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Platz 11: Aesop Rock - "Integrated Tech Solutions"

Ab und zu stellt man sich ja blöde hypothetische Fragen. Wenn du für den Rest deines Lebens nur noch Musik von einem einzigen Act hören dürftest, wer wär' das wohl? Ehrlich, ich müsste keine halbe Sekunde überlegen. Aesop Rock, verdammt! Es erscheint mir schlicht unvorstellbar, dass es mir in seinem lyrischen Wunderland jemals langweilig werden könnte. In einer Million Jahren nicht. Allein schon deswegen, weil ich größtenteils gar nicht kapiere, wovon dieser Mann überhaupt redet.

Nun also "Integrated Tech Solutions", ein Konzeptalbum über den ewigen Konflikt zwischen Mensch und Maschine, Natur und Technik? Okay ... oder geht es darum gar nicht? Geht es nicht viel mehr um Trauer und Verlust? Oder ums Tauben-Zeichnen? Der jüngste Baustein von Aesop Rocks Diskografie hat es mich erneut gelehrt: Manchmal ist Verständnis schlicht überbewertet, beim allzu krampfhaften Versuch, dahinterzusteigen, was Mr. Ian Bavitz mit dieser oder jener Zeile wohl genau gemeint haben könnte, tut man sich bloß unnötig weh.

Viel erquicklicher fühlt es sich an, sich der Flut von Assoziationen, Anspielungen, Querverweisen und den bei aller Konfusion doch rasiermesserscharfen Beobachtungen willenlos zu überantworten. Dann nämlich und im Verbund mit Aesop Rocks wahrhaft unverwechselbarer Delivery entfaltet dieser Mahlstrom wundersam wohlgesetzter Worte nahezu psychedelische Wirkung. Wer sich treiben lässt, findet nicht nur hier und da eins der großzügig und zahlreich versteckten Ostereier, sondern wird zudem schon irgendwann irgendwo ankommen. Vielleicht auf dem Rücken des Poltergeists in den Eingeweiden der Maschine, egal! Der Ritt ist alles wert.

Text von Dani Fromm

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