N.E.R.D - " In Search Of ..."

Hinter N.E.R.D. verstecken sich die Neptunes, eines der angesagtesten R'n'B/Rap-Produzententeams in den USA. Auf "In Search For ..." werden Pharrell und Chad vom singenden Rapper Shay tatkräftig unterstützt, so dass ihr Debut keine leblose Kompilation geworden ist. Das Album zeichnet sich viel mehr durch seine dichte Atmosphäre aus, die von der originellen Beat- und Musikstruktur der Neptunes getragen wird. Denn N.E.R.D haben sich einen Sound zusammen geschustert, der seinesgleichen sucht. Hier treffen bouncende Hip Hop-Beats auf Pink Floyd-Harmonien, die von Sänger Shay mal rockig, mal im Soulgewande präsentiert werden.

So könnte man bei Songs wie "Provider", "Baby Doll" oder dem wunderschönen "Things Are Getting Better" meinen, Missy Elliotts Hausproduzent Timbaland hätte mit Richard Ashcroft eine Band gegründet. Irgendwie spucken mir als Assoziation noch RHCP im Kopf herum. "Provider" verbreitet eine ähnlich lockere Atmosphäre wie zum Beispiel "Under The Bridge".

Bei "Tape You" und "Rock Star – Poser" standen eher Rockbands wie Queen oder Lynyrd Skynyrd Pate. Die Psychadelic-Phase à la Pink Floyd läuten "Am I High" und "Bobby James" ein. Doch natürlich gibt es auch typische Neptunes-Clubtracks wie "Truth Or Dare" und "Lapdance", die sie in ähnlicher Form auch schon Rappern wie Jay-Z, Tha Liks, Ol'Dirty Bastard und Redman zur Verfügung gestellt haben.

Wer also auf R'n'B, Hip Hop, Brit Pop und Rock steht, kann hier bedenkenlos zuschlagen. Also irgendwie alle. Hoffentlich sitzen die Neptunes auf Grund ihrer Bandbreite zum Schluss nicht zwischen den Stühlen.