Debs Wild: Coldplay - Die Biografie
Worum geht's?
Wie wurden vier Jungs vom University College London zu einer weltweit erfolgreichen Stadionband? Diese Entwicklung zeichnet die "Entdeckerin" der Band, Debs Wild, entlang der sieben Coldplay-Studioalben nach. Dabei fährt sie eine schier endlose Ansammlung an Fotografien, Eintrittskarten und Weggefährten auf. Ihr Buch krankt allerdings an zwei grundlegenden Fehlern: Die Transformation der Band von schüchternen College-Kids mit intimen Folkpop-Balladen hin zu universell geliebten Pop-Superstars lässt sie einfach aus. Scheinbar wechselten die Musiker umstandslos die Londoner Pubs der End-90er gegen Arenen im neuen Jahrtausend. Auch fehlt es der Biografie nach einer einordnenden Stimme. Unwidersprochen stehen die Aussagen der Band und denen ihres Umfelds. Weil das so viele sind, verliert sich das Buch bald im Kleinklein der Namen, anstatt die Band Coldplay ihren Fans näher zu bringen.
Wer hat's geschrieben?
Die ehemalige Talentsucherin Debs Wild, die Coldplay 1998 bei der ITC-Musikmesse in Manchester entdeckte und der Band ihren ersten Plattenvertrag beschaffte. Zusammen mit dem etablierten Musikbuchautoren Malcolm Croft sammelte sie Archivmaterial und interviewte Freunde der Band. Dass sie zweifellos selbst zu diesen gehört, schwächt das Buch maßgeblich, da die Außenperspektive fehlt.
Wer soll's lesen?
Hardcore-Coldplay Fans, die leuchtende Armbänder nicht für Kitsch, sondern die größte Errungenschaft der Musikgeschichte halten. Wer hingegen nach "A Rush Of Blood To The Head" ausgeschaltet hat, kann sich den Schinken sparen.
Das beste Zitat:
"Wir würden uns ja selbst in den Fuß schießen, wenn wir Musik schrieben, die nur für Arenen oder sogar Stadien geeignet wäre." (Chris Martin)
Wertung: 2/5. Text von Hannes Huß
Debs Wild, Malcolm Croft, Coldplay - Die Biografie, Hannibal, gebunden, 208 Seiten, 25 Euro
Debs Wild: Coldplay - Die Biografie
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