14. Februar 2012

"Die deutsche Hip Hop-Szene ist ein bisschen lächerlich"

Interview geführt von

Die Jungs von Kraftklub genießen den Moment, das bestätigt Felix Brummer nur zu gerne. Im Telefongespräch plauderte der gut gelaunte Frontmann über das frischgebackene Nummer-eins-Album "Mit K", das plötzliche Stattfinden im Feuilleton und die befreinde Wirkung eines Major-Deals.Den Chemnitzer Rap-Rock-Newcomern könnte es derzeit kaum besser ergehen: Nach den überraschenden Live-Erfolgen von 2011 läuft es nun auch mit der lang erwarteten Debütplatte prächtig. "Mit K" chartete jüngst auf Rang eins und stößt bei Fans und Kritikern überwiegend auf Begeisterung. Folgerichtig funktioniert auch der Vorverkauf für die im Frühjahr anstehenden Auftritte bestens und befördert Kraftklub nach der gerade erst beendeten Club-Tour in eine ganz neue Größenordnung.

Dementsprechend gut aufgelegt zeigt sich Frontmann Felix Brummer, bürgerlich Kummer, im Telefon-Interview. Nach anfänglichen Empfangsstörungen ergibt sich ein interessantes Gespräch, bei dem der MC nach wie vor den Eindruck von Bodenständigkeit erweckt.

Hi Felix. Gibst du das Interview alleine?

Felix: Ähm, Karl ist auch noch da, wenn du den mal sprechen möchtest. Aber der hat sich noch nicht die Zähne geputzt.

Deswegen machen wir ja ein Telefon-Interview.

Eben, das wünschen sich irgendwie seit Neuestem alle. Alle wollen nur noch Telefon-Interviews machen, weil es anders ein bisschen unangenehm ist. Aber das sind wir gewohnt, das ist schon okay für uns.

Steigen wir mal mit einer Frage ein, die ihr vermutlich nicht das erste Mal hört: Wie habt ihr denn von eurer Chartplatzierung erfahren?

Per Telefon. Da haben wir gerade ganz klischeemäßig mit der Band einen Proberaum angeguckt. Dann hat mich Benni, also Casper, angerufen und uns zu unserem Nummer-eins-Album beglückwünscht. Dann bin ich reingerannt und habe die anderen gesucht. Wir sind uns in die Arme gefallen und haben rumgeschrien, ein bisschen Mädchen-mäßig rumgekreischt. Anschließend haben wir von 17 bis 20 Uhr gebraucht, um in Chemnitz eine Kneipe zu finden, die für uns an einem Montag aufmacht. Das haben wir dann irgendwann hingekriegt und uns bis morgens um sieben besoffen.

Klingt ja super. Mal ganz ehrlich: Wart ihr überrascht?

Ja, voll! Alle sagen jetzt immer, dass das ja klar war. Dabei war das überhaupt nicht klar. Selbst die Leute vom Label – und die hatten ja die ganzen Zahlen – haben gesagt, dass wir quasi echt keine Chance haben. Weil das Album so billig ist und es in den Charts ja um den Umsatz geht. Deswegen haben wir das nicht so gesehen. Wir haben zugegebenermaßen mit der Top Drei geliebäugelt. Aber dass wir es vor Adele und Lindenberg schaffen, hat niemand von uns geglaubt.

Gehen wir mal zurück zum Anfang eurer kurzen Karriere. Die Band Kraftklub ist ja vor zwei Jahren aus zwei Projekten hervorgegangen. Glaubst du, es wäre ohne den Zusammenschluss aus MC und Rockband jemals ansatzweise zu dieser breiten Aufmerksamkeit gekommen?

Im Nachhinein wird es immer so dargestellt, als hätten wir uns entschlossen, Rap-Rock zu machen, um erfolgreich zu werden. In Wirklichkeit war es eher so, dass ich einfach bei der Band mitmachen wollte. Mein Bruder und meine Kumpels haben eben da gespielt und ich fand es immer ein bisschen langweilig, alleine Musik zu machen. Da hat sich aber niemand drüber Gedanken gemacht, was rauskommen soll. Sondern wir haben einfach die Musik gemacht, die uns bei anderen Bands am meisten gefallen hat. Die haben wir dann einfach nachgespielt. (lacht)

Aber du findest schon auch, dass der Zusammenschluss letztendlich der Weg zum Erfolg war?

