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Platz 18: Heino – "Mit Freundlichen Grüßen"

Warum war das Thema?
Schon dafür könnten wir aus der Review zitieren: Heino covert Songs von Rammstein und Oomph!, von den Ärzten und den Sportfreunden Stiller, von Clueso und Peter Fox, den Fantastischen Vieren und den Beginnern, von Stephan Remmler und Marius Müller-Westernhagen. Um solches... nun, ja ... interessant zu finden, muss man es nicht mit Hilfe kreativ ersonnener "Original"-Töne der gecoverten Kollegen zum "Rocker-Krieg" aufblasen.

Genau das hat die Boulevardpresse aber getan und behauptet, unter den gecoverten Künstlern herrsche irgendeine Art von "Empörung", weil sich des Landes Schlagerikone "erlaube", sich an ihrem Liedgut zu "vergreifen". Ein sehr offensichtliches Stürmchen im Wasserglas zwar, aber eins, das allen Beteiligten dicke (und entsprechend lukrative) Schlagzeilen bescherte. Bestes Marketing also, das hätten sie weiland bei Aggro Berlin auch nicht besser hingekriegt.

Was schrieben wir?
[Siehe oben, und weiter:] Man muss auch gar nicht erst versuchen, dem Ergebnis per Untertitel eine verruchte Aura zu verleihen. Jeder halbwegs geradeaus denkende Zeitgenosse merkt doch, dass "Mit Freundlichen Grüßen" in etwa ein so "verbotenes Album" ist wie Nena die Speerspitze des deutschen Gangster-Rap verkörpert. Nichtsdestotrotz handelt es sich bei dieser Platte um ein - zumindest vom Ansatz her - spannendes Projekt. Dass diese Balance-Akte zwischen den Genres gleichermaßen jedes Bierzelt, jede Karnevalsveranstaltung, jedes Schlager-Revival, jede Bad Taste-Party und - als Gag eingestreut - jeden beliebigen anderen Club rocken werden, steht außer Frage. Trotzdem erscheint das Ergebnis auf Albumlänge betrachtet doch in höchstem Maße durchwachsen. Abgesehen davon, dass sich der Witz abnutzt, zumal die Nummern mit Blasmusik und Klingeling doch sämtlich recht ähnlich in Szene gesetzt wurden, stehen die ausgewählten Stücke Heino schlicht unterschiedlich gut zu Gesicht.

... zur kompletten Review

Was denken wir heute?
Im Wissen von heute, dass dieses Album - man hätte den dräuenden Ausverkauf ahnen können! - noch einen ganzen Rattenschwanz ähnlicher Projekte hinter sich her zog, tendiere ich fast dazu, noch einen Punkt abzuziehen, als Präventivstrafe für die Höllenpforte-Funktion, die es innehatte. Immerhin scheint heute, acht Jahre später, diese greise Kuh glücklicherweise wirklich zuende gemolken ausgewrungen und vom Eis zu sein. Mit freundlichen Grüßen an den Gnadenhof: Gönnt dem Mann doch endlich seinen Ruhestand. (Dani Fromm)

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