Björk - "Homogenic" (22. September)
Eine unwirklich extrovertierte Björk auf dem Cover verkörpert auch die sonischen Extreme von "Homogenic" vortrefflich: Satte, fast cinematographische Streicherarrangements des Icelandic String Octet beißen sich zunächst scheinbar mit den hypernervösen Hightech-Beats der britischen Intelligent Dance Music (IDM), die Mitte der 90er Jahre eine der wenigen revolutionären Zellen internationaler Popmusik gebildet hatte.
Dass in dem experimentellen, ganz und gar nicht kitschigen Crossover aus Klassik, IDM und den archaischen bis theatralischen Exorzismen Björks eine tiefere, zeitlose Wahrhaftigkeit verborgen liegen könnte, erschloss sich vielen treuen Fans erst auf den zweiten oder dritten Blick. Dabei funktioniert das Album bei aller vulkanischen Divergenz, die für eklektische Pop-Produktionen der Gegenwart selbstverständlich ist, gerade wegen der Einfachheit seiner Songs wie eine Pop-Platte.
6 Kommentare
wer auch immer von euch kollegen das geschrieben hat. der 2. absatz bringt björki im allgemeinen und diese platte im besonderen so dermaßen gut auf den punkt. perfekte charakteristik und formulierung, chappeau!
Gott, was war ich damals verliebt... Ich wollte allen Ernstes auswandern in dieses verwunschene Land. Die Eltern waren dagegen. Diese Platte wird auch auf ewig bleiben aus den 90ern.
"Bachelorette" ist mein Lieblings-Liebeslied überhaupt, auch wenn der Text nicht von ihr ist. "Homogenic" eines der wirklich wichtigsten Alben für das hier hofierte Jahrzehnt, bei mir bis heute locker Allzeit-Top 20.
Habe sogar eine Zeile daraus in der Widmung meiner Diplomarbeit zitiert.
War damals hardcore metaler mit riesigen Scheuklappen aber diese Platte hat alles niedergerissen gott was bin ich meinen Kumpels damals auf den Zeiger gegangen... Ganz wichtige Platte für mich!
unravel, bester song. björk, überhaupt die beste der besten
Mit den anderen Björk Platten habe ich mich nie so ganz anfreunden können bis auf “Vespertine“ vielleicht noch aber “Homogenic“ ist atemberaubend.