laut.de-Kritik
Bierseliger Vollproleten-Rock mit Schlager-Ethos.
Review von Markus BrandstetterDie Welt von Kid Rock ist eine einfache. Es geht um Bierdosen und Blondinen mit großen Titten, um Schlager-Glückseligkeiten und Stolz auf die eigene Flagge, um Schusswaffen und Jesus. Kid Rock ist in vielen Hinsichten so etwas wie der Jürgen Drews des US-Rocks: ein alberner Schlageronkel, ein Faschingsprinz unter seinen vollreaktionären Schmalspurkarnevalisten.
Auch wenn Kids neues Werk "First Kiss" im Südstaaten-Country-Rockoutfit daher kommt: In Wahrheit bedient es ausschließlich Schlagersehnsüchte und -gelüste, ausgiebigst und aufs Übelste. "First Kiss" ist ein Unterhemd tragendes, nach altem Bier und Achselschweiß stinkendes, sentimental-weinerliches, selbstzufriedenes und durch und durch reaktionäres Country-Rock-Album. Hier ertrinkt alles in sich selbst niemals hinterfragender Glückseligkeit und Klischee, vom ersten Ton an.
Der Titeltrack schlägt gleich als Opener kräftig in die Sentimentalitätskerbe und wirkt wie ein lauwarmer Aufguss von Bryan Adams "Summer Of 69". Damals, in der Kleinstadt, im alten Chevy, die Fenster runtergedreht, keine Kohle, aber massig Zeit, Tom Petty im Radio, Zigaretten rauchen und Mädchen küssen.
Bei "Good Times, Cheap Wine", einem Southern-Boogie-Stampfer, regt sich Kid dann über die bösen Hipster-Bands am Coachella Valley Music and Arts Annual Festival auf und gibt zu Protokoll, er trinke weder Champagner noch sei er ein Fan von Coldplay, poste außerdem auch nicht auf Facebook, sondern bevorzuge billigen Fusel, laufe keinen Trends hinterher und höre noch den "echten" Rock'n'Roll. Beim letzten Chorus wird dann sogar noch mitgeklatscht. Ja, wir sind längst im Musikantenstadl angekommen.
Es wird nicht besser, da hilft es auch nichts, dass der dritte Track "Johnny Cash" heißt: ein Liebeslied, bei dem sich Kid von der ewigen Romanze zwischen Johnny und June Carter Cash inspirieren ließ. "I wanna be your Johnny Cash", singt er, und Johnny Cash kann sich genau so wenig wehren wie damals Warren Zevon, als Kid Rock sein "Werewolves Of London" in der abscheulichen Single "All Summer Long" verwurstete.
Nicht, dass er hier musikalisch per se etwas falsch machte: "First Kiss" ist wohlproduzierter Country-Rock aus der Südstaaten-Hemisphere, so gut gespielt wie einfallslos. Es ist Rocks Persona, seine Texte, was er daraus macht, das die Sache so unerträglich werden lässt. Kid Rock denkt, er habe eine Menge zu erzählen. Tatsächlich ist er so wie der betrunkene Onkel am Familienfest, der nie zu reden aufhört und dessen Fahne einem extrem unangenehm ist. Einer, der Sachen wie "Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!" von sich gibt, debile, obszöne Witze reißt und jeder Frau auf den Allerwertesten schaut und lauthals kommentiert.
Rock reminisziert darüber, mit seinem Vater auf der Veranda zu sitzen und Bier zu trinken ("Drinking Beer With Dad"), über alte Zeiten, und darüber, wie wenig ihn die neuen interessieren. Weil er gerne verstorbene Leute, die nichts dafür können, ins Spiel bringt, heißt dann ein Track auch "Jesus And Bocephus". Bocephus war, für diejenigen die es nicht wissen, der Spitzname von Hank Williams. Hier ist nichts kein Klischee, keine abgedroschene Floskel.
Es gibt auf dieser Welt genügend guten, wahrhaftigen Country, Country Rock, Southern Rock. "First Kiss", dieses reaktionäre, bibeltreue, klischeegetränkte, betrunkene und selbstzufriedene Machwerk trägt zu diesem Oeuvre nichts, aber auch gar nichts, bei. Mehr sei nicht gesagt, sonst kreuzt Kid Rock noch zusammen mit seinem gleichgesinnten Freund Ted Nugent hier auf und schießt auf mich.
17 Kommentare mit 232 Antworten
Hier stimmt das Gesamtpaket: Typ scheiße, Cover scheiße, Musik scheiße.
Der Hurensohn brüstet sich damit Pumas zu erlegen, wünschte ein Puma würde ihn erlegen.
