laut.de-Kritik

Strebt neuen Gipfeln der elektronischen Musik entgegen.

Review von

Lässt man an einem trüben Wintertag das nebelverhangene Konstanz hinter sich und erklimmt mit seinem Auto die ersten Serpentinen hinauf in die Schweizer Alpen, stößt von einem Moment auf den anderen durch die dichte Wolkendecke hindurch, dann bietet sich dem Sonnenhungrigen ein Anblick, der dem Coverartwork von Matt Flores Debütalbum "Metaworld" nicht unähnlich ist. Unter einem hängt die Nebelsuppe, über einem lacht die Sonne vom strahlend blauen Himmel: Welcome to the Metaworld, der schönen Welt jenseits des Alltäglichen.

Die "Metaworld" von Matt Flores mag auf den ersten Blick nicht viele Gemeinsamkeiten mit sonnigen Tagen auf Schweizer Berggipfeln haben. Beim zweiten Hinsehen offenbaren sich doch mehr Parallelen als man zunächst anzunehmen geneigt ist. Matt Flores setzt sich auf "Metaworld" zum Ziel, die gemeinen Niederungen zeitgenössischer elektronischer Musik unter sich zu lassen, sich zu sonnendurchfluteten Höhen aufzuschwingen. Dementsprechend stellen die 16 Tracks des Albums ein Hybrid dar, in dem House, Breakbeat, Electro, Soul, Ragga, Downbeat und noch unzählige andere Genres aufgehen, wie die Houselegende Tyree Cooper im Eröffnungstrack "Enter The Metaworld" programmatisch postuliert.

Das ist ein mutiger und alles andere als bescheidener Ansatz für einen Longplayer. Matt Flores arbeitet sich 16 Tracks lang an den selbst gesetzten Ansprüchen ab und tut dies mit einer erstaunlichen Leichtigkeit und Sicherheit, die beeindruckt. Bei "Enter The Megaworld" noch straighten Housebeats zugetan, findet Flores in zumeist leicht chilligen Breakbeattracks sein eigentliches Aktionsfeld. Selbstverständlich kommen Easy Listening-Chords und Chöre bei "In Your Eyes (Memi's Tune)" genauso zu ihrem Recht, wie molokoesque Gesangseinlagen von KT Kennedy bei "Never Alone".

Zwar gibt auch "Metaworld" nicht den Blick auf die neuen Gipfel elektronischer Musik frei. Da ist der Anspruch einfach zu hoch gesetzt. Dennoch gefällt Matt Flores Debütalbum dank seiner sanft groovenden Beats und gutem Gespür für melodiöse Arrangements.

Trackliste

  1. 1. Enter Metaworld
  2. 2. Never Alone
  3. 3. Let's Save Butter
  4. 4. Transit 1
  5. 5. Reminisce The Future
  6. 6. In Your Eyes (Memi's Tune)
  7. 7. Digital Self (Focus Edit)
  8. 8. Gather Sound
  9. 9. Judge Me
  10. 10. Nu Tactix
  11. 11. Running Pattern
  12. 12. Transit 2
  13. 13. Saudage
  14. 14. Conspiracy Chords
  15. 15. Transit 3
  16. 16. Latenight Tube

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