laut.de-Kritik
Eindrucksvoller Mitschnitt einer chaotischen Tour
Review von Stefan Friedrich1999 war nicht gerade das Jahr des Marilyn Manson. Die neue CD "Mechanical Animals" verkaufte sich nicht so gut wie der Vorgänger und auch die Tour stand unter keinem besonders guten Stern. Streit mit Courtney Love während der gemeinsamen Konzerte, in einigen Sädten Auftrittsverbot aufgrund besorgter Eltern und religiöser Fanatiker und zum Schluß noch die Schuldzuweisung nach den Massakern in Littletown und an anderen amerikanischen Schulen. Da kann man dann auch schon mal ein Konzert abbrechen...
Und jetzt also ein Livealbum von dieser Tour mit dem wunderschönen Titel: "The Last Tour On Earth". Die 13 dabei ausgewählten Songs bieten einen guten Querschnitt aus der Karriere vom Monsieur Manson, neben Stücken von den letzten beiden Alben sind auch frühere Hits wie das "Sweet Dreams"-Cover oder "Get Your Gunn" enthalten. Zwischendurch gelegentlich mal ein paar nette Ansagen, die erklären warum er in einigen Städten nicht auftreten durfte. Manche Leute finden es einfach nicht lustig, wenn Manson behauptet, er habe mit Gott gesprochen...
Das wirklich Erstaunliche - erstaunlich Gute - an dieser Platte ist allerdings, dass die Songs natürlicher und kraftvoller wirken als auf den Studioalben. Hier wird die Qualität der Stücke erst wirklich deutlich. Manson ohne Schminke und Show wäre zumindest noch ein ziemlich begabter Songwriter. Am deutlichsten wird dies bei "The Last Day On Earth", welches nur von Akustikgitarre und Klavier getragen noch eindrucksvoller wirkt, als es ohnehin schon ist.
Als vierzehnter Song ist ein bislang noch unveröffentlichtes Stück enthalten. "Astonishing Panorama Of The Endtimes" [RealAudio-Hörprobe] gehört allerdings nicht zu den besseren Sachen, die Manson bislang gemacht hat. Außerdem wurde der Song im Studio aufgenommen und so was hört sich im Anschluß an 13 Livetracks einfach sehr unpassend an.
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