laut.de-Kritik

Mittlerweile schmunzelt keiner mehr über die Schwaben.

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Als sich Kissin' Dynamite im Sommer 2008 erstmals mit einem Longplayer ("Steel Of Swabia") vor die schwäbische Tür wagen, werden sie von vielen Anhängern der Edelstahlbranche nur müde belächelt. Zu viel Gepose, zu wenig Musik, schallt es den jungen Hardrockern vernichtend entgegen. Zehn Jahre später hat sich das Blatt gewendet. Mittlerweile schmunzelt keiner mehr über die Band um Front-Blondie Hannes Braun. Stattdessen reißt die Heavyrock-Republik jubelnd die Fäuste in die Luft und fordert immer mehr.

Nach mehr als einer Dekade im Metal-Zirkus haben Kissin' Dynamite alle Kniffe und Tricks verinnerlicht. Der Sound braucht sich schon lange nicht mehr hinter dem von großkalibrigen Branchenproduktionen zu verstecken. Von der ersten Minute an schallt dem Hörer satt ausbalancierte, detailverliebt arrangierte Bombastkost entgegen. Auch an den Instrumenten macht den Schwaben keiner mehr was vor. Drum-Breaks, Riffs, Licks, Soli: Alles sitzt und animiert zum Pommesgabelschwingen.

Mit ihrem sechsten Album "Ecstasy" setzen Kissin' Dynamite ein weiteres Ausrufezeichen. Immer noch mit der Hardrock-Keule vorneweg marschierend, bläst die Band nun auch an anderen musikalischen Fronten zum Angriff. So grüßt Rampensau Hannes phasenweise im Windschatten der Herren Kennedy und Draiman, während seine Kollegen im Background zahlreiche Brücken zwischen hart und zart bauen. Von der Stadionhymne ("You're Not Alone") über den markanten Filler mit Tiefgang ("Waging War") bis hin zur obligatorischen Lagerfeuerballade ("Heart Of Stone") haben Kissin' Dynamite alles am Start.

Mit atmosphärischen Einwürfen aus Pop und Alternative verfeinert, katapultiert die Band die antike Essenz des Hardrock in die Neuzeit und hat mit dem eröffnenden Melodic-Rocker "I've Got The Fire", der schniefenden Bon-Jovi-Liebeserklärung "Still Around" und dem schleppenden Disturbed-Kniefall "Breaking The Silence" auch noch drei überdurchschnittliche Hit-Anwärter am Start. Da gerät so mancher Heavyrock-Fan völlig zu Recht in "Ekstase".

Trackliste

  1. 1. I've Got The Fire
  2. 2. You're Not Alone
  3. 3. Somebody's Gotta Do It
  4. 4. Ecstasy
  5. 5. Still Around
  6. 6. Superhuman
  7. 7. Placebo
  8. 8. Breaking The Silence
  9. 9. Waging War
  10. 10. One More Time
  11. 11. Heart Of Stone

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