laut.de-Kritik
Die gute Stimme verschwindet unter Bergen unnötigen Firlefanzes.
Review von Dani Fromm"Battlefield" demonstriert selten eindeutig, wie wenig mancher aus Fehlern der Vergangenheit zu lernen bereit ist. Nach wie vor verfügt Jordin Sparks über ein ausgesprochen ausdrucksstarkes, wandelbares Organ. Noch immer ließe sich damit unter Garantie der eine oder andere interessante Song gestalten - wenn man es der jungen Sängerin nur gestattete.
Schade, dass ihr grottig langweilige, mit den immer gleichen Versatzstücken vollgepfropfte Produktionen erneut den Raum zur Entfaltung rauben. Wer ständig gegen eine synthieverkleisterte Wand aus Konserven-Streichern, Klaviertheatralik oder - im schlimmsten Fall - E-Gitarren-Gebrettere anbrüllen muss, kann keinen eigenen Stil zu entwickeln.
Statt endlich die eigenen Flügel auszubreiten, gibt Jordin Sparks ein wenig Rihanna hier, ein bisschen Kelly Clarkson da oder schielt, bis zur Gesichtslähmung offensichtlich, darauf, einen Dancefloor-Hit zu landen. Experiment gescheitert: Wegen "Emergency" ruft höchstens "9-1-1", wem der Mangel an Gefühl den Atem verschlägt.
Über das in "S.O.S." gesamplete "Let The Music Play" sollte man sowieso endlich ein Nutzungsverbot verhängen. Ab damit, zusammen mit "Upside Down", "Funkytown", "Ring My Bell" und "I Will Survive", in eine Schublade, die allenfalls noch aufgezogen werden darf, wenn es eine üppige Hochzeits-DJ-Gage wirklich rechtfertigt.
Warum zum Teufel strickt man Jordin Sparks nicht ein paar sachte Balladen? Eine Akustikgitarre oder ein Klavier würden als Begleitung völlig ausreichen, das zeigt der eine oder andere Songeinstieg. Die Freude über eine in reduziertem Rahmen plötzlich zum Leben erwachende, echte Regungen zeigende Stimme währt nie lange. Ebenso überfrachtete wie absehbare Instrumentierung ersticken sie regelmäßig bereits im Keim.
Weniger wäre so viel mehr. Würde man sie endlich einmal vernünftig zu hören bekommen, müsste man sie nicht jedes mal erst aus Bergen unnötigen Firlefanzes ausbuddeln, man würde Jordin Sparks vermutlich ein deutlich positiveres Zeugnis ausstellen.
Vielleicht könnte man dann auch über den finalen Nepp hinwegsehen: Tracks vom letzten Album als "Bonus" zu verkaufen: Das ist schon extrem ausgefuchst. Recycling liegt zwar im Trend. Als Fan käme ich mir trotzdem einigermaßen verschaukelt vor.
9 Kommentare
ich finde das album echt hammer wenn man das so sagen darf ich habe nichts daran auszusetzten ein super tolle musik,schöne texte,super stimme alles perfekt eins der ebsten alben dieses jahres ich finde diese kritik völlig übertrieben da hat man echt jeden einzelnen auch nciht bestehenen makel hervorgehoben nur die negativen faktoren aufgezählt also jetzt mal ehrlich macht mal richtige kritiken und nicht irgendwas aus den fingern saugen was nicht stimmt
ich finde das album total scheiße, langweiliger austauschbarer pop, next artist pls
Och nee, die. Heute is bei laut.de American Idol-Tag oder wie?
Schade um Frau Sparks wie um so viele falsch produzierte schöne Stimmen, nirgends sind Perlen schwer zu finden als in diesem Bereich. Irgendwo (in Amerika..) muss es einen großen Markt für diese Weichspül-Retorten-Arrengements geben..
@__mariUs__ (« Alles besser als viele deutsche (Casting-) Produkte, finde ich. Noch gut hörbar; nichts Besonderes, aber auch nicht unerträglich. »):
Ja, schon, dennoch traurig - denn in vielen Stimmen aus diesem Sektor könnte man so viel mehr machen, wenn nicht immer alles kaputt-arrangiert werden würde..
@lautuser (« @__mariUs__ (« Alles besser als viele deutsche (Casting-) Produkte, finde ich. Noch gut hörbar; nichts Besonderes, aber auch nicht unerträglich. »):
Ja, schon, dennoch traurig - denn in vielen Stimmen aus diesem Sektor könnte man so viel mehr machen, wenn nicht immer alles kaputt-arrangiert werden würde.. »):
word und word!
as i said