The Prodigy - "The Fat Of The Land" (30. Juni)
"The Fat Of The Land" markiert den Karrierehöhepunkt The Prodigys. Kenner der britischen Dance-Institution respektive Elektronikfans mögen die beiden Vorgänger "The Prodigy Experience" (1992) und "Music For The Jilted Generation" (1994) vorziehen, Alternative- und Rockfans bleiben beim Drittling. Sicher, "The Fat Of The Land" steht vor allem für den kommerziellen Peak: die meistverkaufte Platte in Großbritannien 1997, internationale Nummer-eins-Platzierungen und Festivalbookings in der Größenordnung Glastonburys. Es gibt aber auch musikalische Gründe.
Die beiden ersten The Prodigy-Scheiben bleiben deutlich im Acidhouse/Rave-Kontext verhaftet, von einer Nummer wie "Posion" einmal abgesehen, die wie ein Vorbote auf "The Fat Of The Land" anmutet. Hart wie Heavy Metal, düster lärmend wie der britische Elektronik- und Hip Hop-Underground: The Prodigy sind jetzt trotz Rave-Tauglichkeit auf Krawall gebürstet, was nicht zuletzt an fiesen Vocals liegt. Keith Flint, Maxim und Leeroy Thornhill greifen auch zu Mikro und Keyboard, statt nur die Vortänzer zu geben.
3 Kommentare mit 9 Antworten
Eher schlecht alt geworden. Oder das bin ich...
Nee, ist schon "schlecht" gealtert. Aber dennoch ein großartiges Album.
damals aber ein brett.
war eine pflivchtveranstaltung zu der zeit.
Dieser Kommentar wurde vor 7 Jahren durch den Autor entfernt.
Nö, diese ganze Big Beat-Schiene, die Prodigy zwar nie vollends beschrieben und die sie selber nie initiierten, in deren Zuge sie aber damals schon gern als erstes genannt wurden, ist soundtechnisch schrecklich schlecht gealtert.
Da macht das Wunderkind des 90s-Electropunk/-clash auch mit seinen beiden Platten abseits der BB-Schiene heute keine gute Figur mehr.
"No good" von der "...jilted Generation" wollte ich anno 03/04 mal mit ner Prog-/Postmetal-Band und zwei Drummern covern, war aber verzwickter, als erwartet...
Wunderkind des 90s-Electropunk/-clash ist schön gesagt. Und Jilted ist genau deshalb auch immer noch ein Brett. Danach scheint es als hätten sie die Zauberformel gefunden und haben es sich damit gemütlich gemacht. Oder die Egos der anderen drei (außer Howlett) wurden zu groß. Da wollte dann jeder mal in Kunst machen...
Oha, da sagst du was... Ich erinnere eine ganz miese Solo-Platte von Maxim (so mies, dass später noch ein anderer Künstler mit dem gleichen Namen bekannter werden konnte). Dazu gab's ne Single mit der Skunk-Anansie Frau...
Das war auch für sie künstlerischer Tiefpunkt, die künstlichen Wimpern ehrlich das aufregendste an der Nummer. Da waren ihre späteren Gastauftritte im NuMetal noch spannender. Das eine Lied mit Sevendust finde ich bis heute gut, höre es aber auch nie wirklich nüchtern...
Carmen Queasieeeeh!!!
Yeah, thaaaat's it!
Schon damals post-ironisch wie -modern mit dem augenzwinkernden Zusatz "'cause money-making is a wonderful thing!"
Haha, genau!
Covert "Poison", souli!
Tatsächlich schlecht gealtert, damals aber geil!