Das ist ein klarer Aufruf zum Mord. Pass lieber auf, was du hier ablässt, bevor noch jemand Strafanzeige stellt!
Calm down, Sancho.
"klarer aufruf zum mord".....
Was dieser lautuser da sagt, schon.Er wünscht sich das ein Musiker von einem wilden Tier zerfleischt wird. Findest du das etwa gut?
nicht nur patriot. auch rechtsgelehrter.
Klar, erinnert ihr euch etwa nicht mehr an den legendären Fall "Hasso & Felix vs. Schmidt", als Schmidts Haushund sich mit Nachbars Katze verschworen hat, um seinen Besitzer eiskalt zu ermorden? Angeblich wurde Hasso ja auch von einem Unbekannten zu der Tat angestachelt, war bestimmt auch der Lautuser!
ich habe gestern im spiegel gelesen, dass immer mehr luchse armes rotwild im harz ermorden. fiese viecher!
Das ihr potentiellen Straftätern gegenüber so nachsichtig seit, sagt einiges über euer Rechtsverständnis aus. Seid bestimmt auch so Typen, die es am liebsten totschweigen, wenn mal wieder prügelnde Ausländerkinder marodierend durch die Innenstadt ziehen oder sie sogenannte Antifa friedliche Demonstrationen stört.
Ist das hier die gebügelte Version von Ukrainer Zufall?
gute idee eigentlich, "seid/seit" einfach immer abwechselnd zu benutzen, wenn man den unterschied nicht rafft - ab und zu stimmt's dann auch mal! verflixte deutsche auslautverhärtung...
on topic: das ist nie im leben sancho.
Könnte mir jetzt mal irgendjemand auf die Sprünge helfen, was es mit diesem Sancho auf sich hat? Er wird hier allenthalben erwähnt. Angeblich soll er ich sein. Also?
edit: gerade erst die eskapaden weiter unten gelesen, bin ich doch tatsächlich 'nem sehr durchschnittlichen troll auf den leim gegangen
laut, wo ist die editierfunktion?!?!
Sancho wohnt in Mexiko und kennt die schnellste Maus von Mexiko. Um deine Frage wirklich zu beantworten, wenn keine Opfer hier rumtrollen, dann trollt Sancho um die Ecke. Also harmlos.........
Sind hier eigentlich nur Verschwörungstheoretiker am start? Ist ja nicht auszuhalten.
Wieso? Hast du in den Spiegel geschaut?
Kid Rock erinnert mich immer an den Redneck aus den Simpsons...
netter Verriss, Markus
aber:"Bocephus war, für diejenigen die es nicht wissen, der Spitzname von Hank Williams." klingt schon ziemlich arrogant. Ich glaube, das muss man nicht wissen (und erfährt man auch nicht aus der laut-Bio von Hank Williams).
Um jetzt auch mal den Klugscheißer raus zu hängen: welchen Hank Williams meinst Du eigentlich (I., II. oder III.)?
Dieser Kommentar wurde vor 9 Jahren durch den Autor entfernt.
danke. war aber gar nicht arrogant gemeint, gerade weil das jetzt nicht zum popkulturellen Allgemeinwissen gehören muss habe ich diese Formulierung gewählt. Und wegen I., II. oder III: you got a point there !
Die Arroganz trieft aus jeder Pore dieses stumpfen Hasspamphlets von einer Albenbesprechung...
@ patriot
Du hast schon recht, ist auch auf onkez niveau...unterirdisch
Haters gonna hate, patriots gonna patriate
Ganz du eigentlich auch einfach mal den Rand halten du unregistrierterr Sülzkopp? Deine Stalkerei hier hat ja fast schon pathologische Ausmaße. Direkt widerlich...
@Patriot: Willkommen bei laut.de. Wo man erkannt hat, das Rezensionen subjektiv sind.
Ich fand das Zeug was er früher gemacht hat ja schon geil. Aber bevor ich diesen Müll hier anhöre geb ich mir lieber die Kugel.
Da ich KR bisher nicht kannte, habe ich mir auf MUZE alle verfügbaren Songs angehört und gleichzeitig die Kommtentare im Forum durchforstet. Muss schon sagen: WOH. Was Rock mit so wenig guter Musik, an Maximum an Aufmerksamkeit im Forum rausholen, ist schon bermerkenswert. Mein Fazit: da höre ich mir lieber die alten Nickelback Sachen an. Jedoch sollte jeder nach seiner Facon glücklich werden. Ob rechts, links, mitte, unter oder oben. So what!
naja es mag nicht sein überwerk sein aber drinkin beer with dad und aint enaugh whisky sind schon ganz dope kick ass smokers!
wer trinkt nich gern mal ein bier mit seinem vater?