Sparks - "In Outer Space"
Manche Dinge ändern sich auch über Jahrzehnte hinweg nicht. Fragt man heute Menschen nach den Sparks, erhält man in 49 von 50 Fällen ein Schulterzucken. Diese Umfrage wäre 1983 wohl nicht anders ausgefallen. Außer in den Küsten-Metropolen der USA: Dort feiern Ron und Russell Mael dank "Cool Places" ihren ersten Charterfolg seit Ewigkeiten. Dies liegt zu nicht unwesentlichen Teilen an Gastsängerin Jane Wiedlin von der extrem beliebten Band The Go-Gos, die das Duo auch bei TV-Auftritten begleitet.
Wiedlin unterhält ohnehin gute Beziehungen zur Band, da sie schon Mitte der 70er Jahre einen inoffiziellen Sparks-Fanclub ins Leben rief. Die Beziehung wird dann noch enger, zumindest für eine Sparks-Hälfte. Sänger Russell lässt sich damals zu der Aussage verleiten: "Die Kollaboration war die Folge gegenseitiger Wertschätzung für die jeweiligen Gruppen sowie die gegenseitige Wertschätzung für die jeweiligen Körper."
Ihr zwölftes Album geht nach den zwei rockigeren Vorgängern wieder zurück zum lupenreinen Synthie-Pop, den die Band 1979 mit Disco-Mogul Giorgio Moroder erstmals austestete. Aufgrund der minimalistischen Arrangements und der dominanten Verwendung des Linn-Drumcomputers sowie Analog-Synths hört man "In Outer Space" sein Alter extrem an. Allein "Cool Places" klingt mehr nach den 80s als Erasure und Spandau Ballet zusammen.
Dennoch finden sich einige schöne Songs auf der Platte ("All You Ever Think About Is Sex", "Please Baby Please", "Dance, Goddammit!"). Dass Sparks noch 40 Jahre Showbiz vor sich haben, hätte damals sicher niemand erwartet. Außer Weird Al Yankovic. In der Doku "The Sparks Brothers" erinnert er sich an damals: "Ich dachte, sie sind die bekannteste Band der Welt, einfach weil sie in L.A. so beliebt waren."
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