Naja, das klingt immer so, als hätten wir so eine Unternehmensfusion betrieben. Das klingt ein bisschen unromantisch.

Du hältst dich ja generell eher zurück mit Kommentaren gegenüber anderen Deutschrappern. Wer hat dich denn damals dazu veranlasst, selbst mit dem Rappen anzufangen? Hattest du Idole?

Ja, Sido mit "Maske". Die neuen Alben fand ich dann ganz enttäuschend. Leider. Das ist immer der Fluch, aber das wird den Leuten mit uns dann auch so gehen. Das erste Album war dann geil, das zweite voll enttäuschend. Weil wir nämlich versuchen, erwachsen zu werden. Und plötzlich ganz ernst genommen werden wollen.

Was hättet ihr eigentlich aus eurem Leben gemacht, wenn es mit der Musik nichts geworden wäre? Habt ihr alle einen Plan B in der Tasche?

Wir hätten sicherlich weiter Musik und irgendwelchen Quatsch gemacht. Aber bei uns ist das nicht so, dass man 'do or die'-mäßig an solche Sachen rangeht. Wenn das nichts geworden wäre, wäre es auch nicht so schlimm gewesen. Dann arbeitet man halt weiter an der Bar oder macht weiter Quatsch. Aber das heißt nicht, dass wir dann etwas ernsthaftes gemacht hätten, z.B. ein Studium als Wirtschaftsingenieur.

Ihr musstet also nicht alle Studium oder Ausbildung hinschmeißen?

Teils, teils. Steffen ist, glaube ich, offiziell noch Student. Till wurde aus seiner Ausbildung rausgeschmissen, weil er einfach zu oft gefehlt hat. Und die anderen haben zum Glück Ausbildung oder Abi vorher abgeschlossen.

"Von Casper und Prinz Pi haben wir Props gekriegt. Das ist cool!"

Wie kam es denn zu eurem Universal-Deal? War es eine leichte Entscheidung, gleich bei einem Major zu unterschreiben? Man hat ja auch gehört, dass ihr fast bei Chimperator gelandet wärt.

Das war keine schwere Entscheidung. Wir hatten kein' Bock, uns für unser Album wieder Geld bei unseren Großeltern und Eltern zu leihen. Da haben wir uns natürlich gefreut, dass einem eine Firma Geld dafür gibt, dass man ins Studio gehen kann. Das war also keine große Frage. Bei einem Indie-Label wie Chimperator hätten wir ja alles selber zahlen müssen. Da ist das ja nicht so, dass man irgendwie Geld kriegt. Wir fühlen uns aber auch nicht eingeengt.

Obwohl, ihr wart doch die, die behauptet haben, das Universal uns glatt gebügelt hat, oder? Jajaja. Ich weiß nicht, vielleicht wäre das auch so gewesen, wenn wir bei einem Indie-Label untergekommen wären. Vielleicht hätten uns dann Audiolith oder Chimperator glattgebügelt, die Schweine.

Glaubst du nicht, dass euer Album anders geklungen hätte? Und wenn doch, wie?

Doch, bestimmt. Man hätte halt einfach nicht so lange Zeit dafür gehabt, rumzuprobieren und Zeugs zu machen. Es war schon sehr cool, dass wir ein bisschen chillen konnten. Und uns keine Gedanken machen mussten, dass in zwei Tagen das Geld aus ist und wir raus müssen. Das war bei den anderen Produktionen schon immer ein bisschen nervig. Das ist auf jeden Fall sehr befreiend.

Ich glaube, das wünscht sich auch jeder Musiker. Da kann er sagen, was er will. Es ist toll, wirklich mal mit viel Zeit ins Studio zu gehen. Aber ich glaube, diese Gruselgeschichten über Majors sind auch überholt. Das ist doch aus den Neunzigern, oder? Und die großen Hip-Hop-Releases waren in letzter Zeit doch sowieso eher Major-Produktionen.

