laut.de-Kritik

Blubbernde, piepsende und groovige Electrosounds.

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Sie gelten als die Tanzmusikpioniere schlechthin. Ihr 95er Debut "Leftism" wurde zum wichtigsten Dancealbum aller Zeiten ausgerufen, und auch schon ab und an mit Pink Floyds "The Dark Side Of The Moon" verglichen, was die Wirkung anbelangt. Eben legten Leftfield die Remixe zu ihrem letztjährigen Longplayer "Rhythm And Stealth" vor, die leider nur über die Homepage der beiden Briten zu beziehen sind und deshalb wohl nur bei den Die-Hard-Fans Verbreitung finden werden.

Als Trostpflaster für alle "normalen" Fans veröffentlichen Leftfield nun ihr Smashalbum "Leftism" noch einmal, ergänzt um eine 50-minütige Bonus-CD mit teilweise hochklassigen Leftism-Remixen. Die Remixe stammen allesamt aus der Feder Paul Daleys und Neil Barnes' und haben den Weg auf das "Leftism"-Album erst im zweiten Anlauf geschafft. So eine Art Restmüllverwertung also, will man böse sein. Gut nur, dass die Abfallprodukte von Leftfield eine Qualität besitzen, der manche Bands ihr Leben lang hinterher laufen werden.

"Afro-Left" erfährt mit "Afro-Ride" und "Afro-Central" gleich zwei unterschiedliche Interpretationen, ebenso wie "Release The Pressure", das ebenfalls in zwei Remixversionen vertreten ist. Sowohl "Afro-Ride", als auch "Afro-Central" verzichten weitgehend auf die Vocals des Originals und betonen den rhythmischen Charakter der Stücke, einmal mit knackigen "Four-To-The-Floor"-, das andere Mal mit zerschnittenen Break-Beats.

Ähnliches gilt für "Release The Pressure (Release One)", dessen unruhig zappelnde Rhythmen wenig mit dem Original gemeinsam haben. Bestens für die Tanzfläche geeignet ist "Filter Fish", das als einziges Stück nicht auf "Leftism" vertreten ist, und vor allem durch seine klar strukturierten Beats besticht. Absolute Highlights jedoch sind die Live Dub-Version von "Original", dessen hypnotisch groovender Downbeat ein Meisterwerk für sich darstellt, und "Cut For Life", aus dessen Hip-Hop-geschwängertem Intro sich fett treibender Beat herausschält, der in die Disco gehört.

Trotz "nur" knapp einer Stunde Spielzeit sind die "Leftism Remixes" weit mehr, als eines der zahllosen Remixealben für treue Fans. Wer auf blubbernden, piepsenden und zum verrückt werden groovigen Electrosound steht, liegt bei Leftfield genau richtig.

Trackliste

  1. 1. Afro-Ride
  2. 2. Release The Pressure (Release One)
  3. 3. Original (Live Dub)
  4. 4. Filter Fish
  5. 5. Afro-Central
  6. 6. Release The Pressure (Release Four)
  7. 7. Cut For Life

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