laut.de-Kritik

Nicht der ganz große Wurf, sondern "nur" ein gutes Album.

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Wie einzigartig der Sound von Maximo Park dann doch ist! Kaum drei Sekunden "Wraithlike", und es kommt ein erster ernster Verdacht auf, wer hier die vertrackten Gitarren anspielt. Spätestens wenn Paul mit "Here's A Song You Can Finally Understand ..." einsetzt, ist der Fall sonnenklar. Schöner Albumtitel übrigens bei einer Band, die schon so manches Herz romantisch beben ließ.

Ein wenig mehr Keyboards und Synthies, die Gitarren etwas mehr im Hintergrund und mit etwas mehr Effekten bestückt - ansonsten knüpft der Sound von "Quicken The Heart" genau da an, wo man uns in die "Parisien Skies" verabschiedet hatte. Auch die liebgewonnenen poetisch-romantisch-verschwurbelten Lyrics von Sänger Paul Smith, die den Gesamtkontext MP oft erst so richtig abrunden, sind wieder da.

Die Erwartungen sind erfüllt, ein neues Sahnestückchen Maximo Park ist uns da beschert worden. Und doch bleibt da auch nach mehrmaligen Durchlauf eine zarte Unerfülltheit auf Seiten des Hörers.

Auch wenn alle Zutaten des MP-Süppchen hier mit der Souveränität des routinierten Chefkochs zusammengeführt sind, bleiben weite Teile von "Quicken The Heart" doch seltsam uninspiriert, wenn man sie mit den beiden, an Höhepunkten überreichen, Vorgängerscheiben vergleicht. Ja. Klar. Es gibt sie noch, die Stücke, die beim ersten Hören direkt ins Ohr und für immer ins Herz fahren.

"Calm" ist da so ein Fall oder auch "A Cloud Of Mystery", dessen Refrain wieder so eine hübsche kleine Melodie für die Ewigkeit hat. Auch die Single "Kids Are Sick Again" (auch als sehr hübsche Akustikversion zu haben) ist ein durchaus amtlicher MP-Song.

Andererseits kann beispielsweise das Endstück "I Haven't Seen Her In Ages" seiner Entsprechung "Parisien Skies" nicht das Wasser reichen. Und so widerfährt es mir persönlich bei den meisten Songs, die in ähnlicher Form von MP schon einmal noch besser serviert wurden.

So ist "Quicken The Heart" nicht der ganz große Wurf geworden, sondern "nur" ein gutes Album einer Spitzenband. Ein Album, das man sich zumindest in weiten Teilen immer wieder sehr gerne anhört, und das mit mehrmaligen Hören auch wieder eher wächst, als langweilig zu werden. Dennoch bleibt der (schöne) Verdacht, dass Maximo Park beim nächsten Mal vielleicht noch einmal mehr von ihrem Genie aus der Geisterflasche lassen.

Trackliste

  1. 1. Wraithlike
  2. 2. Penultimate Clinch
  3. 3. Kids Are Sick Again
  4. 4. Cloud Of Mystery
  5. 5. Calm
  6. 6. In Another World (You Would've Found Yourself By Now)
  7. 7. Let's Get Clinical
  8. 8. Roller Disco Dreams
  9. 9. Tanned
  10. 10. Questing, Not Coasting
  11. 11. Overland, West Of Suez
  12. 12. I Haven't Seen Her In Ages

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