du bist der perfekte Komplett-Klon.

Review von

Liebe Jeanette.
Du hast es geschafft. Du bist der perfekte Komplett-Klon. Eine erfolgreiche Mischung aller amerikanischen Pop-Prinzesschen und -Sternchen. Nicht mehr und nicht weniger. Hier ein bisschen Britney ("Heat Of That Summer"), da ein wenig Ashlee ("L.A."), und wenn du dich richtig anstrengst, kommt auch mal eine Pink ("All New") dabei heraus. Andere Songs vermengen einfach all diese Vorbilder aus der neuen Welt ("Bad Girls Club"). Bloß du Jeanette, du bleibst verschollen.

Liebe Jeanette.
Du flehst mich auf "Burn" an, ich solle das Feuer spüren. Doch das geht einfach nicht, wenn du dich auf deinen eigenen Platte hinter den Ideen und Sounds der anderen versteckst. Wenn du deine Stimme in einem Soundbrei verbirgst, in dem alles gleich laut abgemischt ist und man am Ende von all dem eigentlich gar nichts mitbekommt.

Liebe Jeanette.
Es ist nicht so, dass ich dich überhaupt nicht ausstehen könnte. Du entgleitest mir einfach nur bei dem Versuch, dich zu entdecken. Auf "Naked Truth" scheint man dich auf einem Playground zwischen Streichern und Düsterheimer-Klängen spielen zu sehen (Höre ich bei "Naked Truth" und "Hurt" etwa die Annäherung an Nightwish?). Doch du baust die Sandburg schon wieder vor dir auf. Wer bist du, außer dem Konglomerat aus anderen, berühmten Vorbildern und nicht gerade innovativen Ideen deiner Produzenten?

Liebe Jeanette.
Ich würde mich freuen, dich auf einem kommenden Album endlich einmal wirklich zu Gesicht zu bekommen. Mir ein Bild von deinem Stil machen zu können und nicht einfach nur ein Spiegelbild der eh schon viel zu lahmen Popwelt geboten zu bekommen. Beweise uns doch bitte, dass du mehr drauf hast. Oder lass es. Aber einen einfachen Abklatsch, das will und brauche ich nicht mehr. Oder um es mit den Worten des Adam Green zu sagen: "Where has your love gone/It's not in your music ... You've got it all wrong".

Trackliste

  1. 1. All New
  2. 2. Moonshinenight
  3. 3. Bad Girls Club
  4. 4. I'm Alive
  5. 5. Burn
  6. 6. Get Freaky
  7. 7. Heat Of That Summer
  8. 8. Heatwave In July
  9. 9. L.A. (City Of Angels)
  10. 10. It's Not O.K. (The Poor Little Thing)
  11. 11. Endless Love
  12. 12. Hurt
  13. 13. Frozen Sun
  14. 14. It's Alright
  15. 15. Naked Truth
  16. 16. Nightmare

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1 Kommentar

  • Vor 15 Jahren

    der Autor spricht mir aus der Seele. Interessante Stimme, völlig überproduziert und reine Zitatmusik, die jede Individualität vermissen lässt. Würde mir auch wünschen, Jeannette mal wirklich wahrhaftig zu hören, wenns dann mehr zu entdecken gibt?! Auf jeden Fall schlechte Produzenten...