Steve Miller - "Juggalo: Insane Clown Posse And The World They Made"
Obwohl sich weite Teile der schreibenden Zunft auf den Konsens verständigt haben, dass Juggalos abseits reißerischer Berichte über möglichst bizarre Straftaten wenn überhaupt, bestenfalls als Ziel für Hohn und Spott Erwähnung finden, hat sich Autor Steve Miller (ja, wie der Musiker!) einen dankenswert unverstellten Blick auf die Insane Clown Posse und ihre Jünger bewahrt. Vorurteilsfrei zeichnet er ein Bild einer verkannten Szene, die er als eine der letzten echten amerikanischen Subkulturen ausgemacht hat.
Besonderes Augenmerk legt er auf die Klage, mit der sich Violent J und Shaggy 2 Dope 2012 gegen das FBI stellten. Nicht bereit, kampflos hinzunehmen, dass ihre Anhängerschaft als Gang klassifiziert und entsprechend drangsaliert wurde, strengten sie ein Verfahren gegen die zentrale Sicherheitsbehörde der Vereinigten Staaten an, denen sie einen Verstoß gegen den ersten Zusatzartikel zur Verfassung vorwarfen. Der schützt - eigentlich - das Recht jedes US-Amerikaners auf Religions-, Rede-, Presse- und Versammlungsfreiheit. "Juggalo" bietet äußerst lohnende Lektüre, bei weitem nicht nur für ICP-Devotees.
Steve Miller, "Juggalo: Insane Clown Posse And The World They Made", Da Capo Press, Englisch, 336 Seiten, 15 Euro. Wertung: 4/5.
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