laut.de-Kritik
Plüschige Rocksongs mit guten Melodien.
Review von Michael EdeleNicht nur in den USA gelingt es Journey seit ein paar Jahren wieder, nahezu an die alten Zeiten anzuknüpfen. Zwar sind auch dort die CD-Verkäufe lange nicht mehr das, was sie mal waren, doch für die Top 100 reicht es nach wie vor ohne Probleme. Auch Sänger Arnel Pineda hat sich mit "Revelations" und den anschließenden Touren endgültig im Line-Up etabliert.
Während AOR in Europa oftmals den Status von Fahrstuhlmusik hat, gehen die Amis bei dem Sound nach wie vor steil, was den Status von Journey in gewissem Maß erklärt. Allerdings gestalten Neal Schon und Co. ihren melodischen Rock immer spannend und driften nur selten in pathosgetränkte Schmachtnummer ab. So gestaltet sich der Einstieg mit "City Of Hope" als satter Rocker mit ausgiebigem Mitsing-Potential.
Was die Gitarrenarbeit angeht, fallen auch die potentielle Hitsingle "Edge Of The Moment" und "Chain Of Love" in eine knackigere Ausrichtung. So was mag einen beim gesetzten Alter der Herren doch ein wenig verwundern. Keine Frage aber, dass die großen Melodien nach wie vor im Vordergrund stehen, woran naturgemäß vor allem Sänger Arnel maßgeblichen Anteil hat.
Musste man sich bis dahin fast noch fragen, was Keyboarder Jonathan Cain eigentlich auf der Scheibe macht, darf der in der Einleitung zu "Chain Of Love" und dem balladesken "Tantra" endlich in die Tasten greifen. Selbst für europäische Ohren kommt die Nummer noch recht unschmalzig daher, was man von "She's A Mystery" nun leider so gar nicht sagen kann.
Auch mit "Resonate" schlagen sie ruhigere, dunklere Töne an, doch wieder einmal ist es das Gitarrenspiel von Neal Schon, das den Song rettet. Entsprechend gut ist auch das abschließende Instrumental "Venus" gelungen. Einen leichten, stilistischen Ausbruch wagen sie auch mit "Human Feel", bei dem Drummer Deen Castronovo mal ein wenig mehr aus seinen Toms raus holen darf.
Wie wohl nicht anders erwartet, bekommt man auf "Eclipse" exakt das, was man als Journey-Fan erhofft und erwartet. Wem die Band bislang zu plüschig war, wird sie das auch in Zukunft sein. Alle anderen bekommen angenehme Rocksongs mit guten Melodien.
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