Prinz Pi hat sich nach "Neopunk" ja sehr schnell wieder aus der Universal-Zusammenarbeit zurückgezogen.

Ja. Aber Prinz Pi kann man im Zusammenhang mit dem Major-Begriff nur einen Vorwurf machen: Er hat eben nicht dazu gestanden, dass er das auch mal gerne ausprobiert hat. Sondern meinte im Nachhinein, dass das scheiße war und das Label daran schuld war. Das finde ich halt ein bisschen blöd. Ich finde, niemand muss sich dafür schämen, dass er Lust darauf hat, seine Plakate mal irgendwo zu sehen. Das ist ja auch ein großer Wunsch, wenn man Musik macht.

Wenn man eine kleine, unbekannte Band ist, findet das jeder süß und schön. Und jeder klopft einem auf die Schulter und wünscht einem Glück auf dem Weg dahin, berühmt zu werden. Wenn man dann aber plötzlich wirklich, oder zumindest scheinbar berühmt ist, kommen die gleichen Leute. Und sagen, das sei alles scheiße und Kommerzkacke.

Ihr habt letztens bei den Kollegen von hiphop.de ein recht ironisches Video-Interview, besser gesagt ein Bewerbungsgespräch für die Hip Hop-Szene gegeben. Wie du prophezeit hast, kommen da natürlich schon die ersten YouTube-Kommentare à la 'Verpisst euch aus unserer Szene'. Dabei scheint ihr euch – obwohl du ja auf deutsch rappst – gar nicht darum zu reißen, Teil dieser Szene zu werden.

Das liegt ja auch daran, dass diese Hip Hop-Szene irgendwie ein bisschen lächerlich ist. Muss man ja leider Gottes sagen. Ich glaube, unter den Leuten, die Hip Hop gerne anhören, gibt es auch Leute, die uns gerne hören. Es gibt aber auch diejenigen, für die Hip Hop eine Lebenseinstellung ist. Und für die jeder, der anders klingt, ein Feind ist. Da gibt es dann natürlich auch Leute, die uns nicht so cool finden. Aber von denen wollen wir auch nicht cool gefunden werden.

Sowas gibts ja auch in dieser vermeintlichen Indie-Szene. Ob das nun Hip Hop- oder irgendwelche total kredibilen Gitarrenmusik-Hörer sind, ist eigentlich egal. Aber ich glaube, es gibt Deutsche, die so frei sind und einfach sagen können: Ich hör die Musik, auf die ich Bock habe. Und das sind die Leute, die ich selber am sympathischsten finde.

Gab es denn auch schon Gegenwind von anderen Rappern?

Ja, klar. Aber die sind alle so blöd, dass ich sie gar nicht nennen will. Die sind auch so unbekannt, dass es eigentlich egal ist. Von den Leuten, die wir selber cool finden, haben wir Props gekriegt. Also z.B. von Casper und Prinz Pi. Das ist cool, so was finde ich sehr angenehm. Da freu ich mich dann auch drüber.

Ihr werdet ja – gerade jetzt, nach der Eins – ganz gerne mit Casper verglichen. Glaubst du, dass ihr einen ähnlichen Hype erleben werdet? Oder seid ihr womöglich schon mittendrin?

Das ist schwierig. Ich glaube, wir haben so einen anderen Hype. Wir finden plötzlich sehr im Feuilleton statt, was uns ein bisschen verwirrt. Also kürzlich waren wir in den Tagesthemen, das war voll schräg. Ich finde aber allein dieses Wort Hype schon ein bisschen komisch. Wir haben jetzt halt unser Album rausgebracht und die Leute reden darüber. Manche finden es voll scheiße und manche finden es voll gut. Das Angenehme ist halt, dass es relativ wenig Leute zu geben scheint, denen es scheißegal ist. Das ist ein gutes Zeichen.

Die Texte eures Debüts klingen nach meiner Auffassung nicht so, als würdet ihr riesigen Wert darauf legen, als glaubwürdig empfunden und ernst genommen zu werden. Gerade mit dieser Bescheidenheit kommt ihr im Moment bei Kollegen und Kritikern bestens an. Wird diese Attitüde auch über euer erstes Album hinaus funktionieren?

Ich denke schon. Ich fand auch immer die Leute ganz sympathisch, die sich nicht so hundertprozentig ernst nehmen. 'Sich nicht ernst nehmen' klingt immer, als würde man sich selbst veralbern. So ist es jetzt auch nicht. Wir haben ja schon auch Aussagen in unserer Musik, zu denen wir hundertprozentig stehen und die einfach ernst gemeint sind. Hier und da sind die Texte natürlich auch ironisch. Im Prinzip ist es bei uns wie ein Gespräch im Freundeskreis. Manchmal werden die ganze Zeit nur Sprüche geklopft, manchmal will man sich halt auch mal über etwas Ernstes unterhalten. So ist es auch mit unseren Texten.

Schreibst du denn schon an neuen Texten?

Ja, so ein bisschen.

Geht man da nach der Eins anders ran?

(lacht) Ich hab jetzt totalen Druck und will ganz bedeutsame Sachen schreiben. Weil wir plötzlich das Sprachrohr einer Generation sind.

Zu dem Begriff kommen wir sowieso noch.

Genau, wir wollen dieser Position natürlich ganz dringend gerecht werden. Und endlich unsere Vorbildfunktion ausfüllen.

"Egal wie das zweite Album wird, es wird beschissen"

Wie du schon angedeutet hast: Genau wie Casper werdet ihr von den Medien gerne als Sprachrohr einer ganzen Generation bezeichnet, wehrt euch jedoch vehement dagegen. Warum?

Wir haben aufgehört, das ernsthaft zu beantworten: Wir wehren uns deswegen dagegen, weil wir nicht einsehen, dass wir nur das Sprachrohr einer Generation sind. Wir finden, wir sind das Sprachrohr von einem ganzen Volk. Das Sprachrohr Deutschlands. Möglicherweise das Sprachrohr der ganzen Welt. Wir finden es blöd, wenn man das immer nur auf eine Generation beschränkt.

Nochmal ernsthaft nachgefragt: Welche deutschen Acts sind in deinen Augen derartige Sprachrohre? Gibt es sie überhaupt oder ist das eine Erfindung der Medien?

Es ist ja nachvollziehbar, dass die Medien nach so was suchen. Steffen hat mal gesagt, dass wir vielleicht Musik machen, die eine Generation anspricht. Das fand ich ganz interessant. Das ist aber ein großer Unterschied zum Sprachrohr-Sein. Das sind ja zwei paar Schuhe.

Tja, jetzt bist du doch wieder ernst geworden.

Ja, verdammt. (lacht)

Ihr haltet eure Inhalte bis jetzt völlig unpolitisch, obwohl eure Musik quasi prädestiniert für politische Statements wäre. Liegt das daran, dass ihr selbst unpolitisch seid? Oder tut es euch einfach gut, das aus eurer Musik rauszuhalten?

Bis jetzt haben wir einfach gut daran getan, in der Musik nicht all zu politisch werden. Es gibt ja so ein zwei Statements. Aber ich finde bei uns einfach nicht, dass es das braucht. Es gibt eine ganze Menge anderer Künstler, bei denen ich das großartig finde. Und es gibt ganz, ganz viele Künstler, bei denen ich es lächerlich finde. Wir haben uns dafür entschieden, das einfach draußen zu lassen.

Kannst du Beispiele nennen?

Rio Reiser finde ich zum Beispiel großartig. Und ansonsten wollen wir ja keine anderen Bands mehr ärgern. (lacht)

Würdet ihr dennoch mit euren unpolitischen Songs auf politischen Events auftreten? Etwa bei Rock gegen Rechts?

Ja. Aber das ist für uns auch nochmal etwas anderes. Gegen Rechts zu sein, hat für uns wenig mit Politik zu tun. Das ist einfach eine Sache von Menschenverstand, eine Selbstverständlichkeit.

Für Furore sorgte eure Single "Ich Will Nicht Nach Berlin". Könnte es nicht sein, dass ihr diese Aussage irgendwann revidieren müsst, weil das ewige Pendeln zwischen Studio, Management und Zuhause doch mal zu nervig wird?

Also jetzt im Moment kann ich mir nicht vorstellen, dort hinzuziehen. Aber generell sind unsere Songs keine für immer in Stein gemeißelten Wahrheiten. Wer weiß, vielleicht singen wir auf dem zweiten Album, dass wir jetzt in Berlin wohnen. Das ist dann auch scheißegal, das ist dann halt so. Ich finde, man muss sich nicht rechtfertigen für Sachen, die man schreibt oder geschrieben hat.

Texte sind Momentaufnahmen und als solche betrachte ich sie auch. Abgesehen davon fühlen wir uns alle sehr, sehr wohl hier in Chemnitz. Und es nervt ein bisschen, dass wir immer gefragt werden, ob wir bald wegziehen. Obwohl wir ja nun wirklich zwei Songs darüber geschrieben haben.

Thees Uhlmann hat euch im Gespräch mit uns bereits im Oktober als DIE Newcomer genannt, die sich auf jeden Fall langfristig etablieren werden. Schmiedet ihr – nach dem der erste große Schritt jetzt gemacht ist – schon derartige Zukunftspläne? Oder denkt ihr erst mal nur bis zur nächsten Tour?

Nee, also die Vorstellung finde ich auch beängstigend. Das haben wir uns abgeguckt bei den anderen Leuten in unserem Freundeskreis. Es ist unnötig, sich über solche Sachen Gedanken zu machen, weil eh niemand weiß, was passieren wird. Wenn man jetzt sein Studium anfängt, weiß man auch nicht, was in fünf Jahren passiert. Und ob man dann in dem selben Bereich arbeiten kann. Das ist ja mit der Musik genauso.

Natürlich ist es relativ unrealistisch, dass wir für immer davon leben können. Aber wir machen es halt, so lange es klar geht. Ganz naiv gesagt ist es ja auch die Chance, auf die jeder wartet. Die Chance, die jeder, der Musik macht, gerne mal hätte. Und wenn wir uns das durch solche komischen Zukunftsängste kaputt machen würden, wäre das ungerecht. Alleine aus Verantwortung gegenüber all den Hobbymusikern, die gerne an unserer Stelle stehen würden.

Hast du keine Bedenken, dass euch Begrifflichkeiten wie 'eine der größten deutschen Pop-Sensationen' in Zukunft eine Belastung darstellen könnten? Damit ist ja eine riesige Erwartungshaltung verbunden.

Es ist gerade relativ angenehm. Jetzt ist das Album draußen, wir haben quasi bewiesen, dass wir auch Platten verkaufen können. Live läuft es eh krass gut. Das Schöne daran ist: Mit dem zweiten Album kann man ja nur verlieren. Egal wie das zweite Album wird, es wird beschissen. Es wird als schlecht empfunden werden - unabhängig davon, wie es wirklich ist und was wir machen. Und das ist auch irgendwie befreiend.

Ihr habt quasi nichts zu verlieren.

Ja, genau. Oder man hat halt alles zu verlieren. Wie mans sieht.

Und wie gehts weiter? Schon Pläne für die nächste Platte?

Nee, keine Ahnung. Wir wollen uns da keinen Druck machen. Wir freuen uns jetzt erst mal darauf, wieder auf Tour zu gehen. Der Vorverkauf läuft so gut. Es ist unfassbar, was da grade abgeht.

Ihr genießt also erst mal den Moment.

Ja, voll und ganz. Einfach den Moment genießen und ignorieren, was da alles noch so mitkommt. Sich einfach auf das Wesentliche konzentrieren. Darauf, dass man grade mit vier Kumpels den Spaß seines Lebens hat. Das ist irgendwie die Hauptsache. Auch wenn das jetzt ein bisschen nach gewollter Naivität klingt. Für uns ist es schon wichtig, dass man das behält. Alle sagen einem immer, dass man nicht abheben und bleiben soll, wie man ist. Auf alles zu scheißen und daran zu denken, dass wir als Kumpels zusammen sind, ist für uns halt der einzige Weg, das zu schaffen.

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