laut.de-Kritik
Udo, Bruce Kulick (Kiss) u.a. unterstützen die Gummi-Monster.
Review von Michael EdeleNa endlich, mein Lieblingsmonster ist zurück (und damit meine ich zur Abwechslung mal nicht Kollege Mengele). Lordi, Finnlands haarigstes Gummi-Monster auf Plateau-Sohlen meldet sich mit seiner Gefolgschaft zurück, um wieder einmal die Weltherrschaft an sich zu reißen. Da Pinky und Brain in der Beziehung zu blöd sind, muss eben wieder der Lord himself ran.
Es gibt im Vergleich zu "The Monsterican Dream" durchaus ein, zwei Neuerungen bei den Maskierten zu vermelden, allerdings beziehen die sich nur bedingt auf die Musik. Die Posten an Bass und Keyboards wurden neu besetzt, was aber nur unbedeutenden Einfluss auf den musikalischen Output von Lordi hatte. Nach wie vor offeriert uns das Kuschelmonster eine kernige Mischung aus traditionellem Metal und Hardrock. Dabei rührt er dieses Mal nicht nur Bands wie Kiss, Accept, Twisted Sister und Alice Cooper in einen Topf, er holt sich die Zutaten direkt beim Hersteller ab.
Soll heißen, dass Ex-Kiss-Gitarrist Bruce Kulick bei "It Snows In Hell" die Klampfe schwingt und die beiden Twisted Sister-Recken Dee Snyder und Jay Jay French sich jeweils beim überlangen Intro "SCG3 Special Report" (Dee) und "Chainsaw Buffet" (Jay Jay) die Ehre geben. Udo Dirkschneider raspelt mit seiner Reibeisenstimme zu "The Only Come Out At Night". Dass dabei kein Quatsch rauskommen kann, versteht sich eigentlich schon fast von selbst.
Ok, den Witz und den Charme des Debüts bringen sie auf "The Arockalypse" nicht mehr ganz, aber die Songs sind genauso ehrlich und rocken einfach nur nach vorne los. Das gilt für "The Deadite Girls Gone Wild" genauso wie für "The Kids Who Wanna Play With The Dead". Während "It Snows In Hell" zum Teil eher balladeske Töne anschlägt und "Who's Your Daddy" richtig schön Druck auf die Kessel bringt, sleazt "Good To Be Bad" mit richtig kitschigen 80er Jahre Keyboards vor sich hin.
Mit "Supermonstars" stampft das Quintett schließlich dem Rock-Olymp entgegen, um unter Zeus und seinen Leintuch-Schwuchteln mal so richtig aufzuräumen. "Hard Rock Hallelujah" und "Bringing Back The Balls To Rock" sind leider nicht mit auf meiner Promo, da sich die Zausel damit beim diesjährigen Eurovision Songcontest in Finnland beworben haben. Falls die damit tatsächlich durchkommen, ist ja wohl klar, für wen gestimmt werden muss!
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