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Platz 1

Nick Cave And The Bad Seeds - "Push The Sky Away"

Grazil nimmt er das Mikrofon in die Hände, schreitet an der vorderen Kante der Bühne entlang, sein Gesicht ist ernst, die Augenbrauen beschwörend dick und dann gestikuliert er mit der noch freien Hand so ausufernd, als wolle er uns alle vor falschen Propheten warnen. Oder meint er am Ende sogar uns Fans, die wir 2009 hinter vorgehaltener Hand unkten: Ohne Mick Harvey, diesen dem Herz der Bad Seeds entrissenen Gitarren-Zampano, schafft es Nick Cave nicht mehr?

"Push The Sky Away", man könnte es in diesem Sinne glatt übersetzen mit: Aus dem Weg mit euch, ihr lumpiges Pack, ich habe immer noch mehr drauf als fünf Hipster-Bands, die mich auf großen Festivals immer im Backstage belästigen. Fürwahr, er hat.

"We No Who U R" ist ein Songwriter-Traum im Loop, "Jubilee Street" eine dramaturgisch aufwühlende Ballade, die dieses Jahrzehnt überleben wird. Die Wärme, die innerhalb der Band bei den Aufnahmen wirkte, legt sich wie eine Decke über den Hörer. Harveys Platz wurde einfach nicht mehr besetzt, stattdessen integrierte man Pausen und setzte auf Reduktion. Heraus kam eine Platte, die bei den ganz jungen und den ganz alten Redakteuren ziemlich weit oben stand. Viele Songtexte sollen übrigens bei zufälligem Surfen im Internet entstanden sein. Ach danke, Internet. Und danke, Nick Cave